Nach Kys Deportation in die Äußeren Provinzen, setzt Cassia alles daran, ihm zu folgen und zu ihm zu gelangen. Das Leben abseits der alles kontrollierenden Gesellschaft, ist härter als vermutet. Die Aberrationen und Anomalien, die dorthin verfrachtet werden, kämpfen um ihr Leben und sind schutzlos den dortigen Luftangriffen ausgeliefert. Ihre Chancen stehen mehr als schlecht.
Kys letzter Ausweg ist die Flucht. Er weiß nicht, dass Cassia nach ihm sucht und ihm dicht auf den Fersen ist.
Beide führt sie der Weg in die Canyons an den Grenzen der Äußeren Provinzen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Welche Entdeckungen werden beide auf ihrer Reise machen? Wird es das sein, was sie sich erwarten und erhoffen?
Meine Meinung:
So wirklich begeistert war ich ja nicht vom ersten Teil und hatte so meine Bedenken, ob mir die Fortsetzung überhaupt zusagt. Was soll ich sagen? Ich wurde definitiv bekehrt. Es hat mich sogar so positiv überrascht, dass ich meiner anfänglichen Einschätzung nicht mehr so recht glauben mag.
Mit “Die Flucht” geht das Abenteuer um Cassia, Ky, Xander und Co in eine neue und deutlich aufregendere Runde.
Schon sehr früh hat es sich gezeigt, dass hier ein anderes Erzählmittel benutzt wurde. Statt nur noch aus Cassias Sicht zu erzählen, wechselt die Autorin zwischen Cassia und Ky hin und her. Beide Personen erzählen aus der Ich-Perspektive, womit sie “gleichberechtigt” sind und es jetzt, im Gegensatz zu “Die Auswahl” nun zwei Protagonisten gibt. Diese Änderung gibt dem Ganzen noch mehr Pepp und Spannung.
Auch sprachlich hat sich einiges getan. Die Geschichte wirkt trotz ihres eher düsteren und aussichtslosen Inhaltes bunter und lebendiger. Zuerst dachte ich, mein vergleichsweise schlechter Eindruck des ersten Teiles rührt vom Inhalt her: Die Gesellschaft wirkt sehr steril und perfekt, irgendwie abgerundet, man findet keine Ecken und Kanten. So las es sich auch.
“Die Gesellschaft ist nicht menschlich, aber manchmal sind es die Leute, die für sie arbeiten.” (S. 64)
Mit “Die Flucht” jedoch, hat die Autorin die traurigen Ereignisse und die Hoffnungslosigkeit in so schöne Worte verpackt, dass ich mir einige Passagen mehrmals durchgelesen habe.
“Ich bin nur ein Schmetterling, ein Trauermantel, eingesponnen in einen Kokon, blind und mit klebrigen Flügeln. Und plötzlich frage ich mich, ob sich die Kokons manchmal nicht öffnen, ob manch ein Schmetterling einfach nicht stark genug ist, die Hülle zu durchbrechen” (S. 303)
Einzig das ewige Rumgeturtel der Beiden ging mir mit der Zeit auf die Nerven. In “Die Auswahl” war es sehr dezent gehalten und nicht zu aufdringlich. Hier wiederum ist es “to much” und absolut nicht nachvollziehbar.
Über diesen Kritikpunkt konnte ich aber dennoch hinwegsehen, denn immerhin steht (noch) das Aufbegehren gegen die Gesellschaft im Mittelpunkt und an Spannung wird nicht gespart.
Es hat sich definitiv gelohnt, an der Serie dran zu bleiben, obwohl mir der Start der Trilogie nicht wirklich gefallen hat. Ich bin mir sicher, dass der dritte Teil noch mal eins drauf legt.
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Buchdaten:
Matched – Trilogie:
1. Die Auswahl (orig. Matched)
2. Die Flucht (orig. Crossed)
3. Die Ankunft (orig Reached; dt ET: 08. Januar 2013)
Hardcover – 464 Seiten
Preis – 16,99 € [D]
Erscheinungstermin 18. Januar 2012 (1. Auflage)
Originaltitel: Crossed
Autorin – Ally Condie
Genre – Dystopie, Jugendbuch
ISBN: 978-3-8414-2144-9
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