Reykjavik und seine neue Harfe

Islands Hauptstadt Reykjavik verfügt seit der Finanzkrise (!) über eine gläserne “Harfe”, das im Hafengebiet gelegene Konferenz- und Konzerthaus. Wir haben Augenschein und Ohrenschmaus genommen.

Bei etwas über 300’000 Inselbewohnern ist keine grosse Hauptstadt zu erwarten. Dennoch verfügt Reykjavik mit der Harpa über ein stattliches Konferenz- und Konzerthaus.

Reykjavik’s Harpa Konzertsaal am Hafen

Farbeffektglas der Harpa

Farbeffektglas der Harpa

Während des Banken-Hypes wurde es mit Investorengeldern geplant als grossartiges Symbol für isländische Kunst und Wirtschaftskraft. Die Finanzkrise von 2008 liess die Investoren bankrott gehen, die Banken wurden verstaatlicht. So kam die öffentliche Hand zu einem halbfertigen Rohbau.

Konzerthaus Harpa am Hafen

Konzerthaus Harpa am Hafen

Mittels “jetzt-erst-recht” Mentalität wurde der Glasbau doch noch fertiggestellt und bewährt sich heute als sehr beliebtes neues Wahrzeichen von Reykjavik. Die mehrschichtige Glasfassade aus Farbeffektglas spiegelt und glitzert je nach Wetter in verschiedenen Farben in der Sonne.

Weisswein zur Konzertpause

Weisswein zur Konzertpause

Die grosszügigen Innenräume vor den 4 Konferenz- und Konzerträumen sind sehr transparent und geniessen entsprechend viel Licht.

Treppe in der Vorhalle

Treppe in der lichtdurchfluteten Vorhalle

Der 1’800 Besucher fassende Konzertsaal verfügt über eine unterschiedlich einstellbare Akustik und ist mit allen modernen Schikanen ausgerüstet, u.a. Dolmetscherkabinen für bis zu 9 Sprachen.

An meinen Video-Skills arbeite offensichtlich noch, den Ton habe aber schon nicht schlecht im Griff! Manchmal jedenfalls, wenn ich nicht vergesse, das Mikrofon einzuschalten…

Von der isländischen Ansprache des Moderators habe genau 1 Wort verstanden. Und zwar “Luxushotel”, das da wohl irgendwie im Hafengebiet auch noch entstehen soll. Wie später unser ortskundige Guide Arthúr Bollason ausführte, nachdem wir uns über unsere Isländisch-Kenntnisse mokiert hatten…

Altstadt von Reykjavik

Wer einen Stadtbummel durch Reykjaviks Altstadt macht, wird sich über die tief anfliegenden Propellerflugzeuge wundern: Gleich in der Nähe von Reykjavik befindet sich der Binnenflughafen. Er ist besonders im Winter wichtig, wenn viele Strassen unpassierbar werden. Die längste Verbindung auf der Insel dauert immerhin etwas über 1 Stunde.

Wahnsinnig gross ist der Stadtbummel natürlich nicht. In etwa einer Stunde hat man alle Sehenswürdigkeiten und die Shopping- und Bar-Strasse Laugavegur gesehen. Hier ist die Sólon Bar einer der beliebten Schmelztiegel der trinkfreudigen Jugend und Junggebliebenen.

Sólon Bar

Sagenumwobene Sólon Bar

Restaurants und Essen wie die Locals

Schön essen wie die Locals kann man im Lækjarbrekka ganz in der Nähe. Bei gemütlicher Enge isst man hier u.a. herzige Puffins…

Obergeschoss im Laekjarbrekka-Restaurant

Obergeschoss im Laekjarbrekka-Restaurant

Das Essen hat sehr gut geschmeckt, besonders das Lamm und die Meeresfrüchte sind zu empfehlen!

Leicht ausserhalb liegt die auffällige Perle: Auf den Warmwassertanks der Stadt beherbert die gläserne Kuppel ein Drehrestaurant, das sich einmal in zwei Stunden dreht. Es liegt zwar preislich im oberen Segment, bietet angeblich aber ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Wir haben es diesmal nicht selber probiert.

Unterkünfte in Reykjavik

In Island sind elegante Designhotels rar gesät. Wir übernachteten diesmal im praktischen Hilton Reykjavik Nordica.

Andere Alternativen sind wohl das 101 Hotel, das CenterHotel Thingholt oder das Centerhotel Arnarhvoll. Die haben wir aber nicht selber besucht.

Herzlichen Dank an Icelandair für die Einladung nach Island! Wie man am besten von Zürich nach Reykjavik kommt, steht in unserem Erfahrungsbericht vom Erstflug.


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