Micaela Jary- Das Haus am Alsterufer
Opulent und sprachgewandt
Micaela ist eine meiner liebsten Autorinnen im Bereich “Historische Romane”. Mit ihrem neusten Buch “Das Haus am Alsterufer” hat sie meine Erwartungen wieder einmal übertroffen.
Die Autorin schafft es, eine Familiengeschichte so interessant aufzubereiten, dass man die vielen Seiten atemlos verfolgt und immer weiterlesen möchte. Der Zeitraum in der Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre, doch es wurde nie langweilig.
Die unterschiedlichen Perspektiven, derer die Micaela Jary sich bedient, haben meine Neugierde immer wieder geschürt und angefacht. Denn meistens endete eine Kapitel, wenn es gerade richtig spannend war. Dann musste ich einfach weiterlesen, weil ich mehr wissen wollte.
Außerdem hat die Autorin ein unglaubliches Sprachtalent. Ihre Sprache ist so vollmundig. Anders kann ich es nicht beschreiben. Es gelingt ihr, die Stimmung einer Situation in wenigen Worten einzufangen, sodass man sich fühlt, als würde man alles mit eigenen Augen, Ohren und Händen erleben. Sie hat einen Blick für Menschen, sie macht die Dinge für ihren Leser lebendig.
Ihre historischen Geschichten sind nicht schon lange vorbei, so wie die Zeiten, in denen sie spielen. Für uns lässt Micaela alles noch einmal zum Leben erwachen.
Mit leuchtenden Augen wandelt man als Leser durch eine Welt, die sich stetig im Wandel befindet und uns immer wieder zu faszinieren vermag.
Ich bin am Ende sehr wehmütig gewesen, all diese wundervollen Figuren jetzt gehenlassen zu müssen.
Es ist richtiggehend als Abschiedsschmerz zu bezeichnen.
Also wer jetzt noch nicht verstanden hat, worauf ich hinaus möchte: Micaela Jary hat eine wundervolle Geschichte, mit vielen Höhen und Tiefen geschaffen, die ihr unbedingt ebenfalls entdecken solltet.
Bewertung: