Rews – Alles in mir tanzt! Dank »Miss You In The Dark«

Von Zeilenzunder

Ach du Schande, was ist denn hier los? Ihr müsst euch folgendes vorstellen: Tag ein Tag aus höre ich gefühlte 1.000 neue Songs und muss mir ständig eine neue Meinung bilden. Ich höre eine Menge Schrott, viele gute Songs oder Singles von Bands, auf die ich nur gewartet habe. Wenn ich Glück habe, lächle ich mal bei einem Song. Manchmal freue ich mich sogar richtig. Und dann passiert es! Ich mache den Song »Miss You In The Dark« einer Band namens Rews an.

Noch nie gehört von denen. Im Release-Radar von Spotify wird mir dieser Song vorgeschlagen, diese Playlist arbeite ich jeden Freitag durch. Es wummert ein bisschen, ich arbeite nebenher. Denke mir »Guter Sound«. Dann gehts weiter. Das Schlagzeug kommt in Fahrt. Ich wische auf meinem Mac von der Arbeit weg zum Spotify-Bildschirm, um mir die Band nochmal anzugucken. Wer ist das? Und dann setzt der Refrain ein! Der Sound ballert mich in die Tiefen meines Schreibtischstuhls! Mein Herz springt gleich aus meiner Brust und ich denke mir: Sowas hast du bei einem Song lange nicht empfunden. Was ein Lied! Alles in mir tanzt! Das ist ja der absolute Megahammer!!!

Was’n mit Zeilenzunder los?

Ihr denkt jetzt bestimmt, ich hab sie nicht mehr alle. Rews glänzt nicht gerade mit ihren monatlich 4.500 Hörern auf Spotify, kein Schwein kennt diese Band.

Ich weiß, ihr kennt dieses Gefühl auch. Ihr könnt es vielleicht nicht erklären, aber ganz selten gibt es mal einen Song, der euch von der ersten Sekunde an voll und ganz überzeugt. Ihr könnt nicht genug davon bekommen. Man hört den Song in Dauerschleife und man ist einfach überglücklich über diese fantastische Entdeckung. Man zeigt den Song seinen Freunden und alle drehen mit den Augen. Ach, die sind ja nur neidisch auf meine Glücksgefühle. SO sieht’s nämlich aus.

Okay, wird jetzt mal Zeit die Euphorie ein wenig runter zu fahren und wieder professioneller zu werden.

Der Song »Miss You In The Dark«

»Miss You In The Dark« ist der insgesamt vierte Song der Band Rews. Vorreiter sind »Shake Shake«, »Death Yawn« und »Can You Feel It?«. Letzterer ist damit der erste Song der Band und erschien schon 2015. Das sind zumindest die Informationen, die mir Spotify und Soundcloud geben. Alle Songs sind gut und ich habe sogar das Gefühl, dass die Band von Song zu Song besser wird. Eine absolute Steigerung bis hin zu »Miss You In The Dark«. Wir können an der Stelle nur hoffen, dass es entweder weiter so bergauf geht oder Rews zumindest den Stand von 2017 halten kann und kein One Hit Wonder wird. (Unter der Voraussetzung, dass der Song überhaupt ein »Hit« wird…)

Der Sound

Wenn ich euch die Band nenne, mit der ich Rews ein bisschen gleichsetze, solltet ihr spätestens verstehen, warum ich so auf Rews abfahre. Royal Blood sind für mich das etwas härtere und vor allem männlichere Pendant zu Rews. Die bisher zwei Beiträge, die ich schon über Royal Blood geschrieben habe, sollten verdeutlichen, dass ich ein großer Fan der Band bin und somit auch von Rews.

Schlagzeug und Gitarre im Bassstil. Mehr brauchen diese beiden Bands nicht, um ihre Fans an die Wand, oder wie in meinem Fall in den Stuhl zu schmettern. Minimalistische Instrumenten-Vielfalt und dann so eine Power. Das zeugt von musikalischen Verständnis und vor allem Talent, wenn man mit gerade mal zwei Instrumenten weiß zu begeistern und großartige Songs zu schreiben. Rews sind etwas poppiger als Royal Blood, vor allem, wenn man die bisherigen Songs mit dem neuesten Album von Royal Blood vergleicht. Der Song »Miss You In The Dark« von Rews ist allerdings auch etwas härter als vorige Songs und ich hoffe wirklich sehr, dass sie diesen Stil in zukünftigen Aufnahmen beibehalten werden.

Das Musikvideo zu »Miss You In The Dark«

Der Videoclip zu »Miss You In The Dark« ist im Großen und Ganzen nicht der Einfallsreichste, bringt aber die Wucht und Power des Songs durch den schnellen Schnitt unglaublich gelungen zum Ausdruck. Warum da mit Farbe rumgeschmiert werden muss, weiß ich nicht, das hat es für mich auch etwas kaputt gemacht, aber sei’s drum. Der Song ist geil, der Schnitt ist geil und alles in mir tanzt!

© Titelbild: Rews