Originaltitel: Dancing JaxOriginalverlag:Collins Children’s BooksVerlag: Script5
Erscheinungsdatum: 10.09.2012Bindung: PaperbackSeitenzahl: 544ISBN: 978-3839001349Reihe: Band 1 von 3
Einige Bücher sind schädlich, sogar gefährlich. Sie verdrehen einem den Kopf und geben den dunkelsten Seiten der menschlichen Seele Nahrung. Sie sollten verbannt oder vernichtet werden. Diese Geschichte handelt von solch einem Buch. Ich hoffe, es gibt noch genug von euch da draußen, die das hier lesen und mir glauben und sich zur Wehr setzen können bevor es zu spät ist. Ein altertümlich wirkendes und zunächst harmlos erscheinendes Buch taucht in einer englischen Kleinstadt auf und ergreift Besitz von seinen Lesern. Immer mehr Menschen werden von dem Buch befallen und zu willenlosen Charakteren der Geschichte. Der diabolische Plan des Autors scheint aufzugehen. „Dancing Jax Auftakt" ist der erste Band einer Trilogie.
Zur Strukturierung des Buches ist zu sagen, dass jedes Kapitel durch einen Ausschnitt aus dem Buch „Dancing Jax“, das die Menschen in seinen Bann zieht, eingeleitet wird. Anfangs hat mich das noch verwirrt, als ich dann jedoch den roten Faden hatte, waren die einleitenden Worte einfach nur noch logisch und passend.Schon einführend treten viele Figuren in Erscheinung, deren Beziehung zueinander sich erst später klärt. Jedes neue Kapitel stellt neues Personal vor und der Leser muss sich bemühen den Überblick zu behalten. Durch den angenehm unkomplizierten und dennoch intensiven Schreibstil des Autors, fiel es mir jedoch nicht schwer allem zu folgen. Robin Jarvis Stil erinnerte mich stellenweise an den von Stephen King und Bentley Little, welche ich persönlich auch sehr mag.
Dancing Jax besteht aus einem Teil der in der Gegenwart, also in Felixstowe, spielt und Einschüben, die aus dem wundersamen Land Mooncaster erzählen. Besonders diese Ausflüge in das Land des Prinzen der Dämmerung und seiner Dancing Jax sind so magisch, farbenprächtig und detailgetreu erzählt, dass man den Eindruck hat, mitten in der Szenerie zu stehen. Robin Jarvis versteht es, Atmosphäre zu schaffen. Auch die dort agierenden Figuren werden so beschrieben, dass man glaubt, sie zu kennen.Schon nach meinem ersten Ausflug nach Mooncaster dachte ich mir: „Ja, dieses Buch zieht einen wirklich in seinen Bann!“. Die Stilmischung des Autors allein macht Dancing Jax schon irgendwie besonders.
Schon bald kristallisieren sich die Hauptpersonen des Buches heraus und man beginnt ihre Handlungen intensiv zu verfolgen. Besonders der der 11-jährige Paul Baxter ist mir schnell ans Herz gewachsen. Für sein Alter hat der Autor ihn mit einer unheimlichen Sensibilität und Stärke ausgestattet, die ihm aber gut zu Gesicht stehen und keineswegs nur aufgesetzt wirken. Ohne zu viel verraten zu wollen: ich hoffe, er kommt/bleibt auf dem rechten Weg in den Folgebänden.Die wahren Helden scheinen die auf den ersten Blick Unscheinbaren der Geschichte zu sein. Sie rücken sich selbst durch ihr nicht unbedingt außergewöhnliches Handeln in den Fokus von Dancing Jax.
Erwähnen möchte ich noch, dass mich das Systems des Hofstaats in Mooncaster und besonders die Spielkarten und Figuren wie die Pikdame oder der Karobube an Alice im Wunderland erinnern. Figuren, wie die gute und die böse Hexe, das Monster im Dienste des Herrschers usw. sind alles Märchenelemente, die Jarvis geschickt einbindet.
Zum Ende des ersten Buches sei nur so viel gesagt: Es ist böse! Und man sollte den zweiten Teil schon bereit liegen haben.
Hätte ich Urlaub gehabt oder einfach mehr Zeit, dann hätte ich das Buch sicherlich in wenigen Zügen gelesen. So musste ich es leider über Tage verteilen, was mir nicht leicht fiel, den Dancing Jax ist außergewöhnlich… außergewöhnlich gut!