Okay, Spaß beiseite, aber in etwa so beginnt das wunderschöne Chaos dieser Geschichte, welches sich wirklich von Anfang bis auf die allerletzte Seite zieht. Nur warum diese Kampfansage zwischen Anfang und Ende? Das hat den Grund, dass sich das Buch für mich in zwei Seiten aufteilt: Das Kennenlernen und die Freundschaft zwischen Travis und Abby auf der einen und die Beziehung der beiden auf der anderen Seite. Für mich ist der Gewinner in diesem Fall ganz eindeutig der Anfang, den ich wirklich absolut genossen habe. Hier findet man die ganz besondere prickelnde Spannung zwischen den beiden Protagonisten, auch wenn diese eher hintergründig agiert. Bad Boy Travis ist noch halbwegs ungezähmt und lässt beinahe jede Frau auf sein berühmt-berüchtigtes Liebessofa. Mr Ende hingegen trägt etwas sehr dick auf, so dick, dass sich meine eigentlich doch sehr große Toleranz irgendwann in Luft auflöste und ich mich fragte, was da denn noch so alles kommen sollte. Aber der Reihe nach...
Die Figuren in dem Buch sind mir relativ schnell ans Herz gewachsen, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass immer eine kleine Distanz blieb, weil man nicht von Anfang an alles über die Hauptfiguren wusste. Außerdem hält sich die Autorin nicht mit viel tiefgründigen Gefühlen und Gedanken auf, sondern kommt relativ schnell auf den Punkt, was einerseits natürlich dem Plot ziemlich gut tut, für ein Zusammenwachsen mit Leser und Figur jedoch eher schlechter funktioniert. Dennoch empfand ich die Figuren als glaubwürdig und sympathisch - allen voran Travis, der wohl jeder weiblichen Leserin das kleine Buchstabenherz brechen könnte, für Fans von Simone Elkeles wie geschaffen ist und seine Liebste niedlicherweise "Taube" oder "Täubchen" nennt, was den ein oder anderen witzigen Effekt mit sich bringt. Anfangs zumindest. Denn nachdem der größte Bad Boy der Uni erst einmal sein Herz verloren hat, verweichlicht er doch ziemlich, auch wenn er neben, seinen öffentlichen Kämpfen, dennoch gerne ein paar Schläge austeilt. Am Ende wurde mir das ganze Liebesgesülze dann doch etwas zu viel - auch wenn es verständlich ist, das jemand der zum ersten Mal sein Herz verliert, an dieser Person festhalten will.
Ein großer Pluspunkt ist übrigens das Thema Sex, das ja in vielen Jugendbüchern (vor allen Dingen in Amerikanischen) ja gerne mal gemieden wird. Küssen wird da schon als gefährlich angesehen, deswegen war es erfrischend zu sehen, dass es auch anders geht (auch in Amerika, wer hätte das nur gedacht!). Es geht also auch gerne mal heiß und schnell zur Sache und das sogar ein wenig detaillierter. Man muss nicht raten, was die beiden da gerade tun und auch das fand ich sehr erfrischend (auch wenn sogar Mr Grey spannenderen Sex hat!;). Die Liebesgeschichte zwischen Travis und Abby entwickelt sich als Sahnehäubchen sogar relativ langsam, auch wenn man weiß, worauf jede einzelne Tat hinauslaufen wird und man sich nach einer Zeit ärgert, dass Abby immer noch an ihrer Masche, nicht mit Travis zusammenzukommen, festhält, aber gut, dass macht die Geschichte auch spannender.
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Für die freundliche Bereitstellung des Rezenionsexemplares bedanke ich mich sehr herzlich bei