[Rezension] Das geheime Spiel von Kate Morton

Von Buchherz

Große Gefühle, ein Familiendrama und ein Geheimnis, über das nie jemand geredet hat. Bis jetzt …

Über das Buch:

  • Titel: Das geheime Spiel
  • Autorin: Kate Morton
  • Seitenzahl: 688
  • Erscheinungstermin: 05. November 2007
  • Preis: Taschenbuch 9,99 €
  • ISBN: 978-3-453-29031-0
  • Verlag: Diana

Bild-Quelle: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Das-geheime-Spiel-Roman/Kate-Morton/e219689.rhd


Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges beginnt Grace Bradley mit gerade mal vierzehn Jahren als Dienstbotin auf dem Herrenhaus Riverton Manor. Grace ist fasziniert von den Hartford-Geschwistern David, Hannah und Emmeline. Besonders mit der gleichaltrigen Hannah fühlt sich Grace verbunden. Sie bewundert die unbeschwerte Fröhlichkeit und das Selbstbewusstsein der drei Geschwister.

Doch die Zeiten ändern sich und nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges ist nichts mehr wie zuvor. Emmeline und Hannah begegnen dem gutaussehenden Dichter Lord Robert Hunter, der ihr die beiden für immer verändert. Die einzige Verbündete der beiden ist Grace, welche probiert die Schwestern vor Unheil zu bewahren – vergeblich …

Nach 75 Jahre bricht Grace nun ihr Schweigen und gibt das Geheimnis der Hartford-Schwester preis.


Das geheime Spiel ist eine gelungene Themenmischung aus Krimi, Liebesgeschichte und historischem Roman. In einem flüssigen und mitreißenden Schreibstil erzählt die Autorin die Geschichte aus der Sicht von der Dienstbotin Grace. Dabei begleitet der Leser Grace im Jahr 1999 als alte Dame im Altersheim, wie sie in ihren Erinnerungen die Geschehnisse aus den Jahren 1914 bis 1924 schwelgt.

Mir hat wirklich gut gefallen, dass der Leser realistische Einblicke in das Leben vor und nach dem Ersten Weltkrieg und der 20er Jahre erhält. Zum Beispiel beschreibt die Autorin das Kriegstrauma mancher Soldaten nach dem Krieg oder den gesellschaftlichen Umschwung naturgetreu. Sehr gut herausgearbeitet ist das Verhältnis zwischen untergebener Dienstbotin (Grace) und befehlender Herrin (Hannah). Beide stehen in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zueinander und vor allem Grace tut alles für ihre Herrin.

Aber deswegen ist Grace auch ein sehr anstrengender Charakter. Ihre völlige Ergebenheit und fehlende Selbstständigkeit sind manchmal einfach nur nervig. Aus der heutigen Sicht sind einige Handlungen von Grace sehr unverständlich, was aber zu dieser Zeit passt. Die anderen Charaktere wie Hannah, Emmeline, Robert oder David haben mir jedoch gut gefallen, sie sind menschlich und sympathisch.

Neben dem schwierigen Hauptcharakter lässt auch die Umsetzung der eigentlich guten Geschichte zu wünschen übrig. Die Story zieht sich unnötig in die Länge, plätschert teilweise unbedeutend herum und auch das Ende viel zu vorausschaubar.


Das geheime Spiel ist eine gute Geschichte, welche wirklich realistisch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und in den 20er Jahren darstellt. Leider mochte ich den Hauptcharakter Grace wegen ihrer fehlenden Selbstständigkeit überhaupt nicht. Die Geschichte zieht sich viel zu sehr in die Länge und auch das Ende war zu durchschaubar. Ich war sehr enttäuscht von dem Buch, da ich mir viel mehr erwartet hätte.

Das geheime Spiel erhält von mir 3 von 5 Herz-Punkte.