Review zu wer bist DU zur BLAUEN stunde?

Regelmäßig bringt der Carlen-Verlag sogenannte Special-Interest-Titel hervor. Ein ganz besonderer davon liegt uns nun zur Rezension vor: wer bist DU zur BLAUEN stunde?

In Japan beendete Autor und Zeichner Yuhki Kamatani die Serie in vier Bänden. Davon sind bereits zwei Volumes auch auf Deutsch erhältlich. Das dritte sowie vierte Buch folgen zeitnah.

Unsere Redaktion las den Auftakt bereits. In der folgenden Review möchten wir unsere Leser gerne diesen famosen Titel - so viel sei vorweggenommen - näher bringen.

Handlung

Tasuku ist Schüler einer „gewöhnlichen" Highschool in einer japanischen Küstenstadt. Doch weniger gewöhnlich soll sein weiteres Leben verlaufen als die Jungs in seiner Klasse bemerken, dass er einen Boys Love-Anime in seinem Verlauf hat. So beginnt die Schikane.

Dem Selbstmord nahe beobachtet er eine Frau, welche selbiges Vorhaben zu teilen scheint. Geschockt rennt Tasuku los, um Hilfe zu leisten und landet dabei an einem Ort, den er schon bald als seinen Zufluchtsort betrachtet.

Die Kommentare seiner Klassenkameraden zwingen ihn zudem dazu, seine möglichen Tendenzen zu verleugnen und seine eigene Existenz herabzuwürdigen. Eine schwierige Zeit für den Pubertierenden.

Welche Gedanken plagen einen jungen, männlichen Teenager, der Boys Love zu mögen scheint und sich über seine Sexualität unklar ist?

Kamatanis Werk versucht diese Frage zu beantworten und mahnt zugleich kritische Stimmen zur Vorsicht, zur von den unbedachten Kommentaren Gleichaltriger. Der abgebildete Realismus und der sich daraus ableitende pädagogische Wert führt zu 10,0 Punkten.

Zeichenstil

Auch künstlerisch befindet sich der Titel auf einer prominenten Ebene. Ohne Zierde und doch mit detailreichen Illustrationen erreichen den Leser die intendierten Botschaften und bannen diesen durch alle fünf Kapitel auf das Geschehen.

Neben der Handlung sind auch eben jene Zeichnungen ein Suchtfaktor der Geschichte. So schlicht und doch so aussagekräftig und emotionsgeladen wie nur wenige Zeichner es vollbringen.

Die eher geringe Textfülle bietet darüber hinaus den großartigen Bildern genügend Platz zur Entfaltung und lässt daher nicht nur die Worte sprechen. Die Visualisierung entlohnen wir mit fabulösen 10,0 Punkten.

Perspektive

Perspektivisch ist der Manga definitiv ein Meisterwerk. So begleitet der Leser Protagonist Tasuku durch dessen Achterbahn der Gefühle und den Weg zur Selbstakzeptanz der eigenen Präferenzen.

Die inneren Konflikte werden plausibel und geradezu schmerzhaft real für Betroffene abgebildet. Diese hervorragende Darstellung wird durch weitere Nebencharaktere und deren Problemsituationen noch weiter betont. Darunter befindet sich beispielsweise ein lesbisches Pärchen.

Ein Feuerwerk an Emotionen wirkt auf den Leser in einer solchen Wucht ein, dass nach dem Konsum des Bandes eine längere Pause zum Reflektieren der Ereignisse empfehlenswert ist. Wir vergeben auch in dieser Kategorie volle 10,0 Punkte.

Fazit

Wie bereits eingangs erwähnt, erwachten wir den Special Interest-Titel als einen Teil der Crème de la Crème der japanischen Mangakultur. Ausgrenzung als Thematik, welche wir aus Werken wie A silent voice kennen, trifft auf die LGBT-Kultur von Der Mann meines Bruders.

Die großformatige Aufmachung und Karton-Haptik lässt den Titel zudem besonders hochwertig erscheinen. Leider ist das Papier nur von gewohnter Qualität - so ist unser Exemplar bereits vergilbt angeliefert worden.


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