x Übersetzer: Wolfram Ströle
x Titel: Das ist nicht wahr, oder?
x Originaltitel: Let’s Pretend This Never Happened: (A Mostly True Memoir)
x Genre: Biografie/Humor
x Erscheinungsdatum: 16. Februar 2013
x 368 Seiten
x Metrolit Verlag
x ISBN: 3849300501
x englischer Trailer: *klick*
x Erste Sätze: Dieses Buch ist absolut wahr, bis auf die Stellen, die es nicht sind. Es ist im Grunde dasselbe wie UNSERE KLEINE FARM, nur mit mehr Kraftausdrücken. Ich weiß, jetzt denken alle: “UNSERE KLEINE FARM war aber doch absolut wahr!” aber nein, sorry, überhaupt nicht. Laura Ingalls war eine notorische Lügnerin, da hat niemand die Fakten geprüft, und wenn ihre Mom heute noch leben würde, würde sie wahrscheinlich sagen: “Keine Ahnung, wie Laura darauf kommt, sie hätte als kleines Mädchen in der Prärie gelebt. Wir haben in New Jersey gewohnt, zusammen mit Tante Frieda und unserem Hund Mary, der blind war, seit Laura ihm mit Bleichlauge einen Blitz auf die Stirn ätzen wollte. [...]”
Klappentext:
Dieses Buch ist eine Offenbarung für alle, die sich für die einzigen Freaks auf der Welt halten. Jenny Lawson traut sich auszusprechen, was andere nicht zu denken wagen, aber immerzu denken müssen. Ihre Lebensbeichte ist so respektlos, unwirklich und überwältigend wie der Lachkrampf auf einer Beerdigung. Jenny Lawson – The Bloggess – ist nicht nur die witzigste Schriftstellerin ihrer Generation, sondern auch die revolutionärste. Sagen mindestens drei oder vier Leute.
Rezension:
Wer denkt, dass das Cover mit dem Druck von flauschigem rosafarbenen Fell und einem Nagetier mit Halskrause und Umhang irgendwie unangenehm verrückt ist, der sollte “Das ist nicht wahr, oder?” von Bloggerin Jenny Lawson besser nicht lesen, denn das ist nur der Gipfel des Eisbergs – und ein perfektes Buch für mich.
Jenny Lawson hat einen absolut tollen und fesselnden Schreibstil und einen genialen, wenn auch etwas kranken Humor, der veranlasste, dass ich mich immer wieder gepflegt hysterisch kichernd auf dem Boden rollte (also… zumindest in Gedanken – der Boden ist so hart, aber gelacht hab ich wirklich immer wieder) und untröstlich traurig war, als ich alles gelesen hatte und feststellen musste, dass mein (schlechtes) Englisch nicht ausreicht um den Blog mit gleicher Freude zu lesen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es für mich spricht, dass ich mich mit der Autorin so sehr identifizieren konnte, aber genau so ist es. Zwar habe ich nicht ganz so strange und unglaubliche Geschichten auf Lager, aber die wirren bis absurden Gedankengänge und die liebenswürdig verpackten Ticks und psychischen Unannehmlichkeiten sind mir absolut nicht fremd (Das war dann jetzt wohl ein indirektes Outing). Ein tolles Gefühl, zu merken, dass man nicht der Einzige im Freak-Universum ist.
Selten, bzw. eigentlich noch nie habe ich ein Buch gelesen, bei dem ich die Autorin drücken und anschließend einen mit ihr drauf machen wollte und auch ihre Familie, von der sie berichtet ist irgendwie auf eine unangepasste Weise toll. Meine Favouriten sind vor allem ihr (wirklich) verrückter Vater, der Tierpräparator ist und ihr verhältnismäßig normaler Mann, der alles mit einer Engelsgeduld und irgendwie trotzdem immer einem leicht ärgerlichen Gemütszustand seit vielen Jahren erträgt.
Empfehlen würde ich “Das ist nicht wahr, oder?” vor allem Leuten, die wissen, dass sie irgendwie ‘anders als die anderen Kinder’ sind und mit Humor dazu stehen – es ist nicht schlimm ein Freak zu sein ; ).
Fazit:
Ein neues Mitglied auf meinem Lieblingsbuch-Regal. Völlig strange Geschichten aus dem Leben einer Bloggerin und ein Humor, der ‘normalen’ Gesellschaftsmitgliedern im Hals stecken bleibt. Ich liebe es!
Bewertung:
Jenny Lawson ist berühmt für ihren schwarzen Humor und ihren schrägen Blick auf die Welt. Es ist ihr gelungen, Millionen von Menschen an der eigenen geistigen Unversehrtheit zweifeln zu lassen, weil auch sie sich auf einmal fragten, warum Jesus nie als Zombie klassifiziert wurde. Lawsons Blog TheBloggess.com ist vielfach ausgezeichnet und zählt über zwei Millionen Besucher im Monat. Sie lebt mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in Texas Hill Country. Das ist nicht wahr, oder? ist ihr erstes Buch.
Über die Autorin (lt. ihr selbst):
[Foto auf dem sie sich die Zähne putzt während eine Katze auf ihrem Kopf sitzt] Autorin Jenny Lawson beim Relaxen zu Hause. Ihr Mann steht böse neben der Kamera und fragt, ob das seine Zahnbürste sei. Er sollte sich über seine Prioritäten klar werden. Und seiner Frau eine Margarita bringen. auch wenn es drei Uhr morgens ist. Im Ernst, Victor, bring mir eine Margarita. Und die Leute, die dieses Buch veröffentlichen, hätten vermutlich nicht zulassen dürfen, dass die Autorin ihren Lebenslauf selbst schreibt. Schlechte Planung ihrerseits, würde ich sagen.
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Vielen Dank für dieses geniale Rezensionsexemplar an den Metrolit Verlag : ).