[Rezension] Auf Umwegen ins Herz (Sarah Saxx)

Von Creativityfirst
Sarah Saxx: Auf Umwegen ins Herz 

Eines ist gewiss: Sarah Saxx weiß, wie sich Herzen zum Stolpern bringen lassen. Bereits mit ihrem ersten Roman hat die österreichische Autorin das uneingeschränkt unter Beweis gestellt.


Ein herzliches Dankeschön an Sarah Saxx, die auf mich zukam und mir ihr Debüt in eBook-Format großzügig als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

Cover: Sarah Saxx


~ Rezension ~
Kennt das Herz ein Aber?

Aus Jana und Julian hätten eines dieser Paare werden können, dessen gemeinsame Zukunft aus der einen großen Jugendliebe erwachsen ist. Aber dann machte Julian vor fünfzehn Jahren einen folgenschweren Fehler, der Jana zutiefst verletzt zurückließ. Bis heute. Denn als Julian noch einmal den Kontakt zu ihr sucht, ist sie nicht nur überrascht, sondern fühlt sich der Situation schlichtweg (noch immer) nicht gewachsen. Was erhofft sich Julian nach all der Zeit? Was erwartet er von Jana? Mit einer Last an unbeantworteten Fragen im Gepäck und klopfendem Herzen willigt sie schließlich zu einem einzigen letzen Treffen ein. Doch was sie dort erwartet, kommt mehr als unerwartet ...


Sarah Saxx' Roman Auf Umwegen ins Herz erzählt die Geschichte einer Liebe, die nie eine faire Chance hatte, der Welt zu zeigen, wie stark sie möglicherweise hätte sein können.

Jana und Julian sind ein Protagonistenduo, das ein Dauerticket für die Achterbahn der Gefühle gelöst hat. Mal nähern sie sich einander sensibel an, dann wieder reißt sie ein unerwarteter Looping aus der Bahn und der Zweifel, ob der Sicherheitsgurt in Gestalt neu gewonnen Vertrauens tatsächlich hält, nagt an ihnen — vor allem an Jana. 

Während ich die Grundidee des Romans, nämlich das unvorhersehbare Wiedersehen einer längst vergangenen, aber nie vergessen Liebe, durchweg als vorzüglichen Aufhänger empfand, war Janas nicht selten überdurchschnittlich präsente Theatralik doch leicht gewöhnungsbedürftig. Jedoch sind es vielleicht gerade ebenjene Akzente, die das innere und äußere Konfliktpotential schärfen und damit den sich entwickelnden Spannungsbogen entscheidend aufwerten.
Sehr angenehm liest sich das Buch auch, weil es der Autorin gelungen ist, ihre Charaktere und deren Werdegang weniger pompös, dafür umso natürlicher auszugestalten. Möchte heißen, kein exzentrisches Getöse, sondern vielmehr ein geerdetes Abziehbild realer Möglichkeiten wird dem Leser aufgezeigt.
Obgleich es sich bei dem Roman eher um eine leichte und behaglich zu lesenden Unterhaltungslektüre handelt, so ist die zwischen den Kapiteln versteckte Grundaussage keineswegs zu unterschätzen. Diese reflektiert den Umgang mit verlorenem Stolz und gebrochenem Herzen ebenso wie die Bereitschaft, eine zweite Chance zu geben. Das Bewusstsein, dass das Ende der eigenen Geschichte nicht immer dem Happy End aus dem Märchenbuch gleichen muss, um bekömmlich zu sein, wird hierbei gestärkt.
Insgesamt ein Roman, dessen Gefühlsbetontheit einer Stange Dynamit gleicht. Die Frage, ob nun Glücksfeuerwerk oder eher Rauchwolken inmitten eines tristen Schutthaufens, beschäftigt bis zur letzten Seite. 

FZIT: Brodelnd. Wankend. Bewegt.

P.S.:Hier für euch der Trailer zum Buch