Zugegeben: Ich hatte Bedenken was diese Geschichte angeht. Ein Brief in Form eines Buchs, in dem ein Mädchen sich von ihrem Freund trennt und ihm all die Dinger wiedergibt, die sie mit ihm verbindet ist zwar durchaus eine ziemlich originelle Idee, erfindet das Rad aber nicht hundertprozentig neu. Was mir wirklich Sorgen machte, war die Tatsache, dass eine Geschichte, bei der man von vorneherein weiß, wie es ausgeht, doch ziemlich vorhersehbar und distanziert sein muss. Schließlich müsste man die ganze Zeit Angst haben, die Figuren und ihre Beziehung zu mögen, wenn sie am Ende doch ohnehin nicht mehr existiert. Wer also ähnliche Gedanken hat: Ich kann euch beruhigen (zumindest in einer Hinsicht)! Eine gewisse Distanz verspürt man nur auf den ersten Seiten, spätestens nach dem ersten Date wird man Min und Ed lieben - was allerdings dafür sorgt, dass die letzten Seiten des Buches unter Umständen ganz schön hart werden könnte, denn auch, wenn man weiß
Nach einigen Startschwierigkeiten und im Rückblick muss ich sagen, dass mir die Geschichte um Ed und Min ziemlich gut gefallen hat. Ja, zwischendrin gibt es Stellen, die mich nicht unbedingt interessiert haben, aber im Gesamtbild habe ich noch nie einen solchen Roman gelesen, der Gefühle so gut und andersartig an den Leser bringen kann und es schafft Gefühle, Liebe, Freundschaft und Trennung derart liebevoll und unkitschig zu beschreiben. Hinzu kommen die ungewöhnlichen Figuren, die doch auf den ersten Blick eigentlich wie die typische Konstellation wirken: beliebter Schulsportstar verliebt sich in graue Maus und alle sind gegen die Beziehung. Auch in diesem Fall lässt sich die Geschichte ebenso beschreiben, aber auf der anderen Seite irgendwie auch nicht. Denn "43 Gründe, warum es AUS ist" ist einfach mehr als das. Es ist lebhaft, bunt und verträumt. Es beschreibt Gedanken und Gefühle, die man im Laufe einer Beziehung selbst oft hatte und zeigt, wie man sich in einem Menschen irren kann.
Min (eigentlich Minerva und niemals Minnie!) ist eine sympathische, wenn auch zeitweise etwas nervige Protagonistin. In der ersten Hälfte des Buchs wirkt sie sehr (gewollt) anders und rätselhaft
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