Rezension: Das Ende - Mats Strandberg

Von Niwa

© Arctis Verlag

Das Ende| Mats Strandberg |

Verlag: Arctis Verlag 2019

Seiten: 352 ISBN: 9783038800293

MEINE BEWERTUNG 

-Der finale CountdownDie Welt steht vor dem Untergang. In einen Monat ist es vorbei. Ein Komet rast auf die Erde zu und niemand kann etwas dagegen tun. Es sind die letzten Wochen der Menschheit, die der Apokalypse entgegensieht. 
Mats Strandbergs "Das Ende" ist ein authentischer Jugendroman, der das titelgebende Ende der Welt einläutet.

Es ist Sommer und Simon ist 17 Jahre alt, als die Welt von ihrem Ende erfährt. Was will er in den letzten Wochen tun? Wie soll er diese Zeit verbringen? Was sagt er den Menschen um ihn herum, bevor sie alle untergehen?

Mats Strandberg siedelt Simons Geschichte in Schweden an, und bleibt damit von üblichen heroischen Vorgängen im amerikanischen Stil weit entfernt. Ich bin beeindruckt von der authentisch-wirkenden Umsetzung dieser Apokalypse. Es gibt keine Action, keine dramatische Rettungsaktion, sondern einfach die Welt, die untergeht. 

Dabei beschreibt der Autor exzellent, wie sich Prioritäten verschieben, welche Trends ein nahendes Ende auslöst und wie trotz des sicheren Untergangs die Gesellschaft funktioniert. Genau diesen Aspekt fand ich spannend und interessant. Die Menschen nehmen nur, was sie brauchen, weil Raffgier keinen Boden hat. Wozu soll man übermäßig materielle Dinge horten, wenn die Zeit sowieso abgelaufen ist?

Der finale Countdown bringt nicht nur eitlen Sonnenschein, denn auch die Gewaltbereitschaft steigt. Aufgrund des nahenden Endes prostet man sich bei jeder Gelegenheit zu, die Endzeit-Partys stehen hoch im Kurs, und so manche Hemmschwelle ist alkoholbedingt niedrig angesetzt. 

In dieser Zeit verschwindet Simons Freundin, und niemand weiß, was aus ihr geworden ist. Das lässt ihm keine Ruhe, und er nimmt die Suche nach ihr auf. 

Dadurch ergibt sich die Erzählung aus zwei Perspektiven. Der Leser begleitet Simon, die Ängste, Zweifel und seinen Blick auf die Welt. Gleichzeitig lernt man gemeinsam mit ihm die gleichaltrige Lucinda kennen, die sich nach einer schweren Erkrankung zurück ins Leben kämpft, auch wenn es nur für kurze Zeit sein wird. 

Mich hat "Das Ende" ergriffen, berührt und Strandbergs Apokalypse hat ein beklemmendes Gefühl hinterlassen. Der Autor zeigt mit diesem Roman, was wirklich zählt. Gleichzeitig spart er sich den erhobenen Zeigefinger, pathetische Worte oder übertriebenen Heroismus, sondern konzentriert sich auf normale Menschen, die das Beste aus ihren letzten Tagen ziehen.

Bei mir hallt diese Geschichte extrem nach, und regt ordentlich zum Nachdenken an. Was würde ich tun, wenn die Zeit abgelaufen ist? Wenn der todbringende Komet am Himmel schon zu sehen ist? Wenn ich wüsste, dass es morgen nicht mehr geben wird?

Meiner Meinung nach ist es ein großartiges, berührendes und aufrüttelndes Buch, das älteren und jüngeren Menschen gleichermaßen zu empfehlen ist, weil es die Prioritäten des Lebens in Augenschein nimmt. 

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