Review zu Magus of the Library, Band 2

Wir besprachen in einer vergangenen Rezension bereits den ersten Band. Dieser überzeugte zwar, doch wies partiell einige Schwächen auf. Diese formulierten wir als zentrale Herausforderung der folgenden Bände.

Nun möchte unsere Redaktion prüfen, inwiefern sich die Reihe in ihrer Fortsetzung entwickelt. Mit einer erhöhten Seitenzahl in gewohnter großformatiger Klappenbroschur mit ebenso erhöhtem Preis von zwölf auf 14 Euro (D) tritt diese auf.

Spoiler-Warnung! Es handelt sich um eine Review zu einem zweiten Band!

Handlung

Sieben Jahre sind vergangen seit der kleine Shio den Wunsch gefasst hat, ein Kahuna zu werden. Im Alter von dreizehn Jahren verließ er sein Heimatdorf und befindet sich nun auf dem Weg in die große Stadt Ajtzak. In dieser möchte er die vorgeschriebene Prüfung ablegen.

Doch verläuft der Weg zu seiner Destination nicht unkompliziert. Die Bewohner der Städte sind von Vorurteilen geprägt. Aber auch Gier, Geiz und Gewalt sind Themen, mit denen der junge Shio auf seiner Reise konfrontiert wird.

Indes stoßen auch neue Kameraden zu dem angehenden Kahuna hinzu. Mit neuen Charakteren zieht es auch die Leserschaft tiefer in die Geschichte. Gut möglich, dass der begeisterte Leser schon selbst Teil der Gruppe um Shio nach Beendigung des zweiten Bandes ist.

Die Handlung schreitet in moderater Geschwindigkeit weiter voran und ist ideal geeignet, um diese entweder kapitelweise oder, nach Belieben, ohne Pause zu lesen. Beide Möglichkeiten sind durch die episodische Struktur bestens gegeben.

Somit, und aufgrund einer Verbesserung gegenüber dem Auftakt der Serie, sind 10,0 Punkte für die Handlung anzusetzen.

Zeichenstil

Bereits der erste Band bewies, dass Illustratorin Mitsu Izumi höchste Zeichenkunst zu attestieren ist. So betören die Panels durch ihre Größe und ihre Detailverliebtheit. Schnörkel und Ornamente gliedern sich gut in das orientalische Design ein.

Erneut vergibt unser Redakteur 10,0 Punkte für die wahrlich imposanten Zeichnungen, sowie die geübte Kontrastierung und Panelaufteilung.

Perspektive

Trotz ernstem Tenor und einem weiterhin relativ komplexen Setting, erschafft Izumi in ihrer Adaption dennoch Platz für einige Comedy-Inhalte. Die Geschichte wird somit aufgelockert, jedoch nicht den Lesefluss schädigend unterbrochen. An der Glaubwürdigkeit des Settings wird durchgehend festgehalten.

Zuletzt kritisierte unsere Redaktion den fehlenden Tiefgang in Bezug auf erwähntes, anspruchsvolles Setting. Dieser Herausforderung nahm sich der zweite Band geschickt an und verband die Erklärung der Ethnien auf dem Kontinent mit dem Motiv der Ausgrenzung. Letzteres markiert bereits im Auftakt ein Kernelement, dass erneut aufgegriffen und neu in Bezug gesetzt wird.

Weiterhin bleibt die Geschichte, die Historie, des Landes nicht länger unberührt und erfährt in der Fortsetzung weitere Zuwendung. Geschickt bleiben jedoch Fragen unbeantwortet, sodass diese sequentiell in den folgenden Bänden zu thematisieren sind.

Der fortschreitende Einblick in das Land sowie dessen Bewohner - menschlich wie tierisch - bescheren dem Manga eine weitere Bewertung von 10,0 Punkten.

Fazit

Es ist erfreulich, die Progression der Reihe zu beobachten bzw. zu lesen. Die Motive der Xenophobie vertieft der zweite Band eindrucksvoll. Stets jedoch ohne den belehrenden Zeigefinger - so bleibt es dem Publikum überlassen, Lehren aus Magus of the Library zu ziehen.

Neben jenen eindringlichen Auslegungen wird dem Leser zugleich eine heitere Art der Charaktere angetragen. Die Geschichte verfällt somit nicht in einen durchgängig tiefgründigen Gehalt, sondern weiß sich wohl zu balancieren.

Allerdings erscheint der zwei Euro teurere Preis von 14 Euro für insgesamt 16 Seiten mehr relativ unverhältnismäßig. Dennoch ist an die interessierten Leser zu appellieren, nischige Manga zu unterstützen. So bereichern diese die Mangakultur in Deutschland enorm. Der dritte Band ist für den 28. Juli terminiert.

Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion Carlsen Manga für die freundliche Unterstützung in Form der Bereitstellung eines Belegexemplars.


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