Ein wundervoller historischer Roman über die Suche nach der Liebe in einem multikulturellen Umfeld
- Titel: Das Haus der Granatäpfel
- Autorin: Lydia Conradi
- Seitenzahl: 672
- Erscheinungstermin: 02. Oktober 2017
- Preis: Hardcover 22,00 €, e-Book 18,99 €
- Verlag: Pendo Verlag
Bild-Quelle: Pendo Verlag
Smyrna, die Metropole am Ägäischen Meer, ist ein weltvergessenes Paradies inmitten von Krisen und unruhigen Kriegszeiten. In der Stadt leben Menschen aus den verschiedensten Ländern seit Jahrhunderten in idyllischer Eintracht zusammen: Türken leben neben Griechen und lassen sich von armenischen Ärzten behandeln. Dieser abwechslungsreiche Ort wirkt auf Klara wie der Himmel auf Erden, jedoch wird ihr großer Traum von ihrem langweiligen und biederen Ehemann gestört.
Klara sucht anderweitig nach der erhofften Liebe und Leidenschaft, aber bringt damit großes Unglück über ihre neue Familie. Bis sie ihre große Liebe den verheirateten Arzt Sevan findet. Doch dem Glück der beiden stellen sich der Erste Weltkrieg und ihre Ehepartner in den Weg. Als dann noch ein schicksalhafter Kampf um die Stadt beginnt, muss Klara sich zwischen ihrer Liebe und der Bewahrung von Smyrnas Geist entscheiden.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So erfährt der Leser genaueres über das Geschehen aus Klaras, Sevans, Xenias und Theris Sichten. Dadurch bleibt die Handlung abwechslungsreich und der Leser erfährt nach und nach Einzelheiten über das Geschehene. Die Autorin spitzt die Handlung in spannenden Szenen immer weiter zu und endet dann oft mit einem Cliffhanger, welcher erst im nächsten Kapitel aus der Sicht einer anderen Person, die über die Vergangenheit berichtet, aufgelöst. Dies hat bei mir oft zu Verwirrung geführt und hat der Handlung etwas die Luft rausgenommen, aber mich auch immer wieder zum Weiterlesen gebracht, da ich wissen wollte was passiert ist.
Die bildlichen und üppigen Beschreibungen der Stadt Smyrna und der ihr vorliegenden Insel Uzunada haben mich sehr begeistert. Ich konnte mir problemlos das multikulturelle Leben in der Stadt mit abwechslungsreichen architektonischen Gebäuden vorstellen und mit Klara die Gerüche und Geschmäcker der verschiedensten Gerichte verfolgen. Auch die Beschreibung der Insel Uzunada mit dem Haus der Granatäpfel hat mich verzaubert. Lange unberührte Stränge, warme bis heiße Sommer und müßige Stunden mit Büchern, hören sich für mich wie der Himmel an.
Die Personen weisen mit ihren Stärken und Schwächen authentische Charaktere auf, mit denen ich mal besser und mal schlechter identifizieren konnte. Sevan, Kiki, Peter und Theri habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Während Klara ein spannder Charakter ist, mit der ich mich erst anfreunden musste. Anfangs ist Klara sehr egoistisch, unbedarft und selbstsüchtig, aber im Laufe der Geschichte wandelt sie sich zu einer starken Persönlichkeit, die für die anderen alles tut und ein guter Mensch ist.
Die Geschichte weist einige überraschende Wendungen auf, die mich sehr überrumpelt haben und die Handlung eine pikante Würze verliehen haben. Gegen Ende spitzt sich die Handlung immer weiter zu und ein vollkommen unerwartetes Ende hat mich völlig überrascht.
Das Haus der Granatäpfel erhält von mir 4 von 5 Herz-Punkten.