Inhalt:
Der Roman erzählt zwei Geschichten: Zum einen die von Helene Junker und zum anderen, die von Natascha. Diese findet nach dem Tod ihrer Mutter ein geheimnisvolles Dokument, welches sie auf die Spuren der Aborigine führt. Kurzerhand entschließt sie sich, nach Australien zu fliegen, um dem Geheimnis des Dokuments auf die Spuren zu kommen.
Dort begegnet sie nicht nur Alan, einem Tauchlehrer, sondern wird auch mit dem Leben von Helene Junker konfrontiert, einer Aussiedlerin, die vor 100 Jahren nach Australien kam. Immer tiefer wird sie in die Geschichte dieser tapferen Frau gezogen, bis Natascha selbst zu einem Teil davon wird …
Bewertung:
Dieser Roman dürfte vor allem für alle Fans des australischen Kontinents geschrieben worden sein. Wer schon einmal dort gewesen ist oder sich für die australische Geschichte interessiert, sollte sich auch mit diesem Roman wohlfühlen, sofern er auf leichte Lesekost steht. Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit dem Roman.
Die zwei Handlungsstränge von Natascha und Helene haben mich zuweilen sehr verwirrt. Zwar kann aufgrund der zeitlichen Zuordnung zu Beginn jedes Abschnittes nachvollzogen werden, welche Geschichte gerade erlebt wird, die völlig ungleiche Kapitelsortierung machte es mir jedoch schwer, immer gleich die richtige Spur wieder zu finden. Es mag sicherlich auch daran liegen, dass ich ein Fan der Symmetrie bin, dass mir die großen Unterschiede der einzelnen Kapitellängen missfallen haben, die von 5 Seiten bis 80 Seiten reichen. Die einzelnen Kapitel sind widerum in verschiedene Unterkapitel eingeteilt, die nicht etwa alle zur gleichen Zeit spielen, sondern immer wieder zeitlichen Sprüngen unterworfen sind. Mich hat das einfach nur verwirrt.
Die Geschichte selbst wirkt echt, da sie auf geschichtlichem Fundament aufbaut, wie die Autorin selbst im Nachwort mitteilt. So bewegt mich besonders die Tragik der Kindsentführungen australischer Ureinwohner seitens der Regierung. Der Leser erfährt so manch Interessantes über den Kontinent. Die Geschichte Nataschas berührt mich persönlich gar nicht, während ob des geschichtlichen Hintergrunds Helenes Leben weitaus interessanter erscheint.
Damit hört die Faszination für mich leider auf. Die Figuren sowie ihre Interaktion wirken gestellt und oberflächlich. Mit Natascha konnte ich nicht warm werden, zumal mir ihre Rührung bezüglich ihrer Familiengeschichte zu übertrieben scheint und ihre Zuneigung zu Alan nicht nachvollziehbar ist. Helene, die geschichtliche Figur dieses Romans ist da meines Erachtens besser getroffen, obwohl auch ihre Entscheidungen manchmal nicht nachvollziehbar sind.
Dieses große Manko kann die landschaftliche sowie geschichtliche Einbettung der Geschichte leider nicht mehr wettmachen, obwohl ich hier als Leser durchaus berührt war. Auch der durchaus solide und angenehme Sprachstil vermag die Oberflächlichkeit und Verwirrtheit dieses Romans nur bedingt ausgleichen.
Fazit:
Ein Roman, der für Australien-Fans sicherlich interessant ist, dessen Schwächen sich aber in Konzeption und Tiefgang zeigen.
Autorin:
Weitere Informationen zur Autorin finden sich hier.
Daten:
Annette Dutton: Der geheimnisvolle GartenVerlag: Knaur Verlag
ISBN: 978-3426511428
Seitenzahl: 556Erscheinungsdatum: 03.08.2012
Originaltitel
Bewertung:
Quellen: Bildmaterial, Leseprobe sowie Autoreninformation: Knaur Verlag