Was habe ich mich auf den neuen Roman einer meiner Lieblingsautorinnen gefreut. Aufmerksamen Beobachtern ist sicher nicht entgangen, wie lange er dann letztendlich in meiner "Ich lese gerade"-Anzeige war. Das liegt aber nicht daran, dass mir die Zeit gefehlt hat. Viel mehr war der Roman selbst daran schuld...
Die Bücher von Christina Jones sind für mich immer ein Ausflug raus aus dem Alltag. Ich liebe die Geschichten rund um das Dörfchen Fiddlesticks und die nährere Umgebung, um die etwas schrulligen Bewohner und natürlich die magischen Geschichten. In diesem Buch spielen die bekannten Charaktere eher eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Grundsätzlich im Mittelpunkt steht Francesca, die einen kleinen Second-Hand-Laden geerbt hat und ihn nun nach ihren Vorstellungen verändert. Dabei taucht ein Geist auf und natürlich darf auch der schöne Mann in Form von Dexter nicht fehlen. Also eigentlich hat das Buch alles, was gute Unterhaltung braucht. Leider hat nur eines gefehlt: Die gute Unterhaltung.
Ich kann euch gar nicht wirklich sagen, was auf den ersten 100 Seiten passiert ist, einfach weil es nichts war, was mir irgendwie im Gedächtnis geblieben ist. Die Geschichte ging total langsam voran. Francesca ist ein ebenso farbloser wie langweiliger Charakter und Dexter erfüllt alle Klischees, einschließlich der natürlich tragischen Geschichte, die später zu einer Aufklärung seines Verhaltens und seines Rufes beiträgt.
Die Geistergeschichte selbst soll wohl herzerwärmend sein, tatsächlich ging sie mir einfach nur auf die Nerven. Es kamen gar keine Gefühle rüber sondern alles wirkt irgendwie gestellt und vor allem ewig langatmig.
Ganz besonders ärgerlich finde ich außerdem, dass eine Änderung am Cover vorgenommen wurde. Wer die anderen Romane der Autorin kennt der weiß, wie schön und kreativ die Cover aussehen. Auch im Bücherregal macht das alles eine gute Figur. Dieser Roman jetzt tritt total hervor und daher kann ich die Begeisterung über das Cover leider nicht teilen.
Ich hätte nie gedacht, dass ich es mal schreibe, aber ich bin total enttäuscht und vergebe nur deshalb zwei von fünf Kleeblättern, weil die Grundidee und das, zwar wenige, auftauchen alter Charaktere noch ab und an für ein Lächeln gesorgt haben.