Und hier zu guter letzt nochmal die Rezension zu Crossfire.
Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut und war am Ende leider nur noch genervt und enttäuscht. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Deswegen hat dieses Buch auch nur 2 von 5 möglichen Lesezeichen bekommen.
Aber lest selbst...
Verlag: HEYNE
Erscheinungsdatum: 14.01.2013
Bindung: Taschenbuch (in meinem Fall eBook)
Seitenzahl: 416ISBN: 978-3-453-54558-8Reihe: Band 1 von 3
Die Uniabsolventin Eva Tramell tritt ihren ersten Job in einer New Yorker Werbeagentur an. An ihrem ersten Arbeitstag stößt sie in der Lobby des imposanten Crossfire-Buildings mit Gideon Cross zusammen - dem Inhaber. Er ist mächtig, attraktiv und sehr dominant. Eva fühlt sich wie magisch von ihm angezogen, spürt aber instinktiv, dass sie von Gideon besser die Finger lassen sollte. Aber er will sie - ganz und gar und zu seinen Bedingungen. Eva kann nicht anders, als ihrem Verlangen nachzugeben. Sie lässt sich auf ein Spiel ein, das immer ernster wird, und entdeckt ihre dunkelsten Sehnsüchte und geheimsten Fantasien.
Ich habe eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, um das Buch zu Ende zu lesen. Ich bin eine schnelle Leserin und „fresse“ Bücher eigentlich.
Auf Crossfire habe ich mich lange gefreut und konnte es kaum abwarten, mir endlich das eBook auf den Reader zu laden. Deswegen bin ich davon ausgegangen, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit zu Ende gelesen haben werde. Dem war leider nicht so…
Nach Shades of Grey wimmelt es plötzlich nur so vor lauter Erotikbücher auf den Büchertischen, auch wenn das Genre kein neues ist, sondern gerade einfach nur einen extremen Hype erfährt. Shades of Grey hatte mir überraschenderweise sehr gut gefallen. Vielleicht hatte ich auch deswegen Crossfire vorbestellt, denn zugegebenermaßen vermitteln Kurzinhalt und einige Rezensionen, die ich gelesen hatte, dass es in die Richtung von Christian Grey und Ana Steele gehen könnte. Aber ein Buch steht schließlich für sich allein und so sollte man sich nicht täuschen oder verführen lassen.
Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht, da der Schreibstil angenehm zu lesen ist und schnell das wichtigste Personal der Geschichte auftaucht. So hat man schnell einen guten Überblick. Auch dass die Handlung von der Protagonistin Eva Tramell erzählt wird gefiel mir gut, denn das gibt der Story einen meiner Meinung nach persönlicheren Touch. Gerade wo es hier um ein Buch geht, das seinen Fokus auf die Gefühle der Figuren richtet und nicht auf spannungsgeladene Handlung.
Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin Sylvia Day unbedingt versuchen wollte, dunkel anmutende und nahezu extrem verkorkste Charaktere anzulegen. Sicherlich kann das durch eine entsprechende Vergangenheit passieren, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren, dass den Figuren die Tiefe fehlt – in Hinblick auf ihre Vergangenheit und dem, was sie in der Gegenwart tun.
Am ehesten hatte ich diesen Eindruck in Bezug auf Gideon, der zwar als mysteriös, mächtig und dominant erscheinen soll, dies für mich aber nicht tut bzw. nur facettenweise und dann gerade in dieser Situation nicht zur Stimmung der Szene passen will.
Noch bevor man Gideon als den kennenlernt, der er eigentlich sein soll, passiert der Bruch und man muss sich auf einen völlig gegensätzlichen Charakter einstellen. Meiner Meinung nach, ist Gideon als dominanter und starker Typ nicht genug in der Geschichte etabliert, als dass man ihm schon im ersten Drittel eine „neue Haut anlegt“.
Aber auch Eva ist ein zwiespältiger Charakter, dessen Handlungen man an manchen Stellen überhaupt nicht oder nur mit viel Mühe nachvollziehen kann. In der einen Sekunde ist sie am Boden zerstört, in der nächsten liegt sie Gideon in den Armen und schwelgt im Glück. Insgesamt wirkt Eva sehr inkonsequent. Zwar hat man durch die Ich-Form einen guten Einblick in Evas Gefühlswelt, aber nachvollziehbar ist sie deswegen nicht unbedingt.
Als sehr anstrengend habe ich den abrupten Stimmungswechsel der beiden Figuren empfunden. Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr wie zuvor und Gideon und Eva wälzen sich in den Betten. Die Situation, die vorangegangen ist macht dies umso unverständlicher, denn entweder wurde über die Vergangenheit Evas gesprochen, die mehr als bewegend sein müsste und etwas mehr Beachtung hätte bekommen können, oder über die Zwistigkeiten innerhalb der Beziehung der beiden.
Sex scheint in Crossfire die Lösung der Probleme zu sein. Jedenfalls wurde mir dieser Eindruck vermittelt, der sich auch bis zur letzten Seite des Buches gehalten hat.
Zu erwähnen soll noch Evas guter Freund Cary sein, der einen ebenso verkorksten Lebenslauf vorweisen kann bzw. soll, wie Gideon und Eva. Zwar erfährt man verhältnismäßig wenig, aber er scheint das gleiche Schicksal wie seine Freundin zu teilen. Und auch in seinem Fall, scheint nur Sex die Lösung des Problems zu sein.
Wie schon erwähnt, habe ich eine gefühlte Ewigkeit für das Buch gebraucht und saß auch nach dem Zuklappen immer noch mit Fragezeichen vor dem geistigen Auge auf der Couch.
Crossfire wirkt auf mich zu krampfhaft konstruiert in Sachen Figuren und Handlung, bei der ich teilweise vergeblich den roten Faden gesucht habe, da das Tempo und der Stimmungswechsel zu rasant waren.
Die Figuren empfand ich als zu flach und nicht nachvollziehbar in dem, was sie tun.Wahrscheinlich bin ich mit zu großen Erwartungen an das Buch herangegangen und kann es deshalb leider nicht unbedingt weiterempfehlen.
So schade es ist, aber ich gebe dem Buch nur 2 von 5 Lesezeichen.
Am 11.03.2013 erscheint der Folgeband mit dem Titel Crossfire – Offenbarung und nicht viel später am 13.05.2013 wird die Trilogie mit dem Band Crossfire – Erfüllung abgeschlossen.