[Rezension] Das Haus bei den fünf Weiden

image

Autor/in: Liz Balfour
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 300 Seiten
Genre: Roman

„Diese ganzen alten Geschichten, ich weiß nicht, ob sie erzählt oder vergessen gehören. Sollen das die Menschen entscheiden, die nach mir kommen.“
- Thomas, S. 12


Inhalt in einem Satz:
Der Auftrag, den Nachlass eines kürzlich verstorbenen Mannes zu verwalten, führt Hannah in ein riesiges Archiv voller alter Bücher und Briefe, die sie auf die Spur eines längst vergessenen Familiengeheimnisses bringen sollen.

„Die allergrößte Liebe im Leben ist manchmal die, die sich nicht erfüllen kann. Es mag Menschen geben, die sagen, dass sich die Liebe abnutzt, sobald sie sich erfüllt, und vielleicht haben sie recht. Mich hat es tatsächlich nie unglücklich gemacht, Sara zu lieben. Aber ich kann nicht glauben, dass ich sie jemals weniger geliebt hätte, wenn wir ein Paar geworden wären.“
- Thomas, S. 17


Meine Meinung:
Cover und Klappentext versprachen mir eine verwunschene Geschichte vor der idyllischen Atmosphäre Irlands und weckten dadurch sofort mein Interesse. “Das Haus bei den fünf Weiden” erzählt und von der jungen Anwältin Hannah, die gerade erst Job und Partner verloren hat und zur Ablenkung im Antiquariat ihrer Mutter aushilft. So kommt es, dass sie den geheimnisvollen Nachlass von Dr. Thomas Oliver sichten soll, der in einem parallelen Erzählstrang ebenfalls aus seinem Leben berichtet. Hierbei spielen nicht zuletzt die irische Geschichte des vergangenen Jahrhunderts und das Thema Politik eine tragende Rolle, aber auch eine tragische, unerwiderte Liebe. Gerade letztere fand ich sehr angenehm zu lesen, und ich konnte sehr mit Thomas mitfühlen. Die geschichtlichen Aspekte haben mich persönlich dagegen weniger interessiert, jedoch sind sie gut erklärt, sodass ich dennoch der Handlung folgen konnte, und kamen glücklicherweise auch nicht zu oft vor. ;) Ich kann mir aber gut vorstellen, dass andere Leser gerade in dem geschichtlichen Bezug den Reiz dieses Buches sehen werden. Liz Balfour erzählt Hannahs und Thomas’ Geschichten sehr treffsicher und sprachgewandt. Der Roman ist einerseits in seinen Grundzügen typisch für sein Genre, andererseits bringt er aber auch eine interessante und individuelle Story mit sich, die trotz aller aufkommenen Problematiken eine positive, unbeschwerte Stimmung verkörpert und dadurch sehr angenehm zu lesen ist. Dennoch fehlte mir in diesem Buch ein bisschen was, sodass es mich leider nicht völlig vom Hocker reißen konnte. Ich hätte mir von gewissen Aspekten einfach etwas “mehr” gewünscht, vor allem mehr vom idyllischen Charme Irlands, mehr von dem Stöbern in den alten Büchern und Briefen (denn das kam leider nur am Rande vor) - einfach ein bisschen mehr Zauber, den das Cover und der Klappentext zuvor suggeriert haben. Nichtsdestotrotz konnte mich “Das Haus bei den fünf Weiden” gut unterhalten und wird einigen von euch sicher noch etwas besser gefallen als mir. :)

„Kriege bringen doch nur Unglück“, erwiderte Sara ungewöhnlich harsch. „Sie machen alles kaputt. Menschen sterben oder verlieren ihre Heimat, und egal, wie es am Ende ausgeht, es sind doch immer alle unglücklich, und selbst die Gewinner sind unzufrieden. Nein, ich glaube, ein Krieg hat nie echte Sieger.“
- Sara, S. 68


Fazit:
Eine schöne, ruhige Geschichte mit historischem Bezug, von der ich mir allerdings etwas mehr Atmosphäre erhofft hätte. Für alle, die romantische Familiengeheimnis-Romane mögen, ist dieses Buch jedoch definitiv einen zweiten Blick wert, und gerade für zwischendurch eine schöne Lektüre. ;)

Bewertung: 📖 📖 📖 📖 (4/5)

Herzlichen Dank an das Bloggerportal und den Heyne-Verlag für das Rezensionsexemplar!


wallpaper-1019588
Wenn das Neue lockt: Shiny New Object Syndrome im Online-Business
wallpaper-1019588
KiVVON: Der Game-Changer für Content-Creators
wallpaper-1019588
Mexikanische Burrito Bowl mit Pico de Gallo (Vegan)
wallpaper-1019588
The Great Cleric: Serie wird auf Disc erscheinen