Rezension: Dark Love 02- Dich darf ich nicht finden von Estelle Maskame

Von Marciafliegt @Marciafliegt


Preis: 9,99€
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (13. Juni 2016)
Übersetzer: Bettina Spangler
ISBN-10: 3453270649
ISBN-13: 978-3453270640 Altersempfehlung: Ab 14 Jahren
Reihe: Dark Love #2
Meine Wertung: 4/5 Cupcakes

Vor genau dreihundertneunundfünzig Tagen hat Eden ihn zuletzt gesehen – ihren Stiefbruder Tyler. Den Jungen, den sie heimlich liebt. Den sie aber eigentlich nicht lieben darf, weil ihre Familie strikt dagegen ist. Doch nun endlich werden sie einen herrlichen Sommer gemeinsam verbringen: in New York, der Stadt, die nie schläft. Mit tausend Schmetterlingen im Bauch kommt Eden am Flughafen an, und als sie in Tylers smaragdgrüne Augen blickt, ist es auch schon um sie geschehen. Gemeinsam streifen sie durch den Big Apple, und es wird immer klarer, dass die beiden nicht voneinander losgekommen sind. Werden sie ihren verbotenen Gefühlen widerstehen können?

Dreihundertneunundfünfzig Tage. 

Die Geschichte Ich habe eine Ewigkeit sehnsüchtig auf den Erscheinungstermin dieses Buches gewartet und konnte wirklich schon gar nicht mehr abwarten bis ich das Buch endlich in den Händen halten und es genauso wie den ersten Band innerhalb weniger Stunden verschlingen kann. Nach dem großartigen ersten Band der Reihe waren meine Erwartungen an diese Fortsetzung extrem hoch und ich kann an dieser Stelle leider schon verraten, dass sie nicht komplett erfüllt wurden.  Auch diese Geschichte hat der Fluch des zweiten Bandes erreicht, der dafür sorgt, dass dieser im Gegensatz zum ersten und letzten Buch etwas schlechter abschneidet.  Mir persönlich hat einfach die besondere Stimmung aus dem ersten Band in dieser Geschichte gefehlt, die aus echten und authentischen Gefühlen bestanden hat, die den Leser mitfühlen lassen und mitreißen. Leider verlief auch der erste Teil der Geschichte etwas schleppend, weil eben die ganz großen Gefühle gefehlt haben und die dramatischen Dinge sich erst zum Ende hin abgespielt haben.  Trotzdem konnte mich die Geschichte wieder begeistern und diese Kritikpunkte konnten meine Lesevergnügen nur wenig schwächen, denn die Grundidee ist so einfach wie genial und man verbringt als Leser einfach sehr gerne Zeit mit der liebenswerten Eden und dem ganz eigenen und doch unglaublich sympathischen Tyler.  Besonders hat es mir das Setting der Geschichte angetan, denn Eden verbringt den Sommer in New York und Estelle Maskame hat es geschafft eben dieses New York-Feeling in der Geschichte unterzubringen. Am liebsten würde ich sofort in ein Flugzeug steigen und die ganzen wundervollen Orte erkunden, die die Autorin so ausführlich und mit Liebe zum Detail beschrieben hat. 
Die Charaktere Ich habe bereits vor dem Lesen gehört, dass einigen Lesern Eden in diesem Band ziemlich auf die Nerven gegangen ist und eigentlich konnte ich mir überhaupt gar keine Gründe vorstellen, warum diese liebenswerte Person Leser nerven könnte, aber im Laufe der Geschichte sind auch mir einige negative Punkte an ihrem Verhalten aufgefallen. Zum Glück war ich im ersten Band der Reihe ein riesiger Fan von ihr, sodass ich sie trotz ihres teilweise ein wenig selbstsüchtigen Verhaltens immer noch sehr gerne mochte.  Eden ist in dem Jahr, dass wir als Leser nicht mit ihr verbracht haben, sehr erwachsen geworden. Zumindest scheint es so auf den ersten der Geschichte, aber sobald sie auf Tyler trifft schaltet sich einfach ihr Gehirn aus und sie lässt nur noch ihr Herz entscheiden und dadurch trifft sie manchmal wirklich sehr undurchdachte Entscheidungen, die die Menschen die sie liebt sehr verletzen. Das tut sie aber nicht absichtlich. Sie liebt Tyler einfach so sehr, dass sie an niemanden anderen denken kann, als an ihn, wenn sie in seiner Nähe ist.  Was ich immer wieder aufs Neue besonders an Eden schätze, sind ihre kleinen Eigenheiten und auch ihre Ängste, denn es gibt leider in diesem Genre sehr wenig Charaktere die wirklich Ecken und Kanten besitzen, wodurch es ihnen meistens an Authentizität fehlt. Bei Eden sind es nämlich gerade ihre "Schwächen", die sie so liebenswert und vor allem auch menschlich machen.  Tyler hat sich seit dem Ende des letzten Bandes auch sehr weiterentwickelt. Es scheint, als sei er nicht mehr auf diesem selbstzerstörerischen Trip und als habe er durch seine Vorträge seine Vergangenheit verarbeitet oder sich zumindest mit ihr auseinandergesetzt.  Allerdings kam er mir manchmal ein wenig zu glatt und zu beherrscht vor. Er war gar nicht mehr der Tyler, den wir als Leser im ersten Band kennen- und vor allem liebengelernt haben. Und auch die ungezügelte Leidenschaft, die manchmal aus ihn hinausbricht, hat mir bei dieser Geschichte leider lange gefehlt. Für mich sind nämlich genau das, die Dinge, die ihn zu diesem wundervoll vielschichtigen und auch liebenswerten Charakter gemacht haben.  Zum Glück taucht dann aber doch gerade zum Ende hin immer öfter der alte Tyler wieder auf, der unter dieser Fassade versucht auszubrechen und genau diese Momente waren es, die mir wieder auf ein Neues gezeigt haben, dass er zu den wundervollsten Charakteren gehört, die ich bisher kennenlernen durfte. 
Der Schreibstil Die Geschichte wird wieder aus der personalen Ich-Perspektive von Eden erzählt, sodass man als Leser sich sehr viel mit ihrer Gedanken- und Gefühlswelt auseinandergesetzt hat und so mit ihr gelacht, aber auch gelitten hat.
Estelle Maskame schafft es nämlich immer wieder den Leser mit ihren Worten fühlen zu lassen. Ich habe Tränen gelacht, aber auch mit Eden zusammengeweint und gerade diese emotionale Tiefe macht den Schreibstil der Autorin aus.
Der Schreibstil war wie auch schon im ersten Band sehr angenehm und flüssig zu lesen, sodass man sich als Leser sofort wieder in der Welt von Eden und Tyler befindet und mit ihnen zusammen New York entdeckt.  Besonders gut haben mir die Beschreibungen von New York gefallen, weil die Autorin sich nie damit zu lange aufgehalten hat, aber dem Leser trotzdem ein wundervoll detailliertes Bild der Umgebung mitgegeben hat. 
Die Gestaltung Auch dieses Cover hat es mir mal wieder richtig angetan. Es ist so so einfach wie genial und passt dank der Fotos perfekt zu der Geschichte.  Ich freue mich schon so sehr darauf, wenn alle Bände der Reihe nebeneinander im Regal stehen.  Die Wahl des Titels gefällt mir hingegen nicht hundertprozentig. Denn Eden fährt nun mal nach New York, um bei Tyler zu wohnen und es ist nicht so, dass sie nicht gewusst hat, wo er lebt bzw., dass sie in irgendeiner Weise nach ihm suchen musste. 

"Dark Love- Dich darf ich nicht finden" von Estelle Maskame ist leider ein wenig dem Fluch des zweiten Bandes zum Opfer gefallen. Die Geschichte ist nicht so emotional und auch nicht so dramatisch wie die des ersten Bandes und auch die Charaktere legen so ein paar  Verhaltensweisen an den Tag, die den Leser manchmal doch ein wenig stören. Doch trotz dieser Abstriche unterhält und fesselt Estelle Maskame den Leser auch mit diesem Band und lässt ihn unzufrieden zurück, weil er noch bis September auf den dritten Band warten muss. 



...dem Team des Heyne Verlags für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares :)