Band 1
Autor: Laura Kneidl
Verlag: Lyx
Seitenanzahl: 462 SeitenET: 26.10.2017
ISBN: 978-3-7363-0527-4
Quelle
Die Thematik ist toll, doch die Umsetzung konnte mich nicht ganz mitreißen! Gut, aber es gibt im Genre - für mich – besseres.
Von der Thematik bin ich immer noch begeistert, aber von der Umsetzung?Ich kann Sage viel zu oft nicht verstehen. Wieso handelt sie so? Warum? Und warum bleibt sie viel zu oft stumm?!
Die Handlung
Kann man ein Buch gut finden, aber Gleichzeitig nur darüber den Kopf schütteln? Von der Thematik her finde ich "Berühre mich. Nicht." echt toll, aber die Handlung selbst verläuft eigentlich ständig im Kreis. Viel Alltag, ständig die Angst und doch entscheidet sich Protagonistin Sage oft gegen Hilfe. Natürlich weiß ich – zum Glück – nicht, wie es sich anfühlt, so etwas zu erleben, aber was sie tut?Ist das wirklich die Lösung? In meiner Familie steht Ehrlichkeit ganz oben. So gesehen kann ich es nicht verstehen bzw. gutheißen, dass Sage den Grund ihrer Angst nie jemand erzählt hat. Nicht einmal ihrer besten Freundin. Ja, sie hat Erklärungen gegeben, wieso sie nichts gesagt hat, aber das sind Ausreden. Mehr nicht.
Ich finde es schlimm, was Sage widerfahren ist und so wie sie es beschreibt, schmerzte mein Herz. Doch meine rasende Wut, die ich auch empfand, richtet sich nicht nur gegen die Person, die Sage das alles angetan hat.Ob diese Schuldzuweisung richtig ist oder nicht, aber vieles hätte für Sage einfacher sein können, wie diese eine Person ihre Pflicht erfüllt hätte.Mehr verrate ich hier nicht und das ist auch nur meine eigene Meinung.
Die Charaktere
Um Sage dreht sich hier alles.Es geht um ihre Vergangenheit, ihre Gefühle und ihrer Angst.Wenn sie über ihre Angst redet, an sie denkt oder sie gerade erlebt, konnte ich es spüren. Diese erdrückende Enge. Das Herzrasen. Die Verzweiflung.Auch ihre Entwicklung war nachvollziehbar und fühlte sich authentisch an. Alles was mit der Angst zu tun hatte war stimmig, kraftvoll und voller Farbe gezeichnet.Aber ansonsten blieb mir Sage ziemlich blass. Sie mag es Schmuck zu basteln. Okay.Sie ist hübsch. Gut.Sie hat eine starke Verbindung zu Megan. Hab ich verstanden.Aber ansonsten?
Luca ist der männliche Protagonist und – wie soll es auch anders sein – Aufreißer und ich-will-keine-ernste-Beziehung-zu-einem-Mädchen-Typ. Außerdem sieht er unverschämt gut aus, ist charismatisch, loyal seinen Freunden gegenüber und der Typ, den mag einfach mögen muss.Und ja, Luca hat mich auch voll um den Finger gewickelt ;P.Megan und April sind Sage‘ Freundinnen. Wo die erste Sage schon sehr lange kennt, quetscht sich April einfach in das chaotische Leben von Sage auf der Uni. Und das ist gut so.
Ich mag beide. Sie sind für Sage da und helfen ihr, jede auf ihre Weise und das fand ich sehr schön!
Die Schreibweise
Flüssig und auch angenehm gehalten, wenn ich auch die ständigen Wiederholungen des Alltages etwas zäh fand.Mit Worte kann Laura Kneidl definitiv umgehen, denn auch wenn ich das Buch nicht immer unglaublich spannend fand, durch den angenehmen Schreibstil flossen die Seiten dennoch stetig dahin.
Alles in allem war es gut zu lesen, aber zur Fortsetzung werde ich wohl nicht mehr greifen.
Von mir bekommt „Berühre mich. Nicht.“ jedenfalls 3,5 von 5 Federn.
Ich möchte mich ganz herzlich bei Lovelybooks und dem LYX Verlage für die Bereitstellung des Lesexemplares bedanken!