Im Oktober 2016 veröffentlichte die österreichische Autorin Sarah Saxx einen weiteren Teil ihrer stetig wachsenden Reihe der Greenwater Hill Love Storys.
Sollte hier der Titel, Außergewöhnlich verliebt, bereits ein Fingerzeig dafür sein, dass dieser Roman in anderen Bahnen verlaufen würde als vermutet? Würde das Überraschungsmoment auf die Überholspur ausscheren und uns Leser staunend zurücklassen?
Danke vielmals, liebe Sarah, für das Zusenden eines Rezensionsexemplars in Form eines E-Books.
Cover: Sarah Saxx
Harte Schale, weicher Kern?
Dass sich die toughe Automechanikerin Sam und der gutherzige Tierarzt Ted ausgerechnet aufgrund einer Autopanne das erste Mal über den Weg laufen, ist wohl eine Fügung des Schicksals. Denn so verschieden beide sein mögen, irgendwie sind sie sofort auf einer sehr besonderen Wellenlänge. Wenn es allerdings nach Sam geht, soll dies auch das letzte Aufeinandertreffen mit Ted gewesen sein. Denn mit einem Mal fürchtet sie, dass ihr größtes Geheimnis ans Licht kommen könnte und genau das sie ihre hart erkämpfte Freiheit kosten würde. Sie muss die Notbremse ziehen, bevor sich das Blatt wendet!
In ihrer neusten Greenwater Hill Love Story, Außergewöhnlich verliebt, nimmt Sarah Saxx sich der Herzensangelegenheit zweier Charaktere an, die Feuer und Wasser gleichen. Ist es ihnen daher unmöglich, zu einer Einheit zu werden?
Was bereits nach den ersten Seiten dieses Romans deutlich wird, ist, dass die zwei Protagonisten zum einen zwar sehr wohl eine Schnittmenge haben, dass das potenzielle "Mehr" allerdings erst einmal gegen eine emotionale Rauheit anzukommen hat. Dies ist vor allem der bissigen Art Sams zuzuschreiben. Diese Ecken und Kanten bilden das Pendant zu Teds Freundlichkeit und machen für uns Leser den Reiz aus, die sich entwickelnden Bande zwischen den beiden zu verfolgen.
Die von der Autorin kreierten Gegensätzlichkeiten
— Sehnsucht nach Geborgenheit versus antrainiertem Fluchtreflex, Vertrauen kontra Misstrauen, Herz versus Vernunft — bestimmen die Handlung auf sehr prägnante Weise. Die inneren Konflikte, hemmenden Unsicherheiten und prickelnden Zuneigungen, denen Sam und Ted ausgesetzt sind, wirken glaubwürdig und sind von Sarah Saxx zudem in angenehmer Dosis mit dem einen oder anderen Klischee bedacht worden. Sie hat eben den Dreh (mit dem Schraubenschlüssel) raus! Das Repertoire reicht hierbei von eher grob geschnitzter Wortführung über raffiniert fokussiertes Freiheitsgefühl bis hin zu elektrisierender Anziehungskraft.Für mich hat dieses Buch etwas von Zartbitterschokolade: herbe Note und dennoch ein feiner, obgleich leicht verzögerter Schmelz.Alles hat seine Zeit und geschieht aus einem bestimmten Grund. Doch ist das Hier und Jetzt tatsächlich die Zeit für Sam und Ted?
Sarah Saxx bietet ihren Lesern eine Liebesgeschichte mit einem etwas scharfkantigeren Profil, das vielleicht oder vielleicht auch nicht geschliffen werden kann.F★ZIT: Resolut. Rasant. Rau.