[Rezension] „Das Dorf“, Arno Strobel (Fischer)

25 Jan

Ausgabe: TaschenbuchDas Dorf
Seiten: 368
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 16. Dezember 2014
ISBN-10: 3596198348
ISBN-13: 978-3596198344
Preis: 9,99€

Eine Leseprobe gibt es hier

Inhalt
Die Suche nach seiner verschwundenen Freundin führt Bastian in das Dorf, und die dortigen Ereignisse bringen ihn fast um den Verstand.

Meinung und Fazit
Da ich Arno Strobels Schreibstil und Ausdruck sehr mag, fiel mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Hinzu kam, dass es direkt von Anfang an sehr mysteriös und spannend wurde.
Was dann kam war ein psychologisches Verwirrspiel sondergleichen. Irgendwann wusste ich nicht mehr einzuordnen was Realität und was evtl. verschobene Wahrnehmung oder gar Einbildung ist. Ich wandelte mit Bastian wie im Alptraum durch dieses Dorf, gruselte mich, war verwirrt und schockiert. Wer ist gut, wer ist böse, was geht dort vor und wo ist Bastians verschwundene Freundin Anna? Manchmal hatte ich das Gefühl der Auflösung schon sehr nahe zu sein, doch irgendwie kam dann doch oftmals alles anders als erwartet. Sehr gut zur Geschichte passten auch die eingeschobenen Tagebucheinträge. Sie sorgten für einen zusätzlichen Grusel- und Spannungsfaktor.
Für zart besaitete Seelen wie mich ist dieses Buch nur bedingt empfehlenswert. Es gab so manche, mitunter auch sehr blutige Details, die ich erstmal verdauen musste. Trotzdem war es für mich gerade noch o.k., denn oftmals war es auch eher das angesprungene Kopfkino, welches etwas verrückt spielte. Außerdem muss man in (Psycho-)Thrillern mit so etwas immer rechnen.

Doch so gut ich die Geschichte auch insgesamt fand, es gab diesmal leider auch Dinge, die ich zu bemängeln hatte.
Als erstes fehlte mir bei Bastian eine gute Portion Charakter bzw. Stärke, und somit Tiefe und Authentizität. Ich habe nichts gegen weiche Charakterzüge, aber hier fragte mich immer wieder wie realistisch es war, dass er wegen dieser Frau, die er erst kurz kannte, alles stehen und liegen lässt. Auch im weiteren Verlauf offenbarte er für mich noch so manches Manko und einige Widersprüche in der Person, welche ich nicht als verständliche oder liebenswerte Macken abtun konnte. Das ist sicherlich Geschmacksache, trübte für mich die Geschichte aber hin und wieder, wenn auch nur kurz, etwas ein.
Auch das Ende der Geschichte ließ mich zwiegespalten zurück. Einerseits fand ich es unvorhersehbar und sehr gelungen, was mal wieder für die Originalität und den Einfallsreichtum des Autors spricht. Auf der anderen Seite war ich mir diesmal nicht sicher, ob ich solch ein Szenario wirklich für denkbar halten kann. Ich muss an dieser Stelle leider sagen, dass es mir schwerfällt zu glauben, dass so etwas durchführbar ist. Viele der einzelnen Elemente ja, aber in der Gesamtheit war es mir diesmal doch etwas zu phantastisch. Aber auch hier ändert es nichts daran, dass ich die Fantasie des Autors bewundere….

Ein lesenswerter Psychothriller mir Gruselfaktor hoch 10, aber auch einer gehörigen Portion Phantastik, zumindest für meinen Geschmack.

Der Autor
Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitete bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg. Mittlerweile konzentriert er sich ganz auf das Schreiben und gehört zu den gefragtesten deutschen Thrillerautoren. Arno Strobel lebt mit seiner Familie in der Nähe von Trier.

Mehr unter http://www.arnostrobel.de

Außerdem bei FISCHER Taschenbuch erschienen:
»Der Trakt«, »Das Wesen«, »Das Skript«, »Der Sarg«, »Das Rachespiel« (Quelle: fischer)

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Verfasst von - 25/01/2015 in Bücher, Krimi, Rezension

 

Schlagwörter: Bücher, Buch, Fischer, gruselig, lesen, Thriller


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