~ Authentisch - Emotional - Unterhaltsam ~
( von Wendelin Van Draanen)
Um 03:47 Uhr kommen sie Wren holen. Mitten in der Nacht wird sie aus ihrem Bett gezerrt und in ein wartendes Auto, dann in ein Flugzeug, und schließlich auf einen stundenlangen Marsch durch die Wüste geschickt. Warum das alles? Weil Wren so sehr die Kontrolle verloren hat, dass sich ihre Eltern einfach nicht mehr anders zu helfen wissen. Also heißt es für sie: Willkommen im Wildnis-Therapie-Camp. Wren ist stinkwütend, denn sie hat keine Ahnung, womit sie acht Wochen Wüste verdient hat. Oder etwa doch?
Wendelin Van Draanen war lange Jahre Lehrerin, bevor sie das Schreiben zum Beruf gemacht hat. Inzwischen hat sie zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich dafür einsetzt, Kindern Freude am Lesen zu vermitteln. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien.
Sandra Knuffinke und Jessika Komina träumen seit ihrem Studium in Düsseldorf von einem gemeinsamen Büro, bislang sitzt allerdings noch jede an ihrem eigenen Schreibtisch. Dafür verabredet sich das Übersetzerteam regelmäßig zum Skype-Frühstück, um, den Mund voller Toast, Metaphern zu zerpflücken und Synonyme zu jagen.
Sandra Knuffinke und Jessika Komina träumen seit ihrem Studium in Düsseldorf von einem gemeinsamen Büro, bislang sitzt allerdings noch jede an ihrem eigenen Schreibtisch. Dafür verabredet sich das Übersetzerteam regelmäßig zum Skype-Frühstück, um, den Mund voller Toast, Metaphern zu zerpflücken und Synonyme zu jagen.
~ Zitat ~
An Ende kommt es einfach immer drauf an, dass man nicht loslässt, sofern weitermacht.
~ Die Geschichte ~
"Acht Wochen Wüste" sollte ursprünglich "Gefängnis ohne Gitter" heißen. Beide Titel passen wunderbar perfekt zum Inhalt.
Denn wie wäre das wohl, mitten in der Nacht, grob und ohne Vorahnung, verschleppt zu werden? Und das im Auftrag der eigenen Eltern! Entführt von Fremden in ein fremdes Land voller fremder Umgebung. In ein Wildniscamp um genauer zu sein. Wohin man auch schaut, weit und breit nichts als Wüste. Meilenweit nur Staub, Sand und null Zivilisation. Ein Gefängnis ohne Gitter eben.
Dort soll Wren geläutert werden. Sie soll ihre Art zu leben überdenken. Wren ist tief abgerutscht, und ohne diese drastische Maßnahmen, so glauben ihre Eltern, ist sie verloren. Ob sie wieder zurück kommt? Zurück zu sich selbst und einem Leben ohne Drogen und Diebstahl?
Ich mochte Wren von Beginn an. Auch wenn sie in ihre anfängliche Erzählung etwas zickig rüberkommt und es sich anfühlt, als hätte sie ständig schlechte Laune, war sie mir trotzdem sympatisch, da sie genau dadurch perfekt authentisch wirkte. Sie ist hartnäckig und dickköpfig. Zwei Eigenschaften, die in der Wüste sehr hilfreich sein können. Ihre Gedankengänge und bestimmte Reaktionen haben mich sehr oft zum schmunzeln gebracht. Wren konnte mich mit ihren Schilderungen einer ihr verdrehten Welt wunderbar abholen.
Ihre Entwicklung ist emotional und realistisch.
Wie Wren sich wiederfindet und merkt was ihr gut tut.
Was früher wichtig erschien und langsam aber sicher immer mehr an Bedeutung verliert.
Wie sich ihre Sicht auf viele Dinge und vor allem auf ihr jetziges junges Leben verändert.
Ihr Werdegang ist großartig und sehr glaubwürdig umgesetzt.
Die Beschreibungen der Autorin ist fesselnd und schön zu lesen. Man taucht richtig in die Geschehnisse ein. Ich stand neben Wren in der Wüste und war genauso geschockt und fassungslos wie sie. Konnte wunderbar ihre Beweggründe und Reaktionen auf bestimmte Situationen vollends nachvollziehen und hatte großes Mitleid mit ihr. Im Laufe des Lesens freut man sich, dass es positiv vorangeht. Ist gespannt, wie die Protagonisten ihre Tage in der Wüste bewältigen und freut sich regelrecht, wenn Erfolge erzielt werden. Es ist schön anzusehen, wie unterschiedlich Charaktere zu einer festen emotionalen Gemeinschaft werden.
Sage mir, mit wem du gehts, und ich sage dir, wer du bist!
Wren lernt im Camp auch andere Mädchen kennen. Auch warum sie da sind. Bei deren Erzählung kommt sich Wren klein und mickrig vor. Sie ist weder missbraucht oder misshandelt worden. Ihre Eltern nehmen keine Drogen, noch trinken sie...
Sie ist lediglich die nicht beachtete Tochter und vergessene Schwester. Doch genau das ist der springende Punkt! Das ist die Ursache des Ganzen Übels.
Die Geschichte von Wren ist nicht wirklich aufregend, dafür umso interessanter. Am Ende auch hoch emotional. Jedes Wort, habe ich verschlungen und der Autorin genauso abgenommen. Über die Entscheidung der Eltern, die Entführung in die Wildnis und die Geschehnisse dort zu lesen, lassen einen über vieles nachdenken, was man schon lange nicht mehr hat, oder, man nie wirklich Bedenken hatte. Gerade als Elternteil werden einige Gedanken aufs eigene Leben projiziert. Zumindest war es bei mir so.
Überlegungen wie: Ich hoffe, ich werde mein Kind niemals so verlieren. Niemals vergessen, dass es da ist. Ich hoffe, ich bekomme mit, was mein Kind treibt und mit wem es zusammen abhängt.
Vor allem aber hoffe ich, dass es niemals erst soweit kommt, dass Hass eine größere Rolle spielt, als sich aufrichtig geliebt zu fühlen.
Die Kapitel sind wunderbar kurz und perfekt für ein Buch empfohlen ab 14 Jahren. Auch die Sprache und der Schreibstil ist jugendlich und leicht zu lesen.
Die Aufmachung des Buches ist toll gestaltet. Erkennt ihr den Fußabdruck aufm Cover? Großartig. Mir ist er nicht sofort aufgefallen. Und obwohl das Cover eher farbarm und schlicht ist, finde ich es sehr ansprechend und auffallend. Eben Magellan!
~ Fazit ~
Dieser Jugendthriller ist authentisch und am Ende sehr emotional. Mir ist die in der Ich-Perspektive erzählende Protagonistin Wren sofort ans Herz gewachsen und hat mich mit ihrer Erzählung, die zickig, hitzig, traurig, verzweifelnd, glücklich, trüb, aufregend, still, und vieles mehr an Emotionen war, in den Bann ihrer persönlichen Geschichte gezogen. Auch blieben bei mir die Augen nicht trocken. Viele tolle Weisheiten und Ratschläge werden erteilt, die mich als Leser sehr zum Nachdenken gebracht haben.
Dieses Jugendbuch ist ein interessantes Drama, welches Spaß macht zu erleben, wie sich Menschen mit nur ganz wenig und hauptsächlich durch sich selbst ändern können. Denn wir sollten nie vergessen, dass "nichts" einfach so selbstverständlich ist!
Ein Buch, welches man mit einem zufriedenen Lächeln zuklappt.
Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.
In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist.
Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor, sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.