Revolution der Oper auf Mallorca

Am heutigen Mittwoch (04.09) und am morgigen Donnerstag (05.09.2019) wird der “Barbier von Sevilla” von Oper 4.0 im Auditorium in Palma aufgeführt. Verantwortlich für die Inszenierung sind die italienische Dirigentin Giuliana Retali und der deutsche Organisator Matthias Kramer, sie wollen der Oper neues Leben einhauchen und sie “verständlicher” machen.

Nichts weniger als die Revolution der Oper

So zumindest der Anspruch der italienischen Dirigentin Giuliana Retali und dem deutschen Cembalo-Bauer Matthias Kramer, die Erfinder der sogenannten Oper 4.0. “Das Genre der Oper von seinem verstaubten, elitären Image zu befreien und es wieder verständlich zu machen” – sodass man nicht unbedingt vorher das Libretto gelesen haben muss, um der Handlung zu folgen.

“Barbier von Sevilla” von Oper 4.0

Es sind vor allem drei Dinge, die zum besseren Verständnis beitragen, so Matthias Kramer. “Zum einen werden die Konsonanten deutlich mitgesungen, sodass man die einzelnen Worte besser versteht. Zweitens unterstützen die Sänger das Gesungene durch Gestik. Und das Orchester akzentuiere die Sprache ebenfalls durch das Spiel”.

Verändern muss man das Stück dafür nicht. Es steht alles in den Noten.

Vor zwei Jahren fand die erste Oper 4.0 statt. Ebenfalls Auditorium wurde die “Hochzeit des Figaro” aufgeführt. Auch dieses Mal steht die Sprache im Vordergrund, ein karges Bühnenbild der Szenografin Deda Cristina Colonna lenkt die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, auf der Bühne befinden sich nur drei angedeutete Weinfässer. Die Handlung soll in einer mallorquinischen Bodega spielen, erklärt Matthias Kramer.

“Barbier von Sevilla” von Oper 4.0

Es gibt viele ausgezeichnete Musiker auf der Insel

Das Orchester setzt sich komplett aus Musikern von der Insel zusammen. Auch die Sänger sind teilweise von hier, wie die Sopranistin Maia Planas und der Bariton Tomeu Bibiloni.