(Rezension) Das Geheimnis von Ella & Micha von Jessica Sorensen

Von Booksaweek
Buchinformationen und Bildquelle

Inhaltsangabe 

Ella liebt Micha, und Micha liebt Ella – es könnte so einfach sein. Doch Ella will mit ihrem alten Leben, das es nicht immer gut mit ihr gemeint hat, endlich abschließen. Sie zieht in eine andere Stadt, beginnt mit dem College und will alles vergessen. Vor allem auch Micha. Doch die Vergangenheit lässt sie nicht los, und ihre Gefühle sind stärker als jede Vernunft…
Meine Meinung
Überraschend anders... tja damit wird zwar geworben, war es aber nicht so ganz. 
Jessica Sorensen hat eine wirklich schöne Geschichte geschrieben die nicht immer leicht und locker daher kommt und trotzdem das ein oder andere Bauchkribbeln hervorruft. Die Charaktere sind vielschichtig, wirken daher nicht zu platt, hätten von mir aus aber noch mehr Farbe und Präsenz haben können. Die Grundgeschichte wirkte manchmal nicht sehr real, hatte aber durch seine durchaus realen Momente eine Präsenz, der ich mich nicht so leicht entziehen konnte. 
Ella und Micha lieben sich. Micha liebt Ella vielleicht sogar noch viel mehr, denn schließlich ist sie es, die jegliche Verbindung von einem auf den anderen Moment trennt und sich 8 Monate nicht blicken lässt. Micha weiß nicht wo Ella ist und verzweifelt gerade zu, denn er will sie unbedingt wieder finden. Ein Zufall jedoch führt Ella zurück in ihre alte Heimat und so treffen Ella und Micha wieder aufeinander. Alte Gefühle brechen wieder hervor, die Liebe lodert neu auf - doch kann die "neue" Ella mit all dem Umgehen und kann sich die "alte" Ella endlich ihrer Vergangenheit stellen??

Micha ist in diesem Buch mein absoluter Favorit. Er hat all das was ich an einem guten Charakter liebe. Er ist vielschichtig, nicht zickig, zeigt sich von seinen guten wie auch schlechten Seiten und beweist somit, dass er ein echt toller Kerl ist, den man einfach lieb haben muss. Ella hingegen hätte ich manchmal am Liebsten gegen eine Wand geklatscht. Ja dieses Mädchen hat Probleme, das Leben war nie leicht und auch jetzt holt ihre Vergangenheit, die wirklich nicht rosig war, sie immer wieder ein. Aber auch Micha hat seine Probleme und diese sind nicht gerade klein und totzdem zickt er nicht dauert in der Gegend rum, ist ständig deprimiert und versucht verzweifelt seinen Gefühlen zu entkommen. Ich kann eigentlich ganz gut mit so verqueren Charakteren wie Ella einer ist, dennoch war sie mir manchmal zu verquer und ich musste ab und zu tief durchatmen um dieses Mädel noch ertragen zu können. Die Probleme die hier angesprochen werden beziehen sich auf viele verschiedene Bereiche. Es gibt zum einen die Alkoholsucht von Ellas Vater, die Krankheit von Ellas Mutter, der Bruder der einfach abhaut und sich nicht mehr meldet, einen Vater der einfach seine Familie im Stich lässt und einen guten Vertrauten der zu sterben droht. Dazu kommen noch diverse andere kleine Problemchen, verursacht durch Freundeskreis und Co. Mir war das alles ab und zu etwas zu viel. Ein zwei Probleme sind ok, aber zu verkorkst sollten die Familenverhältnisse dann auch nicht sein. Denn das bringt für mich etwas zu viel Unruhe in die Geschichte und sie lässt sich nicht nicht mehr so locker leicht lesen wie man es sich wünschen würde. Was man bei all dem bedenken muss, ist dass dieses Buch so wie ich das sehe, vorallem für die Zielgruppe ab 15/16 geschrieben wurde und auf große Liebe und Co abzielt. Es ist ein Jugendbuch, das Herzrasen und Bauchkribbeln hervorrufen soll und das tut es in gewisser Weise ja auch. Wenn Ella und Micha zwischenzeitlich einfach mal alles von sich abfallen lassen und sich eingestehen, dass sie sich lieben, dann hatte ich diese Momente in denen es im Bauch kribbelte und es mir ein wenig warm ums Herz wurde. Jedoch hat mir das Herzrasen gefehlt und das Gefühl von völliger Zufriedenheit am Ende des Buches. Dennoch fand ich die Geschichte schön und habe sie auch gerne gelesen. Ich würde mir einfach wünschen, dass die nächsten Bücher der Autorin noch etwas tiefer gehen, noch etwas mehr Gefühl heraus holen und nicht so viele Probleme gemacht werden, wo keine sind. 3,5 Sterne von 5