[Rezension] „Das Land der sterbenden Wolken“ von Thomas Lisowsky (dotbooks)

Von Ichbinswieder

Blogg dein Buch bot teilnehmenden Bloggern die Chance, “dotbooks Buchblogger 2012″ zu werden. Ich habe mir bei dotbooks dieses Buch ausgesucht, um es zu lesen und dann im Rahmen dieser Aktion zu besprechen.
Ich nehme schonmal vorweg, dass es mir sehr gut gefallen hat. Warum, das lest ihr hier:

Inhalt
Ein alter Krieger.
Ein junger Magier.
Ein Land, in dem alles möglich ist.

Auf den ersten Blick haben sie nichts miteinander gemein – doch die Männer sind beide nicht bereit, sich ihrem Schicksal zu ergeben: Nairod, der junge Magier, akzeptiert nicht, dass keine mächtigen Zauberkräfte in ihm schlummern, und macht sich auf die gefahrvolle Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit. Raigar, ein alter Söldner, hat sein Leben lang in der Armee des Kaisers gedient – und wird von diesem nun, da Frieden herrscht, für vogelfrei erklärt. Seine Flucht führt ihn und eine wilde Horde anderer Verfolgter in das Land der sterbenden Wolken. Doch dort sind die Schrecken ohne Namen und ohne Zahl … (Quelle: dotbooks)

Meinung und Fazit
Nairod und Raigar : Zwei Geschichten werden parallel erzählt, und das verlangt dem Leser in der Regel schon ein gewisses Maß an Flexibilität und Merkfähigkeit ab. Der Autor hat die beiden Handlungsstränge allerdings so unterschiedlich konzipiert, dass man beiden Geschichten sehr gut folgen konnte ohne durcheinander zu kommen.

Ich wusste bis zum Schluss nicht genau, was ich von Nairod zu halten hatte. Er war nicht unbedingt ein Sympathieträger, denn er wirkte irgendwie verbittert und geriet dann auf eine mehr oder weniger fanatische Suche nach der Unsterblichkeit, um sein Ego doch noch zu stärken. Bei dieser Suche wurde er u.a. von der jungen Magierin Lenia begleitet. Was ich in diesem Zusammenhang sehr positiv aufnahm war, dass die Beziehung dieser Beiden nicht in eine kitschige Liebesromanze abdriftete. Eher das Gegenteil war der Fall, aber das möchte ich hier nicht weiter ausführen.
Raigar war mir da schon sehr viel sympathischer. Er ist ein Hüne mit Bärenkräften und ein ehemaliger Söldner, der sich nun, da die Schlachten geschlagen sind, nichts als Normalität wünscht. Er wirkt ungewöhnlich sanft und gerät trotzdem in die Mühlen eines Gesetzes, dass er nicht versteht. Wie sollte er auch, denn auch mir war das Verhalten des Königs ein Rätsel. Das änderte sich auch bis zum Schluss nicht. Bei seiner Flucht wird Raigar von einer Schar unterschiedlichster Charaktere begleitet, was zusätzlich für Spannung und Abwechslung sorgte. Eine Figur dieser Horde, die ich als sehr gut ausgeformt und gewinnbringend empfand, war der junge Adelige Elarides. Seine Entwicklung im Verlauf der Geschichte hat mich sehr beeindruckt.
Die jeweiligen Welten, in der sich die Hauptfiguren bewegen, sind alle sehr bildgewaltig dargestellt. Das hat mir sehr gut gefallen, da so alles sehr plastisch wirkte.
Beide Handlungsstränge, so unterschiedlich sie auch sein mögen, sind sehr interessant und spannend. Besonders zum Ende hin waren einige Kapitel so mitreißend, dass ich einfach weiter lesen musste.
Lange Zeit habe ich mich gefragt, wie es der Autor wohl schafft die beiden Stränge zusammen zu führen. Doch es klappte sehr gut, auch wenn mir eine Zeit lang nicht ganz klar war, dass eine nicht unbeträchtliche Zeitspanne zwischen den beiden ursprünglichen Geschichten liegt. Trotzdem fand ich Ende in mehrfacher Hinsicht sehr gelungen.

Insgesamt ein sehr schöner Fantasy-Roman für jüngere und jung gebliebene Leser. Ich persönlich hoffe, dass der Autor noch weitere Geschichten veröffentlichen wird.

Der Autor
Thomas Lisowsky, geboren 1987 in Berlin, ist „Junggeselle der Künste“, wenn man seinen akademischen Grad korrekt übersetzt. Eigentlich aber ist er leidenschaftlicher Jogger und arbeitet für eine Fantasy-Computerspiel-Entwicklungsfirma. Seine schriftstellerische Karriere begann, als er mit acht Jahren die letzten fünfzig Seiten aus Michael Crichtons Jurassic Park riss und ein eigenes Ende schrieb, in dem sich Dinosaurier und Menschen bei Pommes Frites und Softeis versöhnten. 2009 gewann er – inzwischen den Dinos entwachsen – den ZEIT-Campus-Literaturpreis. (Quelle: dotbooks)

Buchdetails
Seiten: 305-414, je nach Format
eBook-Preis: 7,99 EUR
ISBN: eBook 978-3-943835-77-9
Format: epub (dotbooks), mobi (amazon), iTunes