Rezension | „Bernsteinstaub“ von Mechthild Gläser

Von Nightingale @nightingale78

Autorin: Mechthild Gläser /464 Seiten /Gebundenes Hardcover mit Schutzumschlag (Kaltfolie & Spotlack) / Verlag: Loewe/ erhältlich bei: Bücher.de, mayersche.de

Der Plot…

Warum kommt es uns manchmal so vor, als ob die Zeit unterschiedlich schnell vergeht? 

Ophelia hat sich darüber nie wirklich Gedanken gemacht, bis sie eines Tages beginnt, die Zeit zu sehen. Denn Ophelia ist eine Zeitlose und besitzt die seltene Gabe, die Zeitströme zu beeinflussen. Doch kaum hat sie von diesen Fähigkeiten erfahren, spielt die Zeit plötzlich überall auf der Welt verrückt. Gemeinsam mit dem mysteriösen Leander muss Ophelia die Ursache für das Zeitchaos finden. Dabei kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das die gesamte Welt der Zeitlosen auf den Kopf stellen wird.

Mein Resumé…

Alle Jahre wieder zieht eine neue Geschichte von Mechthild Gläser bei mir ein. So auch ihr mittlerweile fünftes Jugendbuch. Immer sind es abwechslungsreiche, junge und frische Ideen mit denen sie aufwartet. Mit BERNSTEINSTAUB widmet sich die Autorin dem Zeit-Thema mal auf andere Art.

Wir alle kennen das; Staub der uns immer wieder verfolgt. Gerade wenn man glaubt, er ist weg, kann man wieder anfangen mit putzen.
Auch Ophelia, die junge Protagonistin, hat seit kurzem ein Staub-Problem. Dieser verfolgt sie und baut sich regelrecht um sie auf. Nur kann sie den nicht einfach wegwischen/-saugen, weil das Zeug nämlich materialisierte Zeit ist. Nicht ohne Grund, denn Ophelia ist eine »Zeitlose«.

Das Konzept der Zeitreisen ist natürlich nicht neu. Sie wurde schon sehr viele Male im Jugendbuch Bereich verwendet. Mir gefällt jedoch Mechthild Gläsers Idee, denn es geht in ihrem neuen Buch nicht nur darum durch die Zeit zu reisen. Es geht viel mehr darum, die Zeit zu überwachen und dafür zu sorgen, dass sie für die sogenannten »Zeiter« (Menschen in unserer Welt) nicht aus den Fugen gerät. Die Zeitlosen sorgen aber auch dafür, die Seele eines normalen Menschen am Ende seines Lebens sicher zu übergeben.

Zu Beginn der Geschichte erfährt Ophelia zunächst von ihrer Gabe als Zeitlose. Sie wird in Windeseile in die Kreise dieser Welt eingeführt, denn es gibt seit kurzem große Abnormalitäten in den Zeitströmen. Immer wieder kollidieren Vergangenheit und Gegenwart miteinander. Ohne überhaupt ihre Fähigkeiten zu kennen, muss sie sich im sogenannten Bernstein-Turnier der kniffligen Lösung dieses Problems widmen. Doch dahinter hängt sehr viel mehr.

Mit Ophelia wurde eine starke Protagonistin geformt, mit der ich sofort sympathisierte, und unheimlich gerne durch Raum und Zeit mit ihr fegte. Sie ist intelligent und beißt sich tapfer durch. Nebenfiguren wie Leander und Ophelias verrückte Verwandschaft stachen ebenfalls hervor. Ich fieberte mit ihnen allen als es zum Showdown gegen das Böse kam. Das Ende hat mich jedoch etwas überrumpelt. Es wirkte etwas gehetzt. Ein paar Seiten mehr, wären daher schön gewesen.

Das Worldbuilding gefiel mir wohl am Besten. So sah ich die Welt bzw. das imposante Hauptquartier der Zeitlosen vor meinem geistigen Auge. Mechthild Gläser hat hier wieder ihrer Fantasie freien Lauf gelassen.

Tacheles…

Mit ihrem  fünften Jugendbuch konnte mich Mechthild Gläser wieder sehr überzeugen. BERNSTEINSTAUB wartet mit einer neuen ‚zeitlosen‘ Idee auf. Spannend und flüssig ziehen Ophelia & Co. den Leser in einen wahren Strudel voller Ereignisse um die Zeitströme. Einzig das Ende nahm mir ein wenig die Euphorie. Nichtsdestotrotz fühlte ich mich wundervoll unterhalten und freue mich auf das nächste Abenteuer von der Autorin.