Review zu Monster – Perfect Edition, Band 2

Von Sebastian Gaebelein @Japaniac
Der erste Band erbrachte bereits den Eindruck eines Meisterwerks. Im Folgenden möchte unsere Redaktion prüfen, ob diese Annahme auch durch die Fortsetzung der Perfect Edition zu Monster valide ist.

Die gesamte Reihe erscheint als großartige Doppelbände mit diversen Farbseiten, einem besonders hochwertigen Papier und Druck sowie einer soliden Buchbindung. Mit rund 400 Seiten und einem beachtlichen Gewicht, darf sich diese Edition wirklich als perfekt bezeichnen.

Die folgende Review wird unter Umständen massive Spoiler beinhalten - lies hier unsere erste, spoilerfreie Rezension.

Handlung

Nach den Mord-Vorwürfen gegenüber dem Chirurgen Kenzo Tenma, befindet sich dieser vor den Ermittlungsbehörden auf der Flucht. Dabei ist er darauf bedacht, den tatsächlichen Mörder des Stadtrats Springers aufzuspüren und zugleich Hinweise gegen seinen Hauptverdächtigen Johann zu sammeln.

Seine Flucht führt Doktor Tenma in Teile der ehemaligen DDR, nach Ost-Berlin. Dort verfolgt er die Kindheit der beiden Geschwister Johann und Anna sowie deren Adoption durch Liebert. Vor Ort trifft Dieter schließlich auf den jungen Dieter, der einen ersten Anhaltspunkt für Tenma bildet.

Doch ist auch BKA-Komissar Runge nicht untätig und verfolgt eigene Theorien bezüglich der mysteriösen Morde. Seine Familie ist unterdessen wenig von dessen Arbeitseifer begeistert und konfrontiert diesen mit jenen Tatsachen.

Der zweite Band der Perfect Edition schließt an den ersten spannenden Band an und endet mit dem drastischen Verlangen nach der Fortsetzung. Somit vergeben wir 10,0 Punkte für die Handlung.

Zeichenstil

Nicht nur die Handlung erscheint wahrlich meisterlich, sondern auch die feinen Zeichnungen Urusawas bestätigen diesen Eindruck zusätzlich. Monster spielt und entstand im letzen Jahrhundert und spiegelt dies in den Illustrationen wieder, welche insbesondere Retro-Liebhaber direkt ins Herz schließen werden.

Das deutsche Setting spiegelt sich nicht nur in der Handlung, sondern auch in den Zeichnungen wieder. Sowohl die Figuren als auch die Gebäude erscheinen stilistisch sehr genau inspiriert - und zeugen somit von umfangreicher Recherchearbeit.

Des Weiteren ist auf die ausdrucksstarke Mimik Urusawas Figuren unbedingt hinzuweisen. Mittels weniger Striche erscheinen die Charaktere und deren Intentionen für den Leser ersichtlich und treten beinah lebendig auf.

Ohne weitere Umschweife erhält daher auch der Zeichenstil verdiente 10,0 Punkte!

Perspektive

Der ahnungsloser Lesende verfolgt die Geschichte weiterhin aus der Perspektive Tenmas. Dieser ist um die sequentielle Auflösung der ihn umgebenden Mysterien bemüht. Doch mit einhergehender Erweiterung des Figuren-Ensembles scheint auch die eigentliche Handlung an Komplexität zu gewinnen.

Das von Urasawa fein durchdachte und stetig sich erweiternde Setting wirkt in keinem Kapitel - nicht über eine einzige Seite hinweg - anspruchslos oder gar monoton. Fortwährender Erkenntnisgewinn trägt hierbei maßgeblich zur Dynamik der Thriller-Reihe bei.

Final ergeben sich daraus weitere 10,0 Punkte für den zweiten Band der Perfect Edition.

Fazit

Wie dargelegt, folgen wir unserem Ersteindruck der Reihe. Die fesselnde Handlung, die adäquaten Zeichnungen sowie die dynamische Erzählstruktur reizen stets zum Weiterlesen. Die Spannung bleibt dabei auf einem kontinuierlichen Hoch.

Trotz dessen lässt Urusawa seinen Figuren ausreichend Platz für Entwicklung und das Aufzeigen des persönlichen Umfeldes, wie im Falle Runges in diesem Band. Dadurch präsentiert sich der Leserschaft ein breiter Einblick in das diegetische Universum.

Glücklicherweise ist der dritte Band vor wenigen Tagen erschienen - weswegen eine längere Wartezeit auf die Fortsetzung ausbleibt. Abschließend bedanken wir uns zudem bei Carlsen Manga für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares, welches diesen Artikel gar ermöglicht.

Hier findest du die Perfect Edition von Monster beispielsweise zum (Vor)bestellen: