Review zu Father Figure (Light Novel)

Von Sebastian Gaebelein @Japaniac
Wir lieben das In these words-Universum! Also haben wir nicht gezögert und nach New York Minute auch das nächste Spin-Off in die Hand genommen. Mit der Unterstützung von altraverse dürfen euch diesen Review präsentieren.

Die Light Novel ist etwa 200 Seiten lang und wird im Großformat (210mm x 148mm) ausgeliefert. Das Cover der Novel ist wachsartig beschichtet. Der begehrten Erstauflage liegen zudem zwei erotische Artprints bei.

Handlung

Der junge Polizist Gabriel fand bereits in New York Minute Erwähnung. Nun erzählt die vorliegende Light Novel - Father Figure - die gesamte Geschichte des Erwachsenen, der als Kind niemals Kontakt zu seinem Vater hatte.

Um diesen Jahre später aufzuspüren, trat Gabriel den Polizeidienst an. Seine leibliche Mutter ist mittlerweile verstorben, als er auf Dokumente stößt, welche ihm Hinweise zu seinem Erzeuger offenbaren. Nach zahlreichen Vorbereitungen lässt sich Gabriel schließlich in den Wohnort von diesem versetzen.

Noch im selben Oktober beginnt Gabriel seinem Vater Briefe zu schreiben und stellt somit ersten Kontakt her. Seine Identität hält er dabei noch geheim. Auch als er diesem persönlich gegenüber steht, stellt er sich als zugezogenen Police-Officer vor.

In seiner neuen Umgebung beobachtet Gabriel zunächst nur seinen Vater oder zumindest die Person, welche er für seinen Vater hält. Dabei studiert er dessen tägliche Routinen und nähert sich diesem schrittweise an.

Erst nachdem er sich sicher sein kann, dass der gepflegte Mann sein Vater ist, beginnt er dessen Entführung vorzubereiten. Denn Gabriel ist besessen und möchte Uriel, so der Name des Opfers, komplett für sich vereinnahmen und von seiner bisherigen Familie trennen.

Die Novel gibt erschreckende Einblicke in das Leben Gabriels, einem Charakter der aus der Sehnsucht nach einer Vaterfigur eine geradezu krankhafte Obsession für diesen entwickelt. Dabei ist sein Interesse nicht rein familiärer, sondern auch sexueller Natur. Die Geschichte ist dabei nichts für zarte Gemüter!

Über die Light Novel

Wie eingangs bereits erwähnt umfasst die Light Novel etwa 200 Seiten. Diese gliedern sich in insgesamt sieben Kapitel der Hauptgeschichte und deren Epilog sowie das Bonuskapitel Between devil and the deep blue sea und einen Anhang mit allerhand Illustrationen und weiteren Informationen.

Die dynamische Dialogführung ist maßgeblich für den Spannungsaufbau verantwortlich. Der unberechenbare Charakter Gabriels trägt dabei ebenso zu einer anhaltenden Angespanntheit des Lesers bei. Die Zeichnungen visualisieren das Beschriebene darüber hinaus sehr gelungen.

Die eher skizzenhaften Illustrationen TogaQs akzentuieren das bedrückende Befinden. Diese fangen einerseits die Verzweiflung Uriels, aber auch den Wahnsinn Gabriels gleichermaßen gut ein.

Die Boys Love-Geschichte beinhaltet einige sehr explizite Inhalte und ist daher zu Recht ab 18 Jahren empfohlen. Insbesondere die deutlichen Beschreibungen innerhalb des Textes könnten für Neulinge bei diesem Genre besonders bedrückend wirken.

Die zahlreichen begeisterten Leser von In these words erwartet dagegen die gewohnte Kombination aus dunklem Psycho-Thriller und ausgiebiger Homoerotik. Diese weiß auf ihre ganz eigene Art wieder einmal zu beeindrucken.

Das düstere Gesamterlebnis fesselte uns mehrere Stunden. Insbesondere der obsessive Gabriel zog uns durch seine Unberechenbarkeit in seinen Bann. Wir vergeben aufgrund dessen 10,0 Punkte für die Light Novel und ihren gelungenen Ausdruck.

Über Guilt|Pleasure

Das Künstlerinnen-Duo besteht aus der Autorin Kichiku Neko und der Illustratorin TogaQ (Jo Chen), welche beide zudem an der Manga-Hauptreihe In these words arbeiten. Diese entstand zunächst als Doujinshi und wurde schließlich in Kooperation mit dem japanischen Verlag Libre Publisher fortgeführt.

Die beiden Künstlerinnen führen zudem einen eigenen Onlineshop, in welchem sowohl ihre Doujinshi als auch Merchandise-Produkte zu dem erwähnten Franchise angeboten werden.

Jo Chen ist seit mehr als zwanzig Jahren amerikanische Staatsbürgerin. Dort hat sie beispielsweise einige Artworks zu Microsoft-Videospielen erstellt. Weiterhin hat sie für das PlayStation Magazine bereits ein Cover zu Final Fantasy gestaltet.

Einige der Werke der beiden Frauen erschienen zudem neben Deutsch bereits auf Englisch, Französisch, Chinesisch, Thailändisch und Koreanisch. Hierzulande sind bereits acht Werke der Ausnahmekünstler von altraverse lizenziert. Das weitere folgen ist wahrscheinlich.

Fazit

Die Light Novel richtet sich zwar nicht an das breite Publikum, aber weiß den Genre-Liebhabern durchaus gut zu gefallen. Das übermäßige Maß an Erotik und Kriminal-Elementen ist den Lesern von In these words allerdings bereits bekannt.

Natürlich veröffentlichte altraverse auch dieses Spin-Off wieder im gewohnten Großformat und der wachsartigen Coverbeschichtung. Diese Aufmachung sowie der breite Umfang der Novel rechtfertigen den Preis von 14 Euro (D) durchaus.

Der Verlag hält zudem eine kostenlose Leseprobe bereit, welche wir euch ebenfalls empfehlen möchten. Diese umfasst die ersten 28 Seiten der Novel und umfasst Gabriels Vorbereitungen der Entführung.

Hier könnt ihr Werke von Guilt|Pleasure beispielsweise erwerben:

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