[REZENSION] "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt"

Cover
[REZENSION] Die Autorin
Dora Heldt, 1961 auf Sylt geboren, ist gelernte Buchhändlerin, seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs und lebt heute in Hamburg. Mit ihren spritzig-unterhaltenden Romanen hat sie sämtliche Bestsellerlisten erobert. ›Urlaub mit Papa‹ (dtv 21143) und ›Tante Inge haut ab‹ (dtv 21209) wurden fürs ZDF verfilmt.
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Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Oktober 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423248572
ISBN-13: 978-3423248570
Größe und/oder Gewicht: 21 x 13,4 x 3,4 cm
Leseprobe
Quelle: book2look.de  *hier darf gelesen werden*
Die Geschichte...Der 50. Geburtstag von Doris steht kurz bevor und dass sie ihren runden Geburtstag lieber sang- und klanglos verstreichen lassen möchte, statt mit all ihren Verwandten, Bekannten und Freunden zu feiern, kann ihr Mann Thorsten nicht verstehen. So flüchtet Doris kurzerhand mit ihren alten Schulfreundinnen Anke und Katja ein paar Tage an die Ostsee, um in einem Wellnesshotel zu entspannen. Gemeinsam lassen sie alte Erinnerungen aufleben und gewinnen einige Erkenntnisse über das Leben & die Liebe... 
Meine Meinung:Nachdem ich die Bücher rund um Christine und Papa Heinz liebe, musste ich natürlich auch "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" lesen, obwohl mein 50. Geburtstag noch in weiter Ferne liegt und ich mit dem Thema Wechseljahre wenig anfangen kann. Die Story beginnt am 27. April und endet genau 1 Monat später an Doris 50. Geburtstag.
Diesmal dreht sich als um 3 Freundinnen, die sich seit ihrer Schulzeit kennen. Doris Goldstein-Wagner ist noch 49, wohnt mit ihrem Mann Thorsten in Lüneburg und hat 2 erwachsene Söhne. Die Vollzeithausfrau langweilt sich zwischen Friseur und Shopping und fragt sich, ob das schon alles gewesen ist, was ihr Leben zu bieten hat... Katja Severin wohnt in Kiel und arbeitet fürs Regionalfernsehen. Die 48-jährige erfolgreiche Ex-Fernsehmoderatorin sieht viel jünger aus als sie ist und hat derzeit eine leidenschaftliche Affäre mit dem 29-jährigen Alex... Die 49-jährige Anke Kerner hat ein paar enttäuschende Beziehungen hinter sich und lässt sich gern von ihrer Schwester vom Kinderhüten einspannen. Während Doris und Katja im Geld schwimmen, muss die Hamburger Redakteurin jeden Euro 2 Mal umdrehen.
Die drei grundverschiedenen Freundinnen sind eigentlich interessante Charaktere, denen allerdings ein wenig an Authentizität fehlt. Oft wirken Katja, Anke und Doris oberflächlich, ebenso wie es ihre Probleme teilweise sind. Weiters hat mich gestört, dass sich die Freundinnen ziemlich oft mit ihren Nachnamen anreden. Da wird aus Anke die Kerner oder Katja ist einfach Severin - das finde ich eigenartig, denn wer spricht seine Freundinnen mit Nachnamen an?
"Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" ist eine Geschichte über Freundschaft, das Alter und das Älterwerden. Sehr häufig kommt die Sprache auf das magische Alter 50. Gehört man mit 50 schon zum alten Eisen oder darf man sich noch etwas vom Leben erwarten? Ist das Leben so verlaufen, wie man es sich als Jugendlicher vorgestellt hat? Diese Fragen beschäftigen auch die 3 Frauen über das gesamte Wochenende... Die nette Story hat einige Wirrungen und Überraschungen auf Lager, auch wenn die Geschichte manchmal etwas unrealistisch wirkt.
Schön finde ich das Wiedersehen mit Christine, da mir diese Figur während der letzten Bände sehr ans Herz gewachsen ist. Erzählt werden die Begebenheiten abwechselnd aus der Sicht von Doris, Katja und Anke, sodass man einen guten Einblick in das Leben der jeweiligen Erzählerin bekommt. Da ich selbst erst auf die 40 zugehe, kann ich mich in das 3-er Gespann bzw. in ihre Ängste, Sorgen und Probleme nicht immer einfühlen. Auch wenn mir das gewisse Etwas der Christine-Bücher gefehlt hat, so ist der  Schreibstil von Dora Heldt gewohnt flüssig und locker-leicht, wodurch die 336 Seiten sehr schnell gelesen sind.
FAZIT:Mit den restlichen Büchern von Dora Heldt kann "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" meiner Meinung nach nicht mithalten. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich mich mit Hitzewallungen, Wechseljahren und der Angst vor dem Altwerden (noch) nicht so recht identifizieren kann. Dennoch hat mich "Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt" gut unterhalten und mir ein paar nette Lesestunden beschert. Dafür erhält dieser Roman kurzweilige 3 1/2 (von 5) Punkte.
[REZENSION]
ZITAT Seite 62:
"Anke hatte eine Körperspannung wie ein Wattebausch. Die Schultern hingen, die Hüften waren schief, das Kinn zeigte zur Brust." (Katja)
ZITAT Seite 152:
"Du bist überhaupt nicht so cool und abgeklärt wie du immer tust. Von wegen das Leben ist ein Spaß, weil du so schön und sexy bist. Ich frage mich nur, wie alt wir werden müssen, um mit diesen Rollenspielen aufzuhören. Wann wir endlich mal zugeben können, wovor, wor wem und warum wir Angst haben. Das konnten wir doch früher auch. Wir haben sowohl über unsere Träume als auch unsere Ängste gesprochen. Wir waren echt. Und jetzt spielen wir uns ständig Theater vor. Warum?" (Anke zu Katja) 
ZITAT Seite 155:
"Ich bin sauer, weil über mich hinweg entschieden wurde. "Meine Güte, Doris." Katja war wirklich genervt. Es ist ja nur eine kleine Geburtstagsfeier. Du nimmst es so symbolisch. Wenn du mit deinem Leben im Moment ein Problem hast, dann musst du es lösen. Darüber können wir reden. Aber erzähl mir doch nicht, dass es um diesen Geburtstag geht. Mach dich doch nicht dümmer, als du bist. Und uns auch nicht." (Katja zu Doris)
 

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