Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider

Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
  • Broschiert: 256 Seiten
  • Verlag: Planet Girl; Auflage: 1. (20. März 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3522503309
  • ISBN-13: 978-3522503303
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre

Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
Die Frau hatte zwei Töchter ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Gespenstische Stille liegt über dem Friedhof Amelies einzigem Zufluchtsort vor den Bosheiten ihrer Stiefschwester. Sarah hatte sie bestohlen, gedemütigt, verletzt ... Wie weit würde sie noch gehen? Schon spürt Amelie wieder das Stechen im Nacken, wie von eiskalten Augen, die ihr überallhin folgen. Ihr einziger Hoffnungsschimmer ist der Abschlussball mit Ben: Wird er sie wach küssen aus diesem Albtraum? Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
Es war still in der Straße, Dunkelheit sank langsam über die Stadt.
Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
Dieses Buch stand schon auf meiner Wunschliste lange bevor es erschienen ist, weil ich Märchenadaptionen so gerne mag und sich der Inhalt für mich echt super interessant und spannend angehört hat. Und das obwohl ich ja eigentlich überhaupt nicht unbedingt die Thrillerleserin bin. Ich fand es halt einfach interessant, dass hier eins meiner Lieblingsmärchen (Aschenputtel) mit einer Neuzeit Thrillergeschichte verknüpft wurde. Ich bin ja im allgemeinen der totale Märchenfreak und da ich in letzter Zeit wirklich sehr gute Erfahrungen mit anderen Jugendthrillern gemacht habe, habe ich mich auch "getraut" dieses Buch zu lesen. Ihr müsst wissen, dass ich eigentlich keine Thriller lese, weil ich sehr sensibel bin was Grusel angeht (aber natürlich gucke ich Horrorfilme, das ist halt meine Logik). Ich bekomme wirklich Albträume von gruseligen Büchern und kann und möchte sie deswegen einfach nicht lesen. Trotzdem war ich super gespannt auf diese Geschichte und wollte das Buch am liebsten sofort lesen als es bei mir per Post kam. Allerdings haben sich dann mal wieder andere Bücher dazwischen geschoben, weil die ja auch unbedingt noch gelesen werden mussten und so lag das Buch ein paar Tage hier rum. Vorgestern Abend habe ich dann auf meiner Facebookseite eine kleine Umfrage gemacht welches Buch ich als nächstes lesen soll und da gab es ein Unentschieden zwischen "Sixteen Moons" und eben diesem Buch und ich habe mich dann selber für dieses entschieden. Aber jetzt habe ich aber auch echt genug unnötiges Zeugs "gelabert".
Die Geschichte hat mir wie gesagt von Anfang an sehr zugesagt und mich sehr neugierig gemacht, weil hier eins meiner Lieblingsmärchen (Aschenputtel) in Form eines modernen Jugendthrillers benutzt wurde. In dem Buch geht es um Amelie, die mit ihrem Vater umgezogen ist nachdem er eine neue Frau (Heike) kennengelernt hat, die eine Tochter in Amelies Alter hat (Sarah). Da ihre Mutter vor längerer Zeit gestorben ist, ist ihr Vater sehr schnell mit Heike und ihrer Tochter zusammen gezogen. Aber Amelie ist eigentlich immer alleine mit den beiden, weil ihr Vater eigentlich die ganze Zeit geschäftlich unterwegs ist. Sarah macht ihr das Leben wirklich zur Hölle. Sie blamiert Amelie, stellt sie bloß, zerstört Sachen von ihr und tyrannisiert sie eigentlich die ganze Zeit. Aber damit nicht genug, denn Amelie fühlt sich schon seit einiger Zeit verfolgt und hat immer das Gefühl beobachtet zu werden. Und dann spricht sie auch noch der süße und beliebte Ben an. Ist er ihr Prinz in der Not und kann sie aus diesem Albtraum befreien? Die Geschichte hat mir wirklich sehr gut gefallen, da sie keine Fantasyelemente beinhaltet hat, sondern die Geschichte sich nur ein wenig so abgespielt hat wie in dem Märchen Aschenputtel. Zu diesem Märchen gab es während der Geschichte immer wieder Parallelen und ich fand es echt toll wie die Autorin dieses Märchen mit in die Geschichte eingebunden hat. Die Geschichte war an einigen Stellen wirklich sehr spannend. Vor allem hat sie am Ende nochmals richtig Fahrt aufgenommen und ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich einfach so gespannt war wie das Ganze ausgehen würde, denn man weiß gleich von Anfang an, dass es war ist, dass Amelie verfolgt/beobachtet wird und man wartet eigentlich die ganze Zeit nur darauf, dass sich der "Täter" endlich zeigt. Ich war wirklich oft ziemlich angespannt als ich das Buch gelesen habe, weil ich irgendwie immer das Gefühl hatte jetzt passiert irgend etwas. Trotzdem darf ich nicht vergessen zu sagen, dass die Nebengeschichte mit Ben und den Familienverhältnissen von Amelie mindestens genauso gut war, denn ich habe wirklich mit ihr mitgefühlt und habe an einer Stelle sogar geweint, weil mir Amelie so leid tat, aber auch Sarah hat mit zu Tränen gerührt. Ich bin von der Geschichte einfach nur total begeistert und kann euch nur sagen, dass ihr euch einfach selbst von ihr überzeugen müsst, weil sie spannend, romantisch, dramatisch, bedrückend, berührend und einfach einzigartig durch die Parallelen zu dem wundervollen Märchen Aschenputtel ist. Die Geschichte ist nur so an mir vorbei geflogen und ich habe sie praktisch verschlungen, weil ich immer das Gefühl hatte wenn ich jetzt aufhöre zu lesen, kann ich nichts anderes mehr machen, weil ich ja eigentlich nur wissen möchte wie es weitergeht. Zu dem spannenden Teil muss ich noch sagen, dass er nicht zu gruselig war, so dass die Alterseinstufung 12-15 Jahre absolut gerechtfertigt ist, aber auch noch Erwachsene ihre Freude an diesem Buch haben werden.
Die Charaktere haben mir alle zusammen sehr gut gefallen, auch wenn mir natürlich nicht jeder Charakter sympathisch war, aber das muss es natürlich auch geben. Und ohne diese etwas unsympathischen Charaktere wär das Buch definitiv auch langweilig geworden. Amelie ist die Protagonistin der Geschichte. Sie ist mit ihrem Vater umgezogen, weil er eine neue Frau kennengelernt hat und mit der zusammen ziehen wollte. Allerdings ist ihr Vater eigentlich die ganze Zeit geschäftlich unterwegs und deswegen ist Amelie fast die ganze Zeit alleine mit Heike und ihrer Tochter Sarah und die machen ihr das Leben echt nicht leicht. Trotzdem lässt sich Amelie nicht so schnell unterbuttern. Und dann ist da ja auch noch das Gefühl, dass sie verfolgt/beobachtet wird. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch, weil ich mich irgendwie mit ihr identifizieren konnte. Amelie ist einfach der totale Sonnenschein und hat eigentlich immer gute Laune. Ich finde, dass es echt angenehm war, dass sie eigentlich fast alles probiert hat noch irgendwie positiv zu sehen. Vor allem habe ich aber an ihr ihren Mut und ihre Stärke bewundert, denn egal wie fies Sarah zu ihr war, sie ist immer wieder aufgestanden und hat sich ihr erhobenen Hauptes präsentiert. Amelie ist einfach ein richtiges Stehaufmännchen und eine absolute Frohnatur. Ich mochte ihre Art wirklich sehr gerne und habe sie wirklich als sehr liebenswert empfunden, weswegen ich auch echt Mitleid mit ihr hatte und total mitgefühlt habe wenn ihr was schlechtes passiert ist. Ich finde, dass sie wirklich ein bisschen wie Aschenputtel ist, da diese auch nie sauer auf irgendjemanden war und sich auch nie unterbuttern lassen hat. Ich finde, dass sie eine perfekte Protagonistin für diese Geschichte ist. Sarah ist das totale Gegenteil von Amelie. Sie ist die meiste Zeit eigentlich nur genervt. Sie trägt nur schwarze Kleidung und sieht auch die meiste Zeit alles schwarz. Sie ist meistens ein ziemlicher Hitzkopf und ist ganz schnell auf 180. Sie macht Amelie das Leben wirklich nicht leicht, aber ich glaube das liegt gar nicht unbedingt daran, dass sie Amelie von Natur aus nicht mag, sondern daran, dass Amelie einfach immer glücklich zu sein scheint und ihr eigentlich alles so zufliegt, wo hingegen Sarah für alles kämpfen muss. Sarah war nicht unbedingt mein Lieblingscharakter, aber ich habe die Zeit mit ihr trotzdem irgendwie genossen, weil ich die ganze Zeit gedacht habe, dass hinter diesem "bösen" Mädchen eigentlich auch nur ein kleines Mädchen steckt, dass nach Anerkennung und Aufmerksamkeit sucht. Deswegen hatte ich auch oft mit ihr Mitleid und manche Szenen mit ihr haben mich echt zu Tränen gerührt. Eddie ist der Freund von Sarah. Er ist echt total nett und wirklich hilfsbereit. Er war mir von Anfang an total sympathisch, weil er eben immer er selbst ist. Ich glaube, dass er auf jeden Fall zu meinen Lieblingscharakteren gehört. Er wirkt so ehrlich und irgendwie total niedlich. Ich mag seine offene Art und mich erinnert er irgendwie an einen riesigen Tanzbär. Biene ist definitiv mein Lieblingscharakter. Sie ist die beste Freundin von Amelie und tut wirklich alles was in ihrer Macht steht für sie. Sie ist ein total ehrlicher und aufrichtiger und ich habe sie einfach sofort mit ihrer Art in mein Herz geschlossen. Ich fand es echt sehr schade, dass sie nicht noch mehr im Kopf vorkam.
Der Schreibstil hat mir wirklich sehr, sehr gut gefallen. Das Buch ist in der personalen Er-/Sie Perspektive aus der Sicht von drei verschiedenen Personen geschrieben. Und zwar aus der Sicht von Amelie, Sarah und aus der Sicht des "Stalkers" (wenn man ihn so bezeichnen kann). Und das fand ich wirklich total interessant, weil man so die verschiedenen Szenen aus der Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen hat. Und auch die Gefühle der Charaktere sehr gut mitbekommen hat. Außerdem war es immer sehr abwechslungsreich und interessant wenn die Charaktere gewechselt haben. Ich fand den Schreibstil wirklich total angenehm zu lesen, so dass die Seiten wirklich nur so an mir vorbei geflogen sind und ich das Buch verschlungen habe. Der Schreibstil ist jugendlich, aber dabei trotzdem sehr schön. Und ich muss noch sagen, dass über manchen Kapiteln Szenen aus dem Märchen Aschenputtel standen, die zu der jeweiligen Situation im Buch gepasst haben. Das war dann so das I-Tüpfelchen auf dem schon perfekten Schreibstil.
Der Titel gefällt mir sehr, sehr gut, weil er nicht nur zu der Geschichte in diesem Buch passt sondern auch zu dem Märchen, auch wenn sich die Szene dort mit dem Blut im Schuh ganz anders zuträgt. Ich finde, dass er einfach perfekt gewählt wurde und gleich auf ein märchenhaftes Buch schließen lässt und einen wirklich sehr neugierig auf den Inhalt des Buches macht.
Das Cover finde ich einfach nur wunderschön und perfekt für die Geschichte, denn man sieht gleich die beiden "Stiefschwestern" und auch dieses märchenhafte wird durch die vielen Blumenranken und vor allem durch die Tauben deutlich. Ich finde das Cover einfach nur genial und kann nur sagen, dass es einfach perfekt zur Geschichte passt und ein richtiger Hingucker ist.
Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
"Blut ist im Schuh" von Anna Schneider hat mir so gut gefallen, dass mir echt die Worte fehlen um "perfekt" oder "genial" zu umschreiben. Das Buch ist einfach grandios und ich finde, dass sich einfach jeder selbst ein Bild von dieser spannenden, aber genauso berührenden Geschichte, den tollen Charakteren, dem perfekten und wundervollen Schreibstil, dem genialen Titel und dem wunderschönen Cover machen solltet. Dieses Buch verbindet einfach perfekt das Märchen Aschenputtel mit einem Jugendthriller. Hut ab !
Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider
Vielen herzlichen Dank an den Planet Girl Verlag für die Bereitstellung von diesem perfekten, genialen, grandiosen und wundervollen Buch :)
Rezension: Blut ist im Schuh von Anna Scheider

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