Titel: Dancing Jax - Auftakt
Autor/in: Robin JarvisVerlag: Script5Originaltitel: Dancing Jax
Seitenzahl: 544
Preis: 14,95 € (D)
ISBN: 978-3-8390-0134-9
Klappentext:
Einige Bücher sind schädlich, sogar gefährlich. Sie verdrehen einem den Kopf und geben den dunkelsten Seiten der menschlichen Seele Nahrung. Sie sollten verbannt oder vernichtet werden. Diese Geschichte handelt von solch einem Buch. Ich hoffe, es gibt noch genug von euch da draußen, die das hier lesen und mir glauben und sich zur Wehr setzen können – bevor es zu spät ist.
Ein altertümlich wirkendes und zunächst harmlos erscheinendes Buch taucht in einer englischen Kleinstadt auf und ergreift Besitz von seinen Lesern. Immer mehr Menschen werden von dem Buch befallen und zu willenlosen Charakteren der Geschichte. Der diabolische Plan des Autors scheint aufzugehen. .
Tolles Cover, aber lange Zeit wollte es mir einfach nicht in die Hände fallen. Doch dann endlich... und einmal aufgeschlagen, nicht mehr weggelegt.
Ok, vielleicht wird es einige von euch nicht überraschen - schließlich strahlt schon das Cover eine gewisse Skurrilität aus - aber Dancing Jax ist wirklich ein besonderes Buch. Nein, nicht besonders im Sinne von herzergreifend, rührend und emotional, sondern im Sinne von sonderlich, makaber, gesellschaftskritisch und unglaublich zynisch. Um es also schon vorweg zu sagen: ich habe es geliebt.
Wenn du Dancing Jax (hier meine ich nicht den Roman, sondern das Buch, welches dem Roman seinen Namen gab und in der Geschichte eine ausschlaggebende Rolle spielt) in die Hände bekommst, bist du so gut wie verloren. Die Figuren übernehmen deinen Geist, du wirst einer von ihnen und dein alltägliches Leben erscheint dir wie ein langweiliger Albtraum. Nur das Buch schenkt dir Freiheit. Wie eine Droge wird es dich in sein Netz spinnen und dir Verstand und Gefühle rauben.Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich die Geschichte um dieses mysteriöse, magische Buch immer weiter in seinen Bann zog. Langsam entwickelte sich der Roman selbst zu einer Droge und ließ mich wegen der überraschenden Wendungen und der nur selten abbrechenden Spannung kaum eine Pause einlegen. Der mörderisch gute Cliffhanger gab mir dann den Rest und ließ mich erleichtert aufatmen, denn der zweite Teil wartet schon sehnlichst auf mich.
Erzählt wird die Handlung aus der Sicht mehrerer verschiedener Figuren, egal ob Held oder Bösewicht. Es sind sogar einige Personen dabei, über deren Entwicklung man sich wahrlich wundern kann und deren Ausgang sogar das ein oder andere Mal überrascht. So kann sich der Leser nie wirklich sicher sein, was als nächstes passiert, was den Verlauf nur umso aufregender macht.Auch vor Brutalität und herrlichem Zynismus wird kein Halt gemacht, weswegen ich all die harmoniebedürftigen Leser schon einmal vorwarne: wenn ihr keine Lust, oder keine Kraft hab mit ungerechten, bösen und gesellschaftskritischen Szenen konfrontiert zu werden, die sarkastischen Menschen wie mir sehr viel Freude bereiten, dann solltet ihr vielleicht die Finger von Dancing Jax lassen und euch nicht seinem Zauber hingeben. Allen anderen: Viel Spaß!
Auch die Gestaltung des Buches kann sich sehen lassen. Vor jedem Kapitel findet sich entweder ein Ausschnitt aus Dancing Jax, oder eine Illustration, die sich in besagten Buch befinden soll. So bekommt man auch als Außenstehender einen Einblick in das gefürchtete Artefakt und kann sich selbst von seinem "Zauber" beeindrucken lassen.
Ein magisch-böser Geniestreich der mir unglaublich viel Freude bereitet hat. Wer etwas Originelles mag und vor Gewalt und Grusel nicht zurückschreckt, der kann mit Dancing Jax eigentlich nichts falsch machen. Danach verlangt man nur nach mehr und kann sich gleich auf den zweiten Teil stürzen. Schade, dass wir auf das Finale noch warten müssen.
Das bunte Originalcover finde ich leider nicht ganz so gelungen. Es spiegelt zwar die Wirre des Buchs wider, passt durch dieses Design aber nicht ganz zum Inhalt. Sieht ein bisschen aus wie ein Shirt von Ed Hardy.
Der Autor:
Mit dem Schreiben und Illustrieren begann Robin Jarvis 1988. Seine Bücher wurden in Großbritannien mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und haben sich bereits mehr als eine Million Mal verkauft. Was der Autor, der in London lebt, überhaupt nicht mag, sind Geschichten, in denen er niemanden umbringen kann.