Cover Die beiden Protagonisten erscheinen mir recht schwarz-weiß gezeichnet. Während der 45-jährige grobschlächtige Gelegenheitsarbeiter Germain Chazes, der im Park Tauben zählt, mit Annette eine lockere Beziehung führt und in einem Wohnwagen wohnt, als ungebildet gezeichnet wird, liegt der Fall bei der weiblichen Hauptperson ganz anders. Denn Margueritte Escoffier nennt einen Doktortitel ihr Eigen, ist sehr kultiviert und bringt Germain das geschriebene Wort näher. Die 86-jährige Frau mit den Blumenkleidern hat schon viel von der Welt gesehen und wohnt nun im Altersheim.
Marie-Sabine Roger wurde 1957 in Bordeaux geboren, lebte lange in Südfrankreich und ist 2011 nach Kanada umgezogen. Sie arbeitete einige Jahre als Grundschullehrerin, ehe sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. »Das Labyrinth der Wörter« wurde in Frankreich und Deutschland ein Bestsellererfolg. ProduktinformationLink zu Amazon
Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. April 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423212845 / ISBN-13: 978-3423212847
Originaltitel: La tête en friche
Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 2 cm
Leseprobe
Quelle: bilandia *klick*
Die Geschichte...Germain ist 45, etwas einfältig und oft arbeitslos, weshalb er die meiste Zeit mit seinen Freunden in der Kneipe, bei seiner Freundin Annette oder im Stadtpark verbringt, wo er die Tauben zählt oder seinen Namen auf ein Denkmal schreibt. Auf seiner Parkbank lernt er auch die zerbrechlich wirkende belesene 86-jährige Margueritte kennen, die ebenfalls die Tauben zählt und sich mit Germain unterhält. Margueritte sieht hinter die Fassade des ungeschliffenen Mannes und führt ihn in die wunderbare Welt der Bücher ein... Meine Meinung:
Auf "Das Labyrinth der Wörter" bin ich in der Bücherei aufmerksam geworden und da mich die Geschichte neugierig gemacht hat, durfte dieser Roman kurzfristig bei mir einziehen. Den Handlungsschauplatz hat die Autorin nach Frankreich verlegt.
FAZIT: Hoch gelobt und tief gefallen - das passt auf "Das Labyrinth der Wörter". Leider kann ich so gar nichts mit der Geschichte rund um den primitiven Mittvierziger Germain und die ältliche Bücherliebhaberin Margueritte, die auf der Parkbank Tauben zählen und Bücher (vor-)lesen, anfangen. Ein paar schöne, humorvolle Stellen gibt es, aber warum viele Leser von diesem Werk so begeistert sind, verstehe ich echt nicht - oder ist am Ende die Übersetzung schuld? Jedenfalls ist "Das Labyrinth der Wörter" für mich kein Buch, das man gelesen haben muss - deshalb vergebe ich dafür 2 (von 5) Punkte.
Wurde sogar verfilmt:
ZITAT Seite 21: "Wörter sind wie .Schachteln, in die man seine Gedanken einsortiert, um sie den anderen besser präsentieren und verkaufen zu können." (Germain) ZITAT Seite 137:"Ein Wörterbuch ist nicht einfach nur ein Buch, Germain. Es ist viel mehr als das. Es ist ein Labyrinth ... ein großartiges Labyrinth, in dem man sich voller Glück verirrt." (Margueritte) ZITAT Seite 157:"Zuneigung ist etwas, das im Verborgenen wächst. Sie schlägt einfach Wurzeln und wuchtert dann schlimmer als Quecken. Wenn es erst einmal so weit ist, ist alles zu spät: Das Herz kann man schließlich nicht mit Unkrautfrei behandeln, um die Zärtlichkeit darin auszurollen." (Germain)