Als Marina aus heiterem Himmel ein Haus auf Rügen erbt, ist zunächst absolut unklar, wieso ein wildfremder ihr sein Haus vermacht und obwohl das wunderschöne Haus sie absolut fasziniert, ist sie sich nicht sicher, ob sie das Erbe annehmen möchte.
Mit einem Umzug nach Rügen würde sich vieles für sie verändern und ganz einfach wären die Dinge auch nicht. Da ist die etwas kautzige Haushälterin Josefine, die lebenslanges Wohnrecht in dem Haus hat, dann Marina's Beziehung mit Philipp und vorallem auch die berufliche Unsicherheit...
Als dann noch die Ex-Frau des Verstorbenen Ansprüche auf das Haus anmeldet, beginnt für Marina eine kleine Reise in ihre Vergangenheit und der Neuanfang auf Rügen erscheint plötzlich in einem anderen Licht...
Meine Meinung
"Acht Zimmer, Küche, Meer" wurde mir vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zugesandt. Vielen Dank dafür!
Es war für mich ganz klar, dass ich diesen Roman lesen muss, als ich das Cover sah und sofort das Gefühl hatte, mich auf eine kleine Auszeit auf Rügen zu begeben und als dann auch noch der Klappentext so vielversprechend klang, gab es kein Zurück mehr.
Marina, die ursprünglich auf Rügen aufgewachsen ist, lebt mittlerweile in Frankfurt / Main. Sie ist in einer Beziehung, hat einen tollen Job als Landschaftsgärtnerin und ist mit ihrem Leben eigentlich recht zufrieden.
Als sie erfährt, dass sie ein wunderschönes Haus auf Rügen geerbt hat, das sie schon als Kind magisch angezogen hat, hat sie mit einem Mal die Chance ein ganz neues Leben zu beginnen. All ihre Sorgen, was ihre Zukunft anbelangt, werden ihr nach und nach genommen und sie freundet sich immer mehr mit dem Gedanken an auf "die Insel" zurückzukehren. Dort trifft sie alte Bekannte, lernt neue Leute kennen und erfährt Dinge über ihre Vergangenheit, die sie nicht mal ahnen konnte.Für den Leser ist diese kleine "Odyssee", die da vor Marina liegt nicht minder aufregend und spannend, wie für Marina selber. Es ist mir von Anfang an möglich gewesen mir bildlich vorzustellen wie das Haus und die Umgebung aussehen und auch zu den Protagonisten hatte ich schnell ein Bild im Kopf. Von Seite zu Seite habe ich mich mehr in die Story vertieft und in der Tat eine kleine "Auszeit" beim Lesen empfunden. Der Geruch des Meeres, die sanfte Brise und das Geräusch der Wellen waren dabei fast präsent.
Marina ist sehr sympathisch. Sie ist eine Figur mit der man sich identifizieren kann, mit der man sich freuen kann und auch wundern, mit der man diese Erlebnisse gerne teilt. Die Autorin hat das "Mädchen von nebenan" lebendig werden lassen und sie dem Leser ans Herz wachsen lassen.
Neben vielen amüsanten Momenten, gibt es auch so manch emotionalen und spannenden Moment. Insgesamt eine sehr ausgewogene Kombi um die Story interessant und ansprechend zu gestalten und den Leser gut zu unterhalten.
Die Story ist leichte Kost und der Schreibstil der Autorin lässt sich gut lesen, so dass man sich beim Lesen einfach zurücklehnen und geniessen kann.
Einzig eine Sache hat mich etwas gestört und zwar der Sprung (Achtung Spoiler!) von dem Moment in dem eigentlich noch etwas unsicher ist ob sie nun in das Haus einziehen soll und dem Moment in dem sie schon seit Monaten darin wohnt und die Geschehnisse der Monate in ein paar beiläufigen Sätzen abgetan werden. Das kam mir leider etwas "gehetzt" vor und ich hätte mir gewünscht, dass man sie durch den ganzen Prozess hätte begleiten können.
Dennoch habe ich mich beim Lesen Bestens amüsiert und kann Euch das Buch nur ans Herz legen!
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
Anna Rosendahl wurde 1968 in Bottrop geboren. Sie hat Kunstpädagogik studiert und arbeitet als Lehrerin an einer Förderschule. Sie und ihr Mann leben in der Lüneburger Heide.
Erscheinungsdatum: 10. März 2014
Ausgabe: Taschenbuch
Verlag: Heyne Verlag
Seitenanzahl: ca. 368 Seiten
Preis: ca. 8,99€
ISBN: 978-3453410701