Review zu Deus Ex: Mankind Divided für die PS4

Von Sebastian Gaebelein @Japaniac
Fünf Jahre ist es nun her, seit Adam Jensen die Konsolen in Deus Ex: Human Revolution unsicher gemacht hat. Für Publisher Square Enix Grund genug, nun endlich den Nachfolger Deus Ex: Mankind Divided zu veröffentlichen. Aber kann der neue Teil der Serie im Test überzeugen oder ist es nun endgültig Zeit, Adam Jensen zum Altmetall zu zählen?

Die Handlung setzt zwei Jahre nach Human Revolution ein und abermals steuert man den beliebten Charakter Adam Jensen. Man ist Mitglied in einer Anti-Terror-Einheit und bemerkt schon frühzeitig im Spiel, dass die Welt sich im Vergleich zum ersten Teil stark verändert hat.

Die Übermenschen, welche halb Mensch, halb Roboter darstellen, werden als Feinde der Gesellschaft angesehen und sollen laut Aussagen der Bevölkerung vernichtet werden. Leider zählt auch Adam zu diesen Menschen und wird daher sehr oft schief angesehen. Zusätzlich hat es Adam auch noch mit einigen Terroristen zu tun, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ein sogenanntes Gleichgewicht in der Bevölkerung zu schaffen.

Gameplay

Wie schon in Human Revolution hat Adam Jensen auch in Deus Ex: Mankind Divided zahlreiche Möglichkeiten, seine übermenschlichen Fähigkeiten auszubauen und zu verbessern. Spielt man Missionen oder löst Nebenaufgaben erhält man Erfahrungspunkte, die man dann in sich selber investieren kann.

Zusätzlich spielen sich die Missionen anders, je nachdem, in welche Augmentationen man die Erfahrungspunkte steckt, bewegt man sich beispielsweise sehr leise in den Missionen und überrascht seine Gegner aus dem Hinterhalt. Oder aber man verstärkt seine Rüstung und sprengt sich durch die Gegnermassen.

Auch bleibt es euch überlassen, ob ihr die Gegner nacheinander tötet oder aber das Spiel abschließt ohne irgendjemandem das Lebenslicht auszupusten. Genau diese Freiheit machte damals schon die Deus Ex-Reihe aus und kann damals wie auch heute vollkommen begeistern.

In Sachen Gameplay gibt es nichts zu meckern. Alle bekannten Möglichkeiten wie das Hacken, Durchsuchen von Wohnungen oder zahlreiche Nebenmissionen sind auch in Mankind Divided enthalten und bieten sehr viel Abwechslung. Die Möglichkeit des Aufrüstens von Adam ist hier noch das i-Tüpfelchen. Hier erhält der Bereich Gameplay eine Wertung von 10,0.

Präsentation

Die Präsentation von Deus Ex: Mankind Divided zeigt sich von seiner besten Seite. Tolle Animationen des Hauptcharakters, zahlreiche Details in der Mimik und im Charakterdesign und auch die unterschiedlichen Umgebungen können begeistern und bieten Abwechslung.

Trotz der schicken Optik sind uns beim Testen ein paar Negativpunkte aufgefallen. Ab und an hat man mit nachladenden Texturen zu kämpfen und wenn zu viel auf dem Bildschirm passiert, fängt das Spiel leicht an zu ruckeln. Aber auch hier jammert man natürlich auf hohem Niveau.

Gerade die belebten Straßen von Prag können beim Spielen begeistern. Überall gibt es etwas zu entdecken und zahlreiche Personen laden zu kleinen Unterhaltungen ein. Natürlich kann man auch den NPC's bei vielen kleinen Konversationen zuhören und erfährt hier auch oft nützliche Kleinigkeiten. Eine lebendige Spielumgebung, die zum Verweilen einlädt.

Was die grafische Präsentation angeht kann Deus Ex: Mankind Divided auch hier punkten. Ab und an hat das Spiel mit kleinen grafischen Bugs zu kämpfen, im Großen und Ganzen überzeugt die Grafik des Spiels aber. Daher erhält die Präsentation eine Wertung von 8,8.

Sound

Die Synchronisation bietet gerade im Deutschen solide Kost. Hier hat man schon an vielen anderen Beispielen gemerkt, dass es besser geht. Leider können die deutschen Sprecher nicht mit den englischen Originalen mithalten und daher empfehlen wir einen Spieldurchgang mit englischer Synchronisation.

Die musikalische Untermalung kann uns auch in diesem Teil überzeugen und wird von Michael McCann beigesteuert. Jede Szene wird passend untermalt und man fühlt sich leicht in eine futuristische Zukunft versetzt. Zahlreiche unterschiedliche Stücke bieten Abwechslung und tragen die Emotionen der Charaktere in den vielen Zwischensequenzen.

In den großen Städten bieten gerade die Umgebungsgeräusche eine angenehme Atmosphäre und bieten zusätzlichen Realismus: Menschen, die sich unterhalten oder tuscheln, Geräusche der zahlreichen Maschinen in den Straßen und ab und an ist auch die eher weniger vorhandene Natur zu hören. All das trägt zur Atmosphäre bei und schafft es, den Spieler in den Kampf von Adam Jensen zu ziehen.

Soundtechnisch kann der neuste Teil der Deus Ex-Reihe überzeugen. Auch wenn die Synchronisation manchmal nicht lippensynchron ist, machen die Sprecher ihre Sache gut und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Sound erhält von uns eine Wertung von 9,2.

Umfang

Konzentriert man sich nur auf die Hauptmissionen von Deus Ex: Mankind Divided, ist man ca. nach 12 Stunden mit dem Spiel am Ende. Kümmert man sich aber noch um die zahlreichen Nebenmissionen und durchstöbert die unterschiedlichen Umgebungen und nutzt seine übermenschlichen Fähigkeiten, kann man auf die Spieldauer locker nochmal das Doppelte draufrechnen.

Im Großen und Ganzen bietet das neue Deus Ex ca. 40 Stunden solide Unterhaltung. Auch die Möglichkeit, das Spiel noch einmal zu spielen und ein anderes Ende freizuschalten, fesselt zusätzlich an den Bildschirm. Was den Umfang angeht kann man sich keinesfalls beschweren und viele andere Konkurrenten bieten noch nicht einmal die Hälfte der oben genannten Spielzeit.

Unterschiedliche Enden und die Möglichkeit, die Maps auf Herz und Nieren zu prüfen, laden zum Erkunden und Ausprobieren ein. Die Möglichkeit der zahlreichen Verbesserung von Adam bieten Abwechslung im Gameplay und kein Durchgang gleicht dem letzten.

Auch in der Kategorie Umfang kann Deus Ex: Mankind Divided die volle Punktzahl erreichen und erhält daher eine Wertung von 10,0.

Fazit

Fans der Serie freuen sich über einen weiteren unterhaltsamen Ausflug in die Welt von Deus Ex und fühlen sich schnell in die guten alten Zeiten zurückversetzt. Zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten von Aufwertungen und Waffen bieten viel Abwechslung und auch die Nebenmissionen können mit ihren kleinen Geschichten begeistern.

Ein gelungener Ausflug in die Welt von Adam Jensen, nicht nur für Serienveteranen. Gerade Neulingen legen wir aber den Vorgänger Human Revolution ans Herz, damit man richtig in die intensive Story eintauchen kann.