Titel: A Charm of MagpiesAutorin: KJ CharlesGenre: Paranormal Romance, M/M Romance, Fantasy, MysteryVerlag: Samhain PublishingSeitenzahl: gesamt ~571
InhaltNach 20 Jahren im Exil, kehrt Lucien Vaudrey aus China in seine Heimat England zurück, um die seltsamen Tode seines Bruders und Vaters zu untersuchen. Doch sein Erbe als Lord Crane scheint nicht nur aus Land und Besitz zu bestehen, sondern auch aus den Feinden seiner Familie. Irgendjemand will seinen Tod und zwar durch Luciens eigene Hand. Sich sicher, dass Magie im Spiel ist, wendet er sich an Magier Stephen Day, der die Cranes ebenfalls hasst, sich seinen Pflichten als Justiziar aber nicht entziehen kann und Cranes Auftrag zunächst widerwillig annimmt. Womit Stephen nicht gerechnet hat, ist, dass Lucien weit davon entfernt ist ein typischer Aristrokrat zu sein und auf mehr aus ist als eine rein geschäftliche Beziehung...
[ohne Spoiler!]
Meinung
The Magpie Lord - Band 1Anfang 2015 habe ich den 1. Band gratis als eBook ergattert und war positiv überrascht von dieser einfallsreichen, locker geschriebenen Geschichte, die eine Menge interessanter Figuren beherbergt. Allen voran Lucien und Stephen, aber z.B. auch Luciens Bodyguard/Diener/Freund Merrick.
KJ Charles hat einen angenehm flüssigen Stil, hält sich nicht an unnötigen Details auf und bringt durch die Persönlichkeiten ihrer Figuren und ihre Dialoge eine großzügige Prise Humor mit in die Handlung. Für Stephen gilt es, ein magisches Verbrechen aufzuklären und Luciens Leben zu retten, während dieser ihm Avancen macht (zu Stephens großer Verwirrung) und mit seiner oft derben Ausdrucksweise so gar nichts von einem typischen Lord hat.
Die Aufklärung des Rätsels um Luciens Vater und Bruder ist nie langweilig und das Prickeln zwischen Stephen und Lucien allgegenwärtig. Die Annährung der beiden schreitet zunächst eher gemächlich voran, sodass man beinahe ungeduldig wird. Aber das Warten wird belohnt. KJ Charles punktet durch die Charakterisierung ihrer Figuren und die Beschreibung der magischen Aspekte in der Welt. Einmal angefangen konnte ich das Buch erst aus der Hand legen, als ich es ausgelesen hatte.
A Case of Possession - Band 2Nach den Ereignissen aus Band 1 möchte Crane so schnell wie möglich nach China zurück, da er kein Interesse an seinem Erbe und dem Platz in der aristrokratischen Gesellschaft hat. Doch unerwartet hält ihn etwas zurück, mit dem er nicht gerechnet hätte: Sein Herz. Unterdessen ist Stephen hin- und hergerissen zwischen Crane und seiner Arbeit für das Justiziariat, als sich beides nicht mehr miteinander vereinbaren zu lassen scheint und auch noch Erpressung wegen ihrer Beziehung mit ins Spiel kommt.
Kaum hatte ich die ersten Seiten von Band 2 gelesen, kam mir die Frage in den Sinn, warum ich bis Ende 2015 gewartet hatte, um endlich weiter zu lesen. Die Autorin entwickelt ihre Figuren und deren Beziehungen untereinander wunderbar weiter und zieht die Spannung noch etwas an, ergänzt durch einen leichten Gruselfaktor, als der wahre Gegner sich schließlich offenbart und eine seiner Marionetten ein grausames Spiel mit den Figuren treiben lässt.
Zudem werden neue, interessante Figuren eingeführt. Allen voran Jonah Pastern (dem übrigens im Spin-off Jackdaw ein ganzes Buch gewidmet wird).
Zwar mussten Lucien und Stephen mich nicht mehr wirklich überzeugen, aber spätestens in diesem Band ist klar, dass die beiden einfach zusammen gehören. Cranes Sarkasmus und seine dominante Persönlichkeit wechseln sich nahezu fließend mit unglaublicher Zärtlichkeit gegenüber Stephen ab. Und gegen Ende des Buches führen die beiden eine tiefgründige und sehr ehrliche Unterhaltung über ihre Gefühle und die gesamte Situation - woah! Kompliment an die Autorin, sie verleiht den Figuren wahrlich Tiefe und lässt sie sehr real werden.
Flight of Magpies - Band 3Stephen wird geradezu begraben unter Arbeit vom unterbesetzten Justiziariat und Crane fühlt sich von Englands Gesetzen was die Auslebung seiner Neigungen betrifft zu sehr eingeschränkt. Klar, dass die Beziehung der Beiden den Druck langsam zu spüren bekommt und noch dazu scheint sich ihre magische Verbindung auf eine Weise weiterzuentwickeln, die so ihre Schattenseiten hat.
Wie schon in den Vorgängerbänden schreitet die Handlung zügig und flüssig voran. Man verfolgt gespannt die Aufklärung des Verbrechens und die Entwicklung der Beziehung von Stephen und Lucien. Beide fragen sich, ob sie mit all ihren Verpflichtungen und Vorstellungen in einem England, in dem das, was sie füreinander sind, strafbar ist, überhaupt noch zusammen sein sollten. Beide hinterfragen die Beziehung und setzen sich damit auseinander inwieweit sie bereit sind Kompromisse einzugehen.
Neben der Hauptgeschichte um Stephen und Lucien gefiel mir hier auch besonders die Entwicklung bestimmter Nebenfiguren und ihre Beziehungen. Merrick ist mir inzwischen besonders ans Herz gewachsen mit der Art und Weise wie er regelmäßig Lucien kontert. Die Gespräche der beiden bringen mich oft zum Lachen und insgesamt gibt es auch an diesem finalen Band nichts zu bemängeln. Die Autorin hält das Niveau hoch, lässt ihre Figuren sich immer weiter entwickeln und bringt die Handlung zu einem wunderbar zufriedenstellenden Ende.
FazitSicherlich unter der Vielzahl an M/M Romance da draußen eines der besseren Werke. Ich würde jedem diese Trilogie ans Herz legen, der sich für M/M und paranormale Geschichten begeistern kann. Es lohnt sich wirklich! 5 Sterne!
★★★★★