[Rezension] Dark Love #1 Dich darf ich nicht lieben von Estelle Maskame

[Rezension] Dark Love #1 Dich darf ich nicht lieben von Estelle Maskame

22.04.2016 | Rezension | Jugendbuch

Inhalt

Eden soll den Sommer bei ihrem Vater in Kalifornien verbringen, 8 Wochen bei ihrem verhassten Vater, der sie und ihre Mutter vor Jahren einfach sitzen gelassen hat, ohne ein Wort und ihrer neuen Stieffamilie, eine Stiefmutter und drei Stiefbrüder. Zwei scheinen ja ganz nett zu sein, aber der Älteste benimmt sich wie der berühmte Elefant im Porzellanladen. Und doch werden Gefühle für ihn wach. Wie soll sie den Sommer nur überstehen?

Meinung

Wenn ich aus Filmen und Bücher eines gelernt habe, dann, dass Los Angeles die coolste Stadt mit den coolsten Leuten und den coolsten Stränden ist. Erster Satz, Seite 7, Dark Love #1 Dich darf ich nicht lieben

Ich bin etwas zweigeteilt, grundsätzlich hat die Geschichte mich schon unterhalten, dennoch trieft sie vor Klischees, das es nicht mehr feierlich ist. Es beginnt damit, dass ein eher schüchternes Mädchen in eine neue Stadt kommt und dort von einer Clique aufgenommen wird, die es versteht sich zu amüsieren. Samt Alkoholexzessen, wann immer es möglich ist. Ich weiß, dass in den USA unter 21 striktes Alkoholverbot gilt, trotzdem frage ich mich immer wieder, ob die Teenies dort wirklich so extrem sind, wie sie dargestellt werden. Natürlich verliebt sich dieses „gute" Mädchen in den „bösen" Jungen der Clique, der nicht nur vergeben, sondern obendrein auch noch ihr Stiefbruder ist. Dieses gute Mädchen entwickelt sich zu einer kleinen Rebellin und schlägt auch mal über die Stränge.

Der Kern des Buches, also die Sache, um die sich alles dreht, ist die Liebe, die sich zwischen Tyler und Eden entwickelt. Und ehrlich, ich verstehe die Aufregung darum nicht. Ja, sie sind Stiefgeschwister und das auch nur, weil jeweils ein Elternteil des Einen, ein Elternteil des Anderen geheiratet hat. Sie sind nicht Blutsverwandt, deshalb ist da nichts Inzestuöses dran. Die beiden sind auch nicht zusammen aufgewachsen, sondern haben sich eben kennen gelernt. Ich erkenne das Brisante und Verwerfliche daran nicht, das dürfte auch der Grund sein, weswegen die Geschichte mich nicht bewegt bzw. emotional erreicht hat. Für mich war das Buch ein Ereignisbericht eines Sommers, es war nicht total schlecht, aber richtig gut war es leider auch nicht.

Auch das Ende war eher mager, ich möchte hier keine Spoiler einbauen, deswegen sage ich nur, dass es unbefriedigend und für mich unverständlich war, wie sich am Ende alles entwickelt hat. Die Situation im Allgemeinen und natürlich die Handlungen der Charaktere.

Die Charaktere sind, man kann es gar nicht anders sagen, stereotypisch. Eden ist das brave Mädchen, mit einem verzerrten Selbstbild, das nie auffällig wurde, immer gut in der Schule ist, nette (meistens) Freunde hat und auf das man stolz sein kann. Böse Zungen würden sie wahrscheinlich als langweilig bezeichnen.

Tyler ist das Gegenstück zu Eden, er ist der Bad Boy. Ein junger Mann mit Hass auf sich, auf andere, auf die Welt. Einer, der von Bett zu Bett hüpft, Drogen nimmt und sich auch sonst nicht daran stört, wenn etwas illegal ist. Er ist der Typ „Dunkle, unüberwindbare Vergangenheit", der offensichtlich auf viele Mädchen/Frauen anziehend wirkt. Mir entlockte er nur ein müdes Gähnen.

Die Nebencharaktere sind auch nicht besser. Oberflächliche und intrigante Party Girls, Aufreißer und den allseits beliebten, verständnisvollen Kerl, dem sich alle gerne anvertrauen.

Fazit

Eine eher mittelprächtige Unterhaltung mit teilweise nervigen, flachen Charakteren und einer Aufregung, die in meinen Augen keine ist. Normalerweise wäre ich etwas strenger in der Beurteilung, aber ich habe im Blick, dass dieses Buch von einer sehr jungen Autorin für junge Leser geschrieben wurde.

[Rezension] Dark Love #1 Dich darf ich nicht lieben von Estelle Maskame

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