Review zu Mädchen in all ihren Farben

Von Sebastian Gaebelein @Japaniac
Die Autorin Miman ist in Deutschland bereits durch einen Beitrag zur éclair-Anthologie sowie ihre Girls Love-Reihe Café Liebe bei Fans des Segments bekannt. Doch existiert noch ein Einzelband der Autorin, welchen wir euch heute vorstellen möchten.

TOKYOPOP präsentiert mit dem vorliegenden Einzelband die überarbeitete Version aus Japan, die zusätzlichen Inhalt bietet. So kommen deutsche Fans direkt in den vollen Genuss der Geschichten von Miman, die über einen Zeitraum von fünf Jahren in Japan erschienen sind.

Handlung

Der Einzelband besteht aus insgesamt acht Kapiteln. Diese sind sechs verschiedenen Geschichten zuzuordnen. Jedes Pärchen ist hierbei mit einer anderen Prämisse konfrontiert.

Grundlegende Thematik jeder der sechs Kurzgeschichten umfasst dabei eine Problematik der Jugend. So muss sich ein Couple mit der Frage auseinandersetzen, ob Liebe zur Schulzeit tatsächlich existent ist. Ein weiteres Mädchen geht intensiv der Frage nach, wie sie ihre Liebe gestehen kann. So hat die Partnerin ihrer Träume nur eines im Kopf: Sport.

In kurzen Kapitel werden dem Publikum schließlich episodische Einblicke gewährt. Dabei erscheinen die einzelnen Geschichten jedoch allesamt recht ähnlich. Innovation wie auch Überraschung bleiben leider aus.

Die vorliegende Anthologie ist möglicherweise eher an Einsteiger des Mädchenliebe-Segments gerichtet. Entsprechend möchten wir das berücksichtigen. Somit vergeben wir für jene einförmige Zusammenstellung 6,0 Punkte.

Zeichenstil

Zeichnerisch sind leider ebenso wenig Überraschungen festzustellen. Weiche Charakterdesigns sowie wenig Hintergrund-Gestaltung lassen den Stil relativ generisch erscheinen.

Trotz dessen ist dieser sicherlich zweckdienlich. Vereinzeltes Gefallen bereiten zudem das Design der Schuluniformen und das des Yukata in der zweiten Geschichte. Ebenso entzückt die farbige Cover-Illustration und die doppelseitig bedruckte Farbseite.

Zusammenfassend vergeben wir daher eine Bewertung von 7,0 Punkten.

Perspektive

Fokussiert wird stets eine Protagonistin der Geschichte. Über deren Modalitäten wird in Kürze in einer einleitenden Phase berichtet, anschließend folgt die Auflösung jener Prämisse. An dieser Stelle machen sich allerdings die limitierenden Faktoren bemerkbar.

Die einzelnen Kurzgeschichten können nur oberflächlich die skizzierten Thematiken behandeln und scheitern zu Teilen an einer befriedigenden Auflösung. Letztlich liegt dies jedoch im Ermessen der Leserschaft.

Somit vergeben wir eine bescheidene Bewertung von 6,5 Punkten für die perspektivische Darstellung mit Verweis auf unseren subjektiven Eindruck.

Fazit

Fans kurzer Geschichten sowie Einsteiger in das Segment der sich liebenden Mädchen könnten Gefallen an dieser Anthologie finden. Doch ist von dieser abzuraten, sofern eine tiefgründige Entwicklung der Geschichte wie handelnder Figuren gewünscht ist.

Offensichtlich ist dies den limitierten Platzverhältnissen einer Anthologie geschuldet. Doch befreit dies nicht zwingend von dem Anspruch des Schaffens origineller Geschichten. Somit ist die Entscheidung individuell zu treffen.

Abschließend bedanken wir uns bei TOKYOPOP für die Möglichkeit diesen Titel vorzustellen. Der Verlag unterstützte uns dankenswerterweise mit einem entsprechenden Exemplar.