Cosplay - Im Bann der Fantasie
Eine Rezension von: Daniela Malsch
Autoren: Miriam Loetz und Sandra Grimme
Herausgeber: Werkbank030
ISBN: 978-3-942860-72-7
320 Seiten
Preis: 39,99 Euro
mit freundlicher Unterstütung von Bloggdeinbuch.de
Kurzbeschreibung:
This is Cosplay - Ich bin jetzt nicht mehr ich!
Der Verkleidungstrend aus Japan hat längst die ganze Welt im Sturm erobert. Cosplayer verkörpern ihre Lieblingsfiguren aus Anime, Manga, Game oder Film – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie widmen sich ihrem Hobby mit Haut und Haar. Kostüme, Make-up, Styling und Requisiten werden in aufwändiger Handarbeit selbst hergestellt, Mimik und Gestik ihrer Helden bis ins Detail einstudiert und nachgestellt. Cosplayer holen ihren Comic-Helden, die Märchenprinzessin und ihre Fantasy-Idole aus den Manga, von der Leinwand, aus dem Computerspiel hinein in das echte Leben. “This is Cosplay!“ präsentiert die besten Cosplayer weltweit. Der Bildband zeigt ihre kuriosesten Kostüme, ihre aufwändigsten Projekte und vor allem auch die Menschen hinter der Maske. Das Buch begleitet in Interviews und mit Hintergrundinformationen den gesamten Prozess der Verwandlung, den oft weiten Weg von der Werkstatt bis auf die Bühne zum großen Cosplay-Showdown – hautnah.
Meinung:
Wer ein Cosplayer ist, wird dieses Buch lieben - wer keiner ist, wird es sich wohl gar nicht erst kaufen. Oder vielleicht doch? Cosplay gibt auch Nich-Cosplayern einen wundervollen Einblick in ihre fantastische Welt. Fantasie ist etwas schönes und die Cosplayer nutzen sie um aus ihrem Alltag und ihrem eigentlichen Leben zu entfliehen. In eine vielleicht nicht unbedingt bessere, aber dafür „besondere“ Welt. Die Cosplayer bauen sich ihre Welt, wie sie ihnen gefällt - und diese Welt ist schrill, bunt, ausgefallen und auf ihre Art schön. Da Fantasie Berge versetzen kann hilft der Kult sicherlich den Cosplayern auch ihre ganz eigenen Berge zu versetzen - und selbstverständich auch Aufsehen zu erregen. Wer bisher noch nie mit Cosplay in Berührung gekommen ist wird das Buch zunächst einmal mit einem fragenden Blick betrachten - doch von Seite zu Seite versteht der objektive Betrachter immer mehr und mehr die Fantasiewelt der Cosplayer. Ich denke nicht, dass das Buch dazu anregt ein Cosplayer zu werden - das möchte man entweder, oder eben nicht - daran wird dieses Buch auch nichts ändern, aber ich bin mir sicher, dass es zumindest dazu beiträgt die Cosplayer besser zu verstehen.
Wer nun aber selbst dem Cosplayertum verfallen ist, wer sich selbst als Cosplayer bezeichnet, wer Cosplay lebt und liebt - für den ist dieses Buch eine absolute Bereicherung. Die zahlreichen Bilder zeigen deutlich die unterschiedlichen Cosplay-Stile und laden den Cosplayer zum Träumen ein - sicherlich findet der versierte Cosplayer auch Anregungen für seine nächste Verwandlung.
Fazit:
Cosplay - Das Buch ist sicherlich nicht für jeden etwas, genau so wie das Cosplay ansich nicht für jeden etwas ist, aber versierte Cosplayer werden es einfach lieben und der objektive Leser wird sicherlich etwas mehr Verständnis für Cosplpayer aufbrungen, nachdem er dieses Buch gelesen hat. Sicherlich kein Kauftipp für jeden, aber für alle, denen es gefällt.
Wissenswertes über Cosplay:
Cosplay ist ein japanischer Verkleidungstrend, der in den 1990er Jahren mit dem Manga- und Animeboom auch in die USA und nach Europa kam. Beim Cosplay stellt der Teilnehmer einen Charakter – aus Manga, Anime, Computerspiel oder Film – durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar.
Der Begriff Cosplay, das japanische Kofferwort aus den englischen Begriffen costume und play (frei übersetzt „Kostümspiel“), wurde von Nobuyuki Takahashi geprägt, dem Gründer des japanischen Verlages Studio Hard. Takahashi verwendete seine Neuschöpfung erstmals im Juni 1983 in einem Artikel für die Zeitschrift „My Anime“.
Beim Cosplay stellt der Teilnehmer eine Figur durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu dar. Der Charakter kann dabei aus einem Manga, einem Anime, einem Videospiel oder einem Spielfilm stammen. Die Kostüme der meist zwischen 15 und 25 Jahre alten Darsteller sind häufig von hoher Qualität.
Cosplayer auf der Leipziger Buchmesse
In der J-Rock-Fanszene werden oft Mitglieder japanischer Visual-Kei-Bands nachgeahmt.
Cosplay wird überwiegend zum eigenen Vergnügen und für Wettbewerbe auf Anime-Conventions betrieben. Eine mögliche Einnahmequelle sind der Verkauf von selbst geschneiderten Kostümen und jeglicher Art von Zubehör sowie das Modeln oder das Mieten für Events. Nur ein kleiner Teil der Cosplayer betreibt das Hobby, um damit Geld zu verdienen.
Cosplaywettbewerbe auf westlichen Veranstaltungen erinnern an Varietéaufführungen. Die Cosplayer können dabei ein kurzes „Stück“ zum Besten geben: Einige singen beispielsweise das Titellied der entsprechenden Serie, andere zitieren einen zum Charakter passenden Monolog. Gruppen führen meistens einen Sketch oder, im Falle eines Beat 'em up, einen Showkampf auf. Im Wesentlichen wird hier mehr Bedeutung auf die Aufführung als auf das Kostüm gelegt. In den letzten Jahren wird mit steigender Tendenz der Auftritt durch Einspielen von Musik und einer dazu vorgeführten Choreografie unterstützt.
Die Jury eines Cosplaywettbewerbes besteht, abhängig von der Veranstaltung, meist aus Ehrengästen, Zeitschriftenredakteuren, Cosplayern und ehrenamtlichen Teilnehmern. Bewertet wird meist in den Kategorien „Ähnlichkeit des Charakters mit dem Original“, „Machart/Fertigung des Kostüms“, „Präsentation des Charakters“, „Zuschauerreaktion“ und „persönlicher Eindruck“.
In Deutschland findet seit 2007 die Deutsche Cosplaymeisterschaft statt.
Japanische Cosplaywettbewerbe sind stärker reglementiert und erlauben außer der Präsentation des Kostüms in einem engen zeitlichen Rahmen keine weitere künstlerische Betätigung.
Manche Cosplayer haben in Japan eine so große Popularität erreicht, dass so genannte „Idol Cards“ (Sammelfotokarten) von ihnen erhältlich sind. Viele Cosplayer, die auch im Internet aktiv sind, stellen ihre Kostüme auf eigens dafür gestalteten Webseiten aus.
Die weltweit größte Cosplayveranstaltung ist das vom Fernsehsender TV Aichi jährlich in Nagoya organisierte World Cosplay Summit, ein Wettbewerb für Cosplayer mit internationalem Teilnehmerfeld.
In Japan kann der Begriff „Cosplay“ auch als Synonym für erotische Rollenspiele oder für Bordelle, die erotische Rollenspiele anbieten, gebraucht werden.
Etwa seit dem Jahr 2000 entstehen in Japan zunehmend Cosplayrestaurants. In Etablissements für männliche Kunden (Maid Café) sind die Kellnerinnen als Dienstmädchen, Krankenschwestern o. ä. verkleidet. In Etablissements für ein weibliches Zielpublikum (Butler Café oder auch Host Club) tragen die Kellner Butlerkostüme.
Erotische Filme, welche Cosplay zum Gegenstand haben sind u.a. die japanische Produktion "Cosplay" von Oriental Dream Pictures aus dem Jahr 2006 mit den Darstellern Eriko Akiyoshi und Yuka Sakagami sowie "Cosplay Maniacs" aus der Reihe "Magic Banana" (Vol. 14).
Im Oktober 2012 lud das US-Produktionsstudio Wicked Pictures zu einer Pressesitzung, um den Start einer neuen Reihe mit dem Titel "Wicked Pictures: Cosplay" zu verkünden. Regisseur der Reihe ist Barrett Blade, der über umfangreiche Japanerfahrungen als Darsteller in Animes verfügt. Im März 2013 wurde der erste Film "Wicked Cosplay: Show No Mercy" u.a. mit Alektra Blue, Alexis Monroe, Anikka Albrite und Molly Bennett veröffentlicht.
Im Jahr 2013 veröffentlichte die für ihre Cosplaydarstellungen auf verschiedenen Comicmessen bekannte Regisseurin Tanya Tate den Film Cosplay Queens & Tied up Teens einen Lesbofilm. Auch die seit 2010 gedrehte Serie Big Tits in Uniform des Labels Brazzers hat Cosplay zum Gegenstand. Mittlerweile können wohl auch eine ganze Reihe von US-amerikanischen Pornoparodien auf bekannte Mainstreamfilme aufgrund der schauspielerischen Darstellungen und der Kostüme der Darsteller dem Cosplaygenre zugeordnet werden. Dazu gehören beispielsweise Avengers XXX – A Porn Parody, Batman XXX: A Porn Parody oder Spider-Man XXX: A Porn Parody.
(Quelle: Wikipedia)