Review zu Barakamon Band 1

Vor etwa zehn Jahren erschien der erste Band der Slice of Life-Komödie Barakamon in Japan. Nun schaffte es das Werk endlich auch zu uns. Der junge Manga-Publisher altraverse hat sich dem Titel verschrieben.

Mittlerweile ist die Serie mit 18 Bänden abgeschlossen, inspirierte jedoch neben dem populären Anime auch eine noch laufende Spin-Off Reihe. Seit letztem Monat ist der erste Band offiziell für acht Euro inklusive Hochglanz-Coververedelung erhältlich.

Handlung

Der junge Kalligraph Handa wird von seinem Boss auf eine ländliche Insel in West-Japan geschickt. Auf besagter Insel sind selbst Autos nicht sehr weit verbreitet. Noch immer leben die Bewohner in ihrem eigenen Rhythmus, an das hektische Großstadtleben hat sich niemand angepasst.

Alle Einwohner der kleinen Insel empfangen den Zugezogenen freundlich und akzeptieren diesen in ihrer Mitte. So wäre die Idylle für Handa perfekt, wenn da nicht ein kleines Unruhe stiftendes Mädchen namens Naru wäre.

Diese Grundschülerin ist als Wirbelwind in der gesamten Gegend ebenso bekannt wie gefürchtet. Handa bekommt ein leerstehendes Haus für seine Kalligraphie-Arbeiten zur Verfügung gestellt. Doch dieses nutzte die aufgedrehte Schülerin zusammen mit ihren Freunden noch bis vor Kurzem als Geheimversteck.

Umso verständlicher ist es also, dass die Kinder die Wohnung noch immer als ihr Gebiet ansehen und so Handa immer wieder von seiner Arbeit ablenken. Dennoch verspürt dieser eine Veränderung in seinem Leben.

Sein Stil, den Kritiker zuletzt als versteift titulierten, erlebt nun neue kreative Einflüsse. Ob Handa es gelingen wird seine Schaffenskrise und innerlichen Konflikte zu überwinden?

Der erste Band gibt eine wunderbare Übersicht der Rahmenhandlung des Werks von Satsuki Yoshino ab. Allerdings ist zweifelhaft, ob die Geschichte tatsächlich den eingangs erwähnten Umfang von 18 Bänden rechtfertigt.

Dennoch bewies der Auftakt bereits großes Potential und überzeugte uns zu 8,5 Punkten.

Zeichenstil

Als Autorin Satsuki Yoshino den Manga anfing zu zeichnen, steckte sie selbst noch im Finden ihres eigenen Stils und das zeigt der vorliegende Manga auch auf. So schwanken einige Illustrationen in ihrer Darstellung über den Band hinweg.

Gleichzeitig offenbaren sich dem Leser verschiedene künstlerische Einflüsse. Der Leitgedanke des idyllischen, friedlichen Barakamon bleibt durchgängig erhalten. Dem Nachwort ist zudem zu entnehmen, dass Künstlerin Satsuki Yoshino ihren Heimatort als Referenz nutzte. Ihre Liebe für diesen übertrug sich spürbar auf die herzlichen Zeichnungen.

Natürlich ist zu bedenken, dass sich der Zeichenstil in den folgenden Bänden und über die Zeit von fast zehn Jahren, in welchen die Serie insgesamt in Japan lief, noch weiter verbessern wird.

Wir würdigen diese Authentizität, dieses Gefühl von Nähe zu den Charakteren mit 8,0 Punkten.

Perspektive

In dieser Kategorie möchten wir vor allem die Tiefe des Titels würdigen. Während das friedliche Landleben einen eher spannungsarmen Eindruck vermitteln könnte, legt Autorin Yoshino zusätzlich einen besonderen Fokus auf Protagonist Handa.

Dieser findet nun, abseits des Grostadtlebens, Zeit über seine eigene Person und seine damit eng verbundene Kunst nachzudenken. Dabei beeinflussen ihn die vielen Aspekte des Landlebens maßgeblich. Der Leser selbst nimmt unterdessen ein Stück dieses ruhigen Lebens selbst mit in seinen Alltag, sofern man sich auf die Geschichte wirklich einlässt.

Der Manga behandelt das Leben eines Künstlers und dessen Probleme. Maßgebliche Informationen bezieht das Publikum hierbei aus den Gedankenströmen des Kalligraphen.

Bereits der erste Band zeigt die Profundität der Mangaserie auf, welche es nicht zu missen gilt. Wir vergeben 10,0 Punkte für die beschriebene Inszenierung des Ausnahmewerks.

Fazit

Mit Barakamon findet ein Highlight des Slice of Life-Segments endlich seinen Weg nach Deutschland. Die Harmonie der Insel und ihrer Bewohner sowie der gedankenvertiefte Handa, der innerlich mit seinen Problemen kämpft, ergeben ein stimmiges Gesamtgefüge.

Der Manga setzt sich in seiner Umsetzung deutlich von anderen Komödien ab und liefert somit auch eine Erklärung für den unglaublich großen Erfolg in Fernost. Übrigens könnt ihr auch direkt einen weiteren Blick in die Leseprobe werfen, wenn euch unsere Rezension für den Titel anspricht.

Lokale Buch- und Comichändler halten zudem vereinzelt eine physische Leseprobe für euch bereit. Der zweite Band erscheint bereits am 21. März, also in etwa sechs Wochen.

Besonderer Dank gilt zudem altraverse für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares, welches diesen Artikel für euch ermöglicht.

Hier könnt ihr euch Barakamon beispielsweise zulegen: Review Barakamon BandReview Barakamon BandReview Barakamon BandReview Barakamon Band

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