[Rezension] Bittersweet von Miranda Beverly-Whittemore

Von Buchherz

Ein atemberaubender Familienroman, der die dunklen Abgründe und Geheimnisse der Schönen und Reichen offenbart.

Über das Buch:

  • Titel: Bittersweet
  • Autorin: Miranda Beverly-Whittemore
  • Seitenzahl: 418
  • Erscheinungstermin: 07. März 2015
  • Preis: Taschenbuch 14,99 €, E-Book 12,99 €
  • ISBN: 978-3-458-36070-4
  • Verlag: Insel Taschenbuch

Bild-Quelle: http://www.suhrkamp.de/buecher/bittersweet-miranda_beverly-whittemore_36070.html


Mabel hat gerade ihr Studium am College angefangen und ihre Zimmergenossin kennen gelernt. Sie ist unglaublich fasziniert von Ev Winslow, denn sie ist alles, was Mabel nicht ist: Reich, wunderschön und beliebt. Die beiden haben nichts gemeinsam und so ist Mabel freudig überrascht, als Ev sie einlädt mit ihr den Sommer zu verbringen.

Zusammen reisen die beiden nach Vermont auf den Landsitz der Winslows. In Evs eigenem Ferienhaus Bittersweet erlebt Mabel den Sommer ihres Lebens. Bei Segelfahrten, Sommerfesten und mitternächtlichen Schwimmen lernt Mabel das Leben der Reichen kennen. Und schon erfüllen sich alle ihre Träume: Mabel hat Freunde, erlebt die erste Liebe und gehört zum endlich dazu. Doch dann macht sie eine schreckliche Entdeckung und kommt hinter die dunklen Geheimnisse der Winslows. Mabel muss sich entscheiden, ob sie Teil des Ganzen werden möchte oder das Paradies verlassen will.


Der Familienroman Bittersweet über die reiche und mächtige Familie Winslow hat mich von der ersten Seite an in einen fesselnden Sog gerissen. Ich konnte gar nicht schnell genug lesen, um endlich die dunklen Geheimnisse der Winslows zu erfahren. Wobei ich sagen muss: Die Geheimnisse sind ziemlich schockierend und werden euch vom Hocker hauen! Dazu trägt auch der unglaublich spannende und fließende Schreibstil bei.

Die Geschichte über die Winslows wird aus der Ich-Perspektive von Mabel erzählt. Das hat mir wirklich gut gefallen, da Mabel kein Mitglied der Familie ist. So lernt der Leser die Personen und Geheimnisse der Winslows durch eine außenstehende Person kennen, was eine unvoreingenommene Sichtweise erlaubt. Außerdem bleibt die Geschichte unglaublich fesselnd, da Mabel erst nach und nach alle Geheimnisse aufdecken kann.

Mit Mabel habe ich so meine Probleme. Sie ist mir zu schüchtern, unterwürfig und fremdbestimmt. Zum Glück entwickelt Mabel sich im Laufe der Geschichte weiter und wird erwachsen. Endlich weiß Mabel, was sie will und ich konnte mich doch noch mit ihr anfreunden! Jedoch ist ihre Entwicklung von der grauen Maus zur selbstbewussten Frau sehr extrem und unrealistisch. Für meinen Geschmack möchte Mabel zu sehr Teil dieser Familie sein und geht dabei ziemlich skrupellos vor. Ev ist für mich ein sehr schwieriger und unsympathischer Charakter, mit der ich überhaupt nichts anfangen konnte.

Das Geschehen spitzt sich am Ende immer weiter zu und es wird richtig dramatisch mit unerwarteten Wendungen und schrecklichen Mordfällen. Diese durchgehende Spannung macht das Buch für mich zu einem echten Lesehighlight.


Bittersweet hält, was der Titel verspricht. Es gibt eine “süße” Familiengeschichte mit vielen “bitteren” Geheimnissen. Die Spannungskurve steigt immer weiter an, bis sie sich am Ende in unerwarteten Wendungen und dramatischen Mordfällen entlädt. Auch wenn ich mit dem Charakter von Mabel ein paar Probleme habe, verstehe ich ihre Beweggründe und muss ihre Entwicklung loben. Für mich ist klar: Genau so sollte ein brillanter Familienroman sein! Ich finde das Buch einfach sagenhaft.

Bittersweet erhält von mir 4 von 5 Herz-Punkte.