Rezension: "Blackbirds" - Chuck Wendig


Miriam stapelt ein paar Kissen ans Kopfende des Betts und lehnte sich zurück. Sie klappte das Notizbuch auf und schreibt:Liebes Tagebuch:Ich hab´s schon wieder getan.[S. 17]
Erster Satz:Das Licht der Autoscheinwerfer tastet sich durch kaputte Moteljalousien.Miriam Black hat eine Gabe, eine Gabe, welche sie nicht nur einmal verflucht hat, denn Miriam Black sieht, wie andere Menschen sterben werden. Sie sieht den Ort, die Zeit und die Art und Weise, wie es geschehen wird und das Schreckliche: Sie kann es nicht verhindern. Wenn es passieren soll, dann wird es passieren. Es ist also kein Wunder, dass Miriam ein schreckliches, trostloses und dunkles Leben führt. Sie muss nur einen Menschen berühren und schon sieht sie alles, alles was sie nie wissen wollte. Doch keiner hatte sie gefragt, ob sie diese Gabe wollte und so musste sie das Beste daraus machen. Wenn sie schon diese grausame Gabe hat, dann will sie wenigstens davon Leben können. Eines Tages trifft sie, durch einen Zufall, den Trucker Louis. Er ist nett zu ihr, begegnet ihr mit Respekt und obwohl es sich Miriam nicht eingestehen will, mag sie Loius. Doch sie kann nicht anders und so berührt sie ihn, sieht wie er stirbt. Doch etwas ist anders: Sie, Miriam, ist dabei, als der Trucker von Gangstern ermordet wird. Sie weiß, dass das Schicksal seinen Weg geht, sie es nicht verhindern kann, doch sie muss es noch einmal versuchen, ein letztes Mal... Idee/ Umsetzung:Blackbirds“war für michein typischer Spontaneinkauf. Durch Zufall sind meine Augen über das Werk gestolpert und haben sich direkt in dieses verspielte und besondere Cover verliebt. Mein Hände konnten demnach nicht anders, als die Geschichte zwischen den Fingern zu wiegen, über die Seiten zu streichen und die Inhaltsbeschreibung für gut zu befinden. Kurz und knapp: Eine spontane Buchliebe ignoriert man nicht, man kauft sie und lässt sich verzaubern. Spontane Einkäufe sind wie Überraschungseier – man weiß nie was einen erwartet, ob man das erhoffte Sammelstück entdeckt, oder nur einen traurigen Ersatz. „Blackbirds“, von Chuck Wendigwar für mich ein Mittelding - es war weder der Hauptgewinn, noch ein Trostpreis. Die Idee von Chuck Wendigist wohl nicht ganz neu und einmalig, denn es gab schon ein paar Vorreiter, die ähnliche inhaltliche Themen verarbeitet haben, doch was andere Bücher nicht haben, ist diese sehr individuelle Umsetzung. Denn die Geschichte wird besonders, durch einen sehr rauen Ton, ehrliche Aussagen und ein überraschendes Ende, mit einer sehr wichtigen Botschaft. Diese Lektüre hat mal wieder bewiesen, dass das Zusammenspiel von Idee und Umsetzung wichtig ist. Dieses Zusammenspiel, hat Wendig sehr gut gemeistert.Schreibstil:Der Schreibstil des Autors ist rau und ehrlich. Definitiv nicht jenes, was ich gewohnt bin. Ich bin eher der Typ, welcher sich hinter sanften, magischen Buchstaben versteckt. Aber:Chuck Wendig hat mich auch so, in seine Geschichte gezogen. Denn auch wenn ich es nicht gewohnt bin, hat mir die Schreibe, von Herr Wendig, sehr gut gefallen. Der raue, ehrliche und auch spannende Schreibstil, passt perfekt zur dunklen Atmosphäre und Handlung der Lektüre. Beide Aspekte harmonieren im Einklang und zeichnen das Werk aus, machen es besonders und lesenswert. Charaktere:Auch die Figuren entsprechen nicht der Norm, entsprechen nicht meiner Norm, passen aber doch super in das Gesamtkonzept des Werkes. Miriam bietet nicht gerade eine perfekte Identifikationsfläche, aber ihre Motivationen sind nachvollziehbar. Als Leser lernt man sie immer mehr und besser kennen und entwickelt so doch langsam Verständnis und Sympathie für sie. Auch die Nebenfiguren sind alle einzigartig, passen ins Gesamtbild, geben dem Buch zusätzlichen Schliff und spornen zum Weiterlesen an. Man will wissen, ob Miriam es schafft, wer die Gangster aus der Vision sind und ob das Schicksal nicht zu verhindern ist. Alle Figuren, besonders aber Miriam und Louis, sind facettenreich, düster, einzigartig und verleihen dem Inhalt zusätzliche Tiefe und haben mich, als Leserin, voll und ganz überzeugt.
Cover/ Innengestaltung:Das Cover spricht für sich und gehört zu meinen Coverhighlights des Jahres. Auf den ersten Blick sieht es ziemlich einfach und normal aus, doch schärft man seine Aufmerksamkeit, schaut man länger hin, entdeckt man immer mehr und mehr Details, welches dieses Titelbild zum absoluten Knaller machen. Immer gibt es mehr Kleinigkeiten zu entdecken, welche Teile der Handlung zeigen - Tolles Bild!Das Innere ist eingeteilt in drei Teile, welche jeweils nochmals in weitere Unterkapitel, durch Kapitelzahlen eingeteilt werden. Zudem gibt es sogenannte „Zwischenspiele“, welche aus Miriams Vergangenheit berichten und ihre Gabe näher beleuchten. 
Innenansicht: [Größeres Bild? "anklicken"]
Blackbirds“, von Chuck Wendig, war ein Spontankauf und hat mit mehr als einer Gewohnheit von mir gebrochen. Der Schreibstil ist weder poetisch, noch besonders verträumt, wie ich es mag. Der Schreibstil ist rau, brutal und ehrlich. Die Figuren bieten wenig Fläche zur Identifikation, wecken jedoch doch Sympathien und überzeugen durch grobe, aber passende Charakterzüge, welche im Einklang mit dem Gesamtkonzept stehen. Die Idee ist nicht neu, die Umsetzung jedoch wunderbar. Nein, „Blackbirds“passt wohl nicht in das Regal meiner gewohnten Lektüre, aber Spontaneinkäufe sind Überraschungseier und so wurde ich überrascht und - wer hätte es gedacht - auf voller Linie von Chuck Wendig überzeugt. Was dieses Werk so besonders macht, ist das harmonierende und stimmige Gesamtbild der Lektüre. Alle Kriterien spielen zusammen und kreieren so, dieses einzigartige und mitreißende Buch. Wer sich auch mal aus seinem gewöhnlichen Genre lösen will, oder auch auf der Suche nach einer Überraschung ist, der wird diese Lektüre lieben. Absolute Empfehlung!Das Buch in Worten:spannend, einzigartig, grob, brutal, rau
Chuck Wendig ist Amerikaner und Vielschreiber: Er schreibt Romane, Drehbücher, Kurzgeschichten und Essays über das Schreiben. Außerdem ist er als Spieldesigner tätig und hat an Rollenspielsystemen mitgewirkt. Mit seinem Schreibkollegen Lance Weiler hat er das Drehbuch zum Kurzfilm Pandemic verfasst, der auf dem Sundance Film Festival gezeigt wurde. Die beiden waren außerdem am transmedialen Projekt Collapsus beteiligt, das für den Digital Emmy nominiert war. Wendig lebt mit seiner Familie in Pennsylvania.[Quelle: Bastei Lübbe]
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