Review zu „The Social Network“

gerade marschiere ich mit meiner wunderbaren begleitung aus „the social network„, dem wir uns vor ein paar tagen schon einmal gewidmet hatten… der kinovorhang hat sich gerade erst geschlossen und noch hat sich kein klares bild in meinem kopf geformt, aber es lassen sich jetzt rückblickend die gerüchte über den film bewerten. die sunday times hat die richtigen informanten bestochen gefunden und eine beeindruckend zutreffende schilderung der eingangszene vorab veröffentlicht. die darstellung mark zuckerbergs selbst fällt in der tat (wie auch der trailer schon vermuten ließ) nicht übermäßig positiv auf – jedoch bin ich überrascht, dass ihm regisseur david fincher noch soviel nerdigen charme zugesteht, dass der geneigte zuschauer durchaus etwas väterliches mitgefühl mit dem egozentrischen programmierer empfinden kann. empathie, die dem überzeugenden jesse eisenberg korrekterweise völlig abgeht.

review zu „the social network“: facebook fasziniert auch auf der leinwandnach der harten vorberichterstattung bin ich fest davon ausgegangen, zuckerberg auf seinem weg zur cineastischen schlachtbank zu begleiten. ganz anders ist nun – die ersten gedanken setzen sich – mein eindruck: der film widmet sich einem weltverändernden trend, einer erfindung, die unsere kommunikationsstrukturen völlig über den haufen wirft. und das, nur wenige jahre nach ihrer erfindung. einer der besten regisseure hollywoods (u.a. fight club, sieben, der seltsame fall des benjamin button) und eine reihe berühmter künstler um justin timberlake nimmt sich seiner story an und setzen ihm ein mediales denkmal. und das ist klug kalkuliert: bei rund 46 mio dollar produktionskosten und einer quasi-garantie, dass sich die 500 mio mitglieder des netzwerks (aus einer empfundenen persönlichen beteiligung am erfolg facebooks heraus) den film bei der erstbesten gelegenheit im kino ansehen, besteht die durchaus realistische vermutung, dass wir gerade den (zumindest finanziell) erfolreichsten film des jahres gesehen haben… klickstu

 

noch ein wort zu story: natürlich wissen wir nicht, was fiktion und was realität ist, aber der film bietet eigentlich alles, was einen guten thriller ausmacht: intrigen und falsche freunde, drogen und parties, eine gespaltene hauptperson und nicht zuletzt eine portion pathos à la amerikanische elite. ein bisschen wie ein fremdkörper wirkt dabei justin timberlake, der den napster-gründer und das hippe großmaul sean parker darstellt. er ist es mit seinen popvideoesken gesichtsausdrücken und gesten, der den gebannten betrachter immer wieder auf den boden der tatsachen holt und verhindert, dass man völlig in die handlung eintaucht. hinter jeder ecke vermutet man backroundsängerinnen; klingelt das telefon, erwartet man ein „yo, timberland“. dazu passt, dass justin timberlake selbst zugibt, mit facebook technisch nicht klarzukommen. allerdings ist das meckern auf sehr hohem niveau. nur, weil er die meiste zeit neben dem brillianten (habe ich das schon erwähnt??) jesse eisenberg auftritt, wirkt sein auftritt seltsam choreographiert.

fazit: klare empfehlung und anschließend die zeit stoppen, bis man wieder auf das kleine blaue „f“ in der schnellstartleiste klickt… bei mir waren es keine 15minuten.

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