1001 zauberhafter Wunsch
Ein romantisches Märchen
Autor: Ewa A.
Verlag: FeelingsSeitenanzahl: 504 Seiten
ET: 04.04.2017
ISBN: 978-3-426-44391-0
Quelle
Zauberhaft, abenteuerlich, gruselig und absolut magisch! Das Buch hält, was der Klappentext verspricht! Authentisch, packend, voller Gefühl!
Was würdest du alles tun, um die Liebe zu erringen, nach der du dich schon immer gesehnt hast? Wärst du dazu bereit, ein anderer Mensch zu werden? Würdest du dein Leben riskieren? Shanli ist eine junge Bäckerstochter, die ein Problem hat. Nein, eigentlich hat sie einen ganzen Stall voll Probleme. Nach dem Tod ihres Vaters will sie dessen Bäckerei weiterführen, was ihr jedoch nicht leicht gemacht wird. Auch dass sie in den ortsansässigen Schah verliebt ist, der nicht mal weiß, dass sie existiert, macht ihr das Leben nicht leichter. Und abgesehen davon ist sie nicht gerade schlank, sondern hat einen Hintern, der es mit dem eines Kamels aufnehmen könnte. Und ach ja, dann wäre da noch ein Dschinn, den sie geerbt hat und der ihr mit seiner abnormen Arroganz noch den letzten Nerv raubt ... (© Feelings)
Die Handlung
Man nehme eine mollige Bäckerstochter, einen arroganten Dschinn und einen Schah, der nach einer Braut sucht und voila:Eine packende Idee ist entstanden!Wer von euch „Unter den drei Monden“ von Ewa A. bereits kennt und diese Geschichte schon begeistern konnte, wird auch von dieser hier verzaubert sein, denn erneut gibt es einen kleinen Geschlechtertausch, der mir das Grinsen mehr als einmal ins Gesicht gezaubert hat.Gepaart mit den Aufgaben, die die Bewerberinnen für die „Stelle“ als zukünftige Ehegattin des Schahs auf sich nehmen müssen ist „1001 zauberhafter Wunsch“ eine Mischung aus Abenteuer, grusel-Elementen, Spannung und vor allem viel Gefühl!Ein weiteres tolles Detail, was es verdient hier erwähnt zu werden, ist die Botschaft, die Ewa in „1001 zauberhafter Wunsch“ eingebaut hat.Denn Shanli, die Protagonistin, ist nicht rank und schlank, sondern füllig und kennt so die Beleidigungen der Menschen nur allzu gut. Klar, es gibt viele Menschen, die behaupten, dass das Innerste zählt, aber Hand aufs Herz, selbst diejenigen achten als erstes auf das ÄUSSERE. Die Geschichte von Shanli und Navid beginnt genauso, denn Navid ist arrogant und fühlt sich Shanli erhabeneren, nur weil sie stämmig und somit nicht dem gewöhnlichen Schönheitsideal entspricht.Das Buch zeigt gekonnt, dass Aussehen zwar wichtig ist, aber im Grunde das Innerste entscheidend ist.
Es ist nicht nur das Abenteuer, das Shanli erlebt, dass einem fesselt. Es sind auch die Gefühle, die zwischen ihr und ihrem Dschinn langsam entstehen und einem das Herz wärmen. Es ist die Botschaft, dass Äußerlichkeiten nicht alles sind, auch wenn es zu Beginn schwer erscheint hinter die Fassade zu blicken. Am Ende zählt es, wie man von innen aus strahlt und nicht was das Äußere einem vorgaukeln versucht.
Die Charaktere
Shanli hat gerade erst ihren Vater verloren und lebt nun alleine, denn einen Ehemann hat sie nicht. Sie liebt es zu backen, was man ihr ansieht, denn sie ist füllig und…sagen wir…gut proportioniert. Doch Shanli ist nicht nur das dicke Mädchen, sondern so viel mehr! Sie hat ein Herz aus Gold, ist witzig, loyal und doch ist sie zeitweise sehr zerbrechlich. Sie versucht stark zu sein, sich selbst zu akzeptieren, aber wenn alle gegen eine dicke Shanli sind, wieso soll sie dann auch noch an ihr wahres selbst glauben?Navid ist der Dschinn, der seiner Herrin Shanli oft das Leben sehr schwer macht (aber umgekehrt ist es ja auch nicht anders xP). Er ist arrogant, von sich überzeugt und lernt an der Seite von Shanli so vieles dazu. Obwohl er am Anfang echt fies war, merkte man schnell, dass er im Grunde sein Herz am rechten Fleck hat. Er wurde schon oft enttäuscht und durch den Fluch verlor er die einzigen Menschen, die ihm nie etwas anderes als Liebe entgegengebracht haben: Seine Familie. Gefühle wie Liebe kannte er nur, wenn andere sie ihm entgegenbrachten, aber er selbst? Nie. Seine Änderung war schleichend, aber ständig gegeben. Seine Gedanken Shanli gegenüber änderten sich Tag für Tag immer mehr, bis er selbst über seine unkontrollierten Handlungen überrascht war und am Ende genau das tut, was er in seinem menschlichen Leben nie geschafft hat. Um herauszufinden was DAS ist, müsst ihr aber zu dem Buch greifen. Verraten wird nämlich nichts ^^.
Schah Parviz ist Shanlis große Liebe und doch, mir reichte schon ein Satz aus seinem Mund und ich konnte über ihn nur den Kopf schütteln. Es ist nicht so, dass er fies war oder sich für etwas Besseres hält (okay, DAS las man zwischen den Zeilen). Es war ihm Grunde seine ganze Aufmachung, sein Gerede, wie er auf das Äußere der Menschen achtete. Ich mochte ihn einfach nicht. Er war für die Geschichte wichtig, aber am liebsten hätte ich Shanli schon nach 10 Seiten geschüttelt und „ECHT JETZT?“ ins Ohr geschrien. Parallel dazu wäre ich wie ein Wackeldackel neben Navid gestanden und hätte seine Gedanken bekräftigt.Aber selbst er hat sich geändert...und dieses Ende hat mich zerstört *.*
Mit guten Charakteren lebt oder stirbt ein Buch und genau das hier ist Ewa fantastisch gelungen:Lebhafte Personen, die die Handlung mit Leben füllen und dem ganzen Buch so viel Charme einhaucht, sodass man das Gefühl hat, Navid und Shanli schon EWIG zu kennen. Die Gefühle sind greifbar und als Leser ist man so gefesselt von dem Ganzen das man einfach nicht anders kann als mitzuleiden und zu hoffen.
Die Schreibweise
Ewa hat einen Schreibstil, den es mir schwer macht, zu beschreiben.Er ist in der dritten Person Einzahl geschrieben, aber beim Lesen selbst ändert sich die Perspektive dieser Person. Sodass es kommen kann, dass man in dem einen Satz Shanlis Gedanken liest und der nächste beschreibt Navids Empörung über das Geschehene. Es ist ein hin und her der Perspektiven und ermöglicht einem somit weit mehr Einsicht in die Handlung. Es hört sich komplizierter an, als es tatsächlich ist, denn die ersten paar Seiten sind zwar noch mit Verwirrung geprägt, aber dann hat man sich auf die besondere Schreibweise soweit eingestellt, dass man diese Wechsel schon ganz automatisch erkennt und einordnet.Leichte und angenehme Schreibweise mit einem gehobenen Wortschatz. Etwas muss man sich im Orient schon auskennen um die Begriffe Schah, Wesir oderähnliches einordnen zu können. Und doch fliegen die Seiten nur so dahin!
Das Ende
Ich halte mich kurz:Es hat mich einerseits breit grinsen lassen, aber anderseits dazu veranlasst meinen Reader zu schütteln und die kleine Hoffnung aufkeimen zu lassen, dass einfach ein paar Seiten fehlen!Also wehe, wenn es nach DIESEM ENDE keine Fortsetzung gibt!!!Ewa A.‘s neustes Werk „1001 zauberhafter Wunsch“ bekommt von mir 5 von 5 verdiente Federn! Es ist einfach zauberhaft, abenteuerlich, gruselig und absolut magisch!