Grundinformationen
Autor? Ree Drummond
Wann erschienen? 2012
Original? From Black Heels to Tractor Wheels
Reihe? -
Preis? 9,99€ (Paperback)
Seitenanzahl? 409
ISBN? 978-3-596-18759-1
Verlag? Fischer
Mit meinen eigenen Worten: Ree ist ein richtiges Stadtmädchen. Sie kommt zwar von dem Land, könnte aber niemals auf die späten Restaurantbesuche, das Shoppen und die ganzen Sachen verzichten. Sie war zwar bisher ganz zufrieden mit ihrem Leben in LA, macht aber mit ihrem Freund J Schluss um für kürzere Zeit bei ihren Eltern zu leben, um später nach Chicago zu ziehen.
Aber in ihrer Heimat angekommen lernt sie den mysteriösen Malboro Man kennen. Sie verliebt sich schneller als sie gucken kann in ihn, möchte aber dennoch nach Chicago. Oder doch nicht?
Das Urteil: Ree Drummonds Schreibstil ist nichts, was man besonders hervorheben müsste. Eigentlich ganz gut, aber nicht so gut, dass man ihn loben müsste. Ich hatte außerdem ein relativ großes Problem mit dem Schriftbild, da die Schriftgröße extrem klein war und man so schnell die Konzentration verloren hat.
Laut der Autorin ist dieses Buch die Geschichte, wie sie ihren Mann kennengelernt hat (S. 9: "Vor ein paar Jahren kam mir die Idee, aufzuschreiben, wie ich meinen Mann kennengelernt und geheiratet habe.").Ree Drummond (ich gehe bei dem Satz und den gleichen Vornamen einfach mal davon aus, dass sie sich direkt als Protagonistin dargestellt hat) kommt aus LA um ein paar Wochen bei ihren Eltern zu verbringen. Dort trifft sie den mysteriösen Cowboy, Malboro Man, mit dem sie unerwartet viele Stunden verbringt.
Man muss deswegen auch einfach sagen, dass die Geschichte kaum bis garkeine Spannung hat. Malboro Man (ich finde diesen Namen - tut mir Leid - einfach nur affig, ich weiß wirklich nicht wieso die Autorin keinen "richtigen" Namen für ihn genommen hat) und Ree haben zwar viele Anlaufsschwierigkeiten, aber nichts, das ein anderes Paar nicht auch gehabt haben könnte. Denn im Grunde genommen handelt Das Glück trägt Cowboystiefel nur von Ree und ihrem Ehemann, und wie sie ihre Problemchen in die Hand nehmen.
Fange ich mal mit dem ersten Problem an, das ich mit Ree hatte: Ich kann wirklich nicht fassen, wie extrem sie sich an ihr Stadtleben geklammert hat. Sie hat immer wieder, meiner Meinung nach, unerklärbare Argumente aufgetischt, die das Leben mit Malboro Man irgendwie vermiesen könnten. Auch später als sie zusammen sind kommen immer wieder Sachen hinzu, über die sie nachdenkt, ohne einen Grund dafür zu haben.
S. 151
Ich wusste nur eines über Pick-ups, nämlich dass ich mich als Jugendliche immer insgeheim über die Paare lustig gemacht habe, die darin herumfuhren: Das Mädchen saß immer auf dem mittleren Sitz, gleich neben dem Jungen, und er hatte den rechten Arm um ihre Schulter gelegt und die linke Hand am Lenkrad. Ich weiß nicht, wieso, vielleicht hatte es mit meiner Kindheit am Golfplatz zu tun, aber aus irgend einem Grund hatte mich der Anblick immer abgeschreckt.
Warum sitzt sie in der Mitte? wunderte ich mich jedes Mal. Warum müssen sie sich während der Fahrt unbedingt aneinanderschmiegen? Können sie nicht warten, bis sie zu Hause sind? Ich fand, es wirkte erbämlich, mitleiderregend. Haben die kein Leben?
-> Später sitzt sie dann mit Malboro Man im Pick-up und fragt ihn darüber aus, wieso er sie nicht so an sich zieht und ist froh, als er meinte, dass er das nicht mehr tut.
Ich konnte einfach nicht verstehen, wie sie sich so sehr gegen den Mann gewehrt hat. Sie hat da offensichtlich ihre große Liebe vor sich und wehrt sich mit allen Gliedmaßen dagegen, sich an ihn zu binden. Es gibt auch eine Stelle, in der sie Klischees mit der Heirat mit Malboro Man verbindet (S. 175: Dich heiraten? Aber dann muss ich mir ja die Haare abschneiden lassen. Verheiratete Frauen tragen Kurzhaarfrisuren und lassen sich die Haare im Schönheitssalon legen).
Ein großer Aspekt für meine Antipathie Ree gegenüber war, dass sie sich für mich oft über ihren behinderten Bruder lustig gemacht hat. Sie sagt oft, dass er sie nervt und macht ihn grundlos an. Ich frage mich echt, wie man sich so ein Recht nehmen kann. Niemand kann etwas für eine Behinderung, auch wenn ich in dieser Richtung überhaupt keine Erfahrung habe, bin ich mir fast sicher, dass ich da nicht so wie sie reagieren würde.
S. 19
Ab und zu setzte sich mein Bruder Mike zu mir. Er war anderthalb Jahre älter als ich und hatte nichts Besseres zu tun. Aufgrund seiner Entwicklungsstörung begnügte er sich gern damit, mir über den Kopf zu streicheln, mir zu sagen, wie hübsch ich sei, oder mir mitzuteilen, dass er morgens zum Frühstück Brötchen mit Fleischsoße oder ein "K-K-Käseomelett" gegessen hatte.
Mein Fazit: Das Glück trägt Cowboystiefel beinhaltet eine sehr süße Liebesgeschichte, die für mich aber nicht unbedingt Stoff für ein Buch gewesen wäre. Zwar haben Ree und ihr Mann genug durchgemacht, aber nicht so viel, dass das Buch spannend sein würde. Außerdem ging mir die Protagonistin leider ziemlich auf den Keks, da sie in vielen Situationen einfach Gedankengänge gemacht hat, an die ich nie im Leben gedacht hätte.