Erscheinungstermin: Mai 2010
Autorin: Antje Szillat
Verlag: Edition Zweihorn
Preis: 6,95 € (broschiert)
Seiten: 155
ISBN-10: 3935265484
Meine Bewertung
Inhalt: Alice kennt sich im Internet bestens aus. Neben diversen Bücherforen, sozialen Netzwerken und Chatmöglichkeiten steckt sich viel Arbeit in ihren eigenen Blog, auf dem sie unter dem Namen ‘Die rasende Rita’ besondere und diskussionswürdige Situationen aus ihrem Leben beschreibt. So kommt es nicht selten vor, dass sie über ihre Mitschüler und Lehrer schreibt und herzieht. Eines Tages erhält Alice merkwürdige Emails von einem Jungen namens Jared, der anscheinend hoffnungslos in sie verliebt ist. Anfangs ist Alice über Jareds Komplimente geschmeichelt, doch von Tag zu Tag artet die Schwärmerei des Jungen immer mehr aus. Bis Alice eines Nachmittags eine Email mit einem Video erhält. In dem Clip sieht sie sich selbst, wie sie allein in ihrem Zimmer vor dem Computer sitzt. Alice wird klar, sie wird beobachtet…
Meine Meinung: Von der ersten Seite an ist es der Autorin Antje Szillat hervorragend gelungen eine beklemmende und zum Nachdenken anregende Atmosphäre zu schaffen. Die ersten Kapitel des Buches dienen zur Einführung der Welt, in der die Protagonistin Alice lebt. Wir lernen die Personen kennen, die im Laufe der Geschichte noch von Bedeutung sein werden und darüber hinaus erhalten wir einen Eindruck darüber, wo Alice bereits Spuren über ihre Person im Internet hinterlassen hat. Neben Bücherforen, in denen sie sich mit Gleichgesinnten über ihre Lieblingsbücher austauscht, hat Alice weiterhin diverse Accounts in sozialen Netzwerken wie Schuelervz. Auf sämtlichen Plattformen gibt Alice viel Persönliches über sich Preis. Besonders stolz ist Alice auf ihren eigenen Blog, auf dem Alice’ Meinung über ihr Schulleben das Hauptthema ist.
Antje Szillat hat in ihrem Buch ein Thema aufgriffen, was natürlich für die Jugendlichen des 21. Jahrhunderts sehr aktuell ist und daher sicher viele Teenies anzusprechen vermag. Außerdem werden viele weitere Themen angesprochen, die in die Welt von Teenagern passen, wie zum Beispiel das Mobben in der Schule, unfaires Verhalten von Lehrern, Freundschaft, Familienzusammenhalt und die erste große Liebe. Neben dem realitätsnahem Inhalt hat die Autorin weiterhin eine Vielzahl von unterschiedlichen Figuren geschaffen, die für jeden Leser eine Identifikationsmöglichkeit bietet.
Die Geschichte hat eine sehr aufklärerische Funktion, die bei der Mehrzahl der jugendlichen Leser sicherlich ihr Ziel erreichen wird bzw. verdeutlicht, dass das Internet auch eine Schattenseite hat. Lesern, denen dies bereits klar ist, dürften gerade zum Ende hin ins Schmunzeln geraten beziehungsweise vom erhobenen Zeigefinger etwas genervt oder gelangweilt sein. Gerade eines der Gespräche zwischen zwei Schülern am Ende des Buches, in denen auf die Gefahren des Internets gedeutet wird, erscheint wie eine Predigt, die mir leider viel zu offensichtlich war und daher in meinen Augen nicht zum eigentlichen Ernst der Geschichte gepasst hat.
Fazit: ‘Alice im Netz’ ist ein pädagogisch wertvolles Buch, was aufgrund einer spannenden Atmosphäre überzeugt.
Vielen Dank an den Edition Zweihorn Verlag für das Rezensionsexemplar.