Rezension: Crinellis dunkle Erinnerung


Werner Köhler – Crinellis dunkle Erinnerung


Rezension: Crinellis dunkle Erinnerung
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Kurzbeschreibung:
Eine Mordserie führt Hauptkommissar Crinelli nach Süditalien. In der Kälte der kalabresischen Berge jagt er direkt unter den Augen der ‘Ndrangheta einen skrupellosen Auftragsmörder. Dabei stößt er auf verstörende Details aus seiner eigenen Familiengeschichte. Tief in dunkle Erinnerungen verstrickt, muss er sich dennoch auf den Killer konzentrieren, denn der setzt seine Serie unbeirrt fort.
Die Leiche eines Unbekannten wird am Rheinufer gefunden. Ein Schuss in die Brust, einer ins Gesicht – das Werk eines Profikillers. Doch in wessen Auftrag handelt der Mann? Und wer ist der Tote?
Gleichzeitig hält ein anderer Fall Crinelli in Atem: ein Krieg zwischen der russischen und der italienischen Mafia. Crinelli will einen Drogendeal zum Platzen und die Drahtzieher hinter Gitter bringen. Zunächst läuft alles nach Plan, doch dann taucht im Haus eines der verhafteten Drogenbosse ein geheimnisvolles Gruppenfoto auf, das dort ganz und gar nicht hingehört.
Crinelli vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Toten vom Rhein und dem Foto, doch als er die blutige Spur des geheimnisumwitterten Mörders aufnimmt, macht er eine weitere furchtbare Entdeckung: Die Spur führt ihn direkt nach Kalabrien, in die Heimat der Crinellis, an jenen Ort, aus dem sein Vater vor fünfzig Jahren über Nacht geflüchtet ist.
Was zunächst wie ein klarer Fall von Mafiakrieg und Auftragsmord aussieht, entpuppt sich für Crinelli als Reise zu sich selbst. Der Fall berührt seine Familienehre, gefährdet eine große Freundschaft und wird zum Schluss zu einer Bedrohung für sein eigenes Leben. Und während der Kommissar versucht, seine Dämonen niederzukämpfen, bleibt ihm der Killer immer um eine Nasenlänge voraus.
Obwohl ich die beiden Vorgängerbände nicht gelesen habe, fällt mein Resümee durchweg positiv aus.
Der Autor überrascht mit einer stilreichen Sprache, wobei er mit ihr jeder Figur einen eigenen Charakter verleiht.
Kommissar Jerry Crinelli ist eine etwas eigene Person, die ihr Herz aber dennoch am rechten Fleck trägt.
Köhler erzählt mit viel Spannung und temporeich, die Geschichte wird in seinen Ausführungen nie langatmig. Man erfährt eine Menge über das Wirken der Mafia in Deutschland und Italien. Da Crinelli selbst italienische Wurzeln hat, diese aber nicht wahrhaben möchte, gibt das der Geschichte eine nicht unbeträchtliche Menge an Würze.
Mit Schwung und absolut authentisch ist das Ende viel zu schnell gekommen, dazu haben wir auch auf den letzten Seiten noch einige Überraschungen erlebt.
Nervenaufreibend war es auch, dass der Autor den Leser gerne zappeln lässt. Er deutet Informationen zwar oft an, wartet mit der Enthüllung aber noch ein wenig.
Es hat sich gelohnt und wer die beiden anderen Bände noch nicht kennt, mich hat dieses Buch jedenfalls sehr neugierig darauf gemacht.
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