[Rezension] Das Jahr der Delfine von Sarah Lark

Von Buchherz

Ein fesselnder und wundervoller Frauenroman über Delfinbeobachtung und Selbstfindung mit einem komplizierten Hauptcharakter.

Über das Buch:

Verlag: Bastei Lübbe (30. November 2018)
Seitenzahl: 463
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-404-17741-7
Coverrechte liegen beim genannten Verlag


Der Inhalt

Die junge Mutter und Ehefrau Laura hat bisher all ihre persönlichen Wünsche und Träume hinten angestellt, um für ihre Familie da zu sein. Als ihre beiden Kinder mit dem Alter immer selbstständiger werden und Laura sich weiter von ihrem Ehemann entfernt, fasst sie einen Entschluss: Laura möchte ihrem Traum, Meeresbiologin zu werden, nachgehen. Kurzentschlossen bewirbt sie sich auf einen Praktikumsplatz im Bereich der Wal- und Delfinbeobachtung für Touristen im fernen Neuseeland.

Für Laura komplett unerwartet bekommt sie den Praktikumsplatz und muss die schwere Entscheidung treffen, ob sie das Angebot annimmt. Sie muss sich zwischen ihrer Familie und ihren Träumen entscheiden. Schweren Herzens nimmt Laura das Angebot an und begibt sich auf ihr ganz persönliches Abenteuer nach Neuseeland. Dort lebt Laura nicht nur ein ganz neues Leben, sondern findet überraschend auch eine neue Liebe. Doch was ist mit ihrem alten Leben in der Heimat?


Meine Meinung

Die Autorin Sarah Lark gehört zu meinen Lieblingsautoren, da ich ihre tollen historischen Romane über Australien und Neuseeland einfach liebe. Ich bin selber ein Fan der beiden Länder und finde es daher immer toll über sie zu lesen. Außerdem erschafft Lark in ihren Romanen immer wundervolle, aber auch herzzerreißende Geschichten, die ich förmlich verschlinge.

Ohne einen wirklichen Grund habe ich trotzdem eine Weile keines von Sarah Larks Büchern mehr gelesen. Daher habe ich mich sehr gefreut, als Das Jahr der Delfine seinen Weg in mein Bücherregal gefunden hat! Und was soll ich sagen? Auch dieser tolle Frauenroman von Sarah Lark hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und begeistert. Das liegt nicht nur an ihrem angenehm leichten und bildlichen Schreibstil der Autorin, sondern auch an ihren traumhaften Schilderungen von Neuseeland. Zusätzlich ist das Buch mit einigen schönen Illustrationen versehen und zwei Landkarten.

Dieser Roman ist anders, als die anderen Werke von Sarah Lark, da die Handlung in der Gegenwart spielt und auch keine historischen Hintergründe über Neuseeland enthält. Das fand ich etwas schade. Dafür erfährt der Leser sehr viel über die Vor- und Nachteile der touristischen Delfine- und Walbeobachtung und deren negativen Auswirkung auf die Natur, was ich auch sehr interessant finde. Außerdem hat mich die Geschichte über den Neuanfang von Laura permanent gefesselt, da ich unbedingt wissen wollte, wie sie sich am Ende entscheidet.

Die Charaktere sind sehr authentisch gestaltet, jedoch hatte ich einige Probleme mit den egoistischen Handlungen von Laura. Weswegen ich dazwischen schwanke, ob ich sie bewundern oder verachten soll. Ich kann auf der einen Seite verstehen, warum Laura das Gefühl hat aus ihrem alten Leben ausbrechen zu müssen und ihre Träume zu verfolgen. Aber auf der anderen Seite finde ich es ziemlich hart, dass sie einfach ihre Kinder zurücklässt und ihnen selbst in schwierigen Situationen nicht beisteht. Außerdem sind ihre Affären in Neuseeland ziemlich überstürzt und trotzdem sehr durchschaubar. Das Buch weist noch eine überraschende Wendung am Ende auf, indem ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit aufgedeckt wird.


Fazit

Das Jahr der Delfine von Sarah Lark ist ein schöner Frauenroman, der in Neuseeland spielt und das spannende Thema der Delfin- und Walbeobachtung behandelt. Das Thema eines Ausbruchs aus dem alltäglichen Lebens und der Selbstfindung hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Jedoch agiert der Hauptcharakter auf diesem Weg sehr egoistisch und stürzt sich zu übereilig in Affären mit anderen Männern. Ein wundervolle Lektüre für zwischendurch und interessierte Delfinbeobachtern.

Das Jahr der Delfine erhält von mir 4 von 5 Herz-Punkten.

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