Wie das geht? In dem Wells nicht nur auf eine Ladung Action setzt, obwohl die natürlich nicht fehlt, sondern sich vor allen Dingen auf einer politischen, wissenschaftlichen und medizinischen Ebene bewegt, die sich im ersten Moment trocken anhört, aber entgegen meiner Erwartungen absolut zu fesseln weiß. Allein das Szenario unterscheidet sich schon einmal von den vielen anderen Dystopien, schließlich geht man mit einer völlig anderen Erwartungshaltung an die Tatsache, dass die Menschheit kurz vor dem "aus" steht. Man rechnet eher nicht damit, dass die Bedrohung einer solch kleinen Gesellschaft auch von Innen kommen kann und das nutzt Wells von Anfang an aus und erschafft eine Welt, in der Geheimnis auf Rätsel und Rätsel auf Fragen stößt und ein Netz aus Intrigen, Unwissenheit und Angst spannt, dass sich oft erst viel zu spät entwirren lässt. Man könnte meinen, dass dies ganz schön verwirrend sein kann und das ist definitiv wahr, allerdings schafft es Wells den Leser dennoch immer indirekt oder direkt mit dem Wissen zu versorgen, was er gerade braucht.
Sehr prägnant und positiv ist die Liebe zum Detail, die Wells dem Leser auf dem Silbertablett serviert. Seine ganze Welt hat Dreh- und Angelpunkte, nichts scheint willkürlich und alles wird irgendwie begründet und erklärt, was nicht nur zum besseren Verständnis, sondern auch sehr zur detaillierten Vorstellung seiner dystopischen Welt beiträgt. Die verfallenen Städte werden lebendig, die Explosionen scheinen hörbar zu sein und auch sonst bewegt sich vieles am Rande des Möglichen, sodass vieles schneller nachvollziehbar ist und nicht weit hergeholt klingt. Zeit scheint für viele Autoren
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Für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich sehr herzlich bei