[REZENSION] "Bevor ich sterbe"

Cover
[REZENSION] Die Autorin
Jenny Downham hat als Schauspielerin in einer freien Theatergruppe gearbeitet, bevor sie anfing zu schreiben. Sie lebt mit ihren beiden Söhnen in London.
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Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (9. November 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442471060
ISBN-13: 978-3442471065
Originaltitel: Before I die
Größe und/oder Gewicht: 18,8 x 11,8 x 2,4 cm
Leseprobe
Quelle: media.libri.de  *klick*
Die Geschichte...Tessa ist 16 und weiß, dass sie bald an Leukämie sterben wird. Doch bis es soweit ist, will noch Tessa noch etwas erleben und erstellt auf ihrer Zimmerwand eine Liste, die sie machen möchte, bevor sie stirbt. Sie will z.B. Drogen ausprobieren, mit einem Jungen Sex haben, einen ganzen Tag lang nur "Ja" sagen, gegen Gesetze verstoßen, einen Tag lang berühmt sein und eine Reise machen. Eines Tages lernt das krebskranke Mädchen den Nachbarssohn Adam kennen, der Tessa auf Anhieb versteht. Mit der Zeit wird mehr daraus - doch darf man verliebt sein, während man dem Tod ins Auge blickt?

Meine Meinung:Obwohl ich Bücher über solche ernsten Themen eher ungern lese, da ich sehr nah am Wasser gebaut bin und dann die ganze Zeit über heulen muss, habe ich mich aufgrund vieler begeisterter Meinungen doch dazu entschieden "Bevor ich sterbe" zu lesen. Und ich habe es nicht bereut... Die Geschichte beginnt im Oktober und endet im darauffolgenden Frühling, die Geschichte spielt in England.
Tessa Scott ist seit 4 Jahren an Leukämie erkrankt und wird nach den Prognosen ihrer Ärzte bald sterben. Die 16-jährige darf nicht mehr zur Schule gehen und ist Dauergast im Krankenhaus. Tessa lebt mit ihrem Vater und ihrem jüngeren Bruder Cal zusammen, wobei sie es ihrer Familie nicht immer leicht macht. Lange Zeit ist ihre beste Freundin Zoey, die sich gern aufreizend kleidet und die Liste gemeinsam mit Tessa "abarbeiten" will, ihr einziger Kontakt zur Außenwelt - bis Tessa Adam kennen lernt. Der junge Mann wohnt mit seiner kranken Mutter im Nachbarhaus, kümmert sich hingebungsvoll um den Garten und fühlt sich zum Nachbarsmädchen hingezogen.
Die Protagonisten sind reizvoll gestaltete, vielschichtige Persönlichkeiten, die mit liebenswerten Macken, Ecken & Kanten aufwarten. Tessa habe ich gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Man muss mit der sympathischen Hauptperson einfach mitfühlen, mitfiebern und mitleiden. Jenny Downham hat in "Bevor ich sterbe" ein ernstes Thema angesprochen und diese Romanidee großartig umgesetzt. Es ist interessant, mitzuerleben, wie ein junger Mensch mit dem bevorstehenden Tod umgeht und wie viel Lebenswillen in Tessa steckt. Denn sie will unbedingt alle Punkte ihrer Liste erledigt haben, bevor sie sich mit dem Sterben befasst.
Ich-Erzählerin Tessa schildert schonungslos und emotionsgeladen, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht und was sie noch alles von ihrem kurzen Leben erwartet. Denn Tessa will noch erleben, wie es ist, Sex zu haben, etwas Verbotenes zu tun, Drogen zu konsumieren oder berühmt zu sein. Und Tessa ist auch voller unterschiedlicher Gefühle, wie Angst, Wut  "Bevor ich sterbe" ist eine überaus berührende Geschichte zu einem heiklen Thema. Auch wenn man den Ausgang der Story vielleicht erahnt, so ist dieser Roman mit so vielen Überraschungen und ungeahnten Wendungen gespickt, dass die Handlung zu keiner Zeit langatmig oder gar langweilig wird.
Vor allem während der letzten 100 Seiten hatte ich ständig einen Kloß im Hals und Pipi in den Augen. Denn Tessa wirkt so tapfer und versucht, sie nie unterkriegen zu lassen, auch wenn sie mit ihren Aktionen ihre Familie manchmal schier in den Wahnsinn treibt. Obwohl "Bevor ich sterbe" an sich sehr traurig ist, gibt es auch einige witzige, humorvolle Szenen, die die Handlung auflockern. Die kurzen Kapitel, die angenehme Sprache und der gefühlsbetonte, ausdrucksvolle Schreibstil tragen dazu bei, dass sich die 320 Seiten praktisch von selbst lesen. Kaum zu glauben, dass es sich bei diesem Roman um ein Debüt handelt.
FAZIT:"Bevor ich sterbe" hat mich tief berührt und bewegt, denn Jenny Downham hat es geschafft, ein sensibles Thema positiv zu verpacken. Tessa ist eine facettenreiche, authentische Hauptperson, deren Handlungen nachvollziehbar sind, außerdem ist "Bevor ich sterbe" eines der wenigen Bücher, wo ich beim Lesen gleichzeitig lachen und weinen musste. Sogar beim Schreiben der Rezension treten mir wieder Tränen in die Augen... Also, sollte jemand dieses Buch noch nicht gelesen haben, dann schnell besorgen & lesen - es lohnt sich! Dafür vergebe ich großartige 5 (von 5) Punkte.
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